In Jonathan Strouds Fantasy-Roman "Valley" erinnert vieles an die nordische Sagenwelt: Schauplatz ist ein von Wäldern und Bergen gesäumtes Tal, die Bewohner dieses abgelegenen Winkels heißen Brodir, Leif, Olaf oder Ragnar, die jeweils verschiedenen Häusern bzw. Sippen angehören und an Tradition und
Ehrbegriffen festhalten. Der fantastische Aspekt kommt ins Spiel, wenn es um die Begrenzung des Tals…mehrIn Jonathan Strouds Fantasy-Roman "Valley" erinnert vieles an die nordische Sagenwelt: Schauplatz ist ein von Wäldern und Bergen gesäumtes Tal, die Bewohner dieses abgelegenen Winkels heißen Brodir, Leif, Olaf oder Ragnar, die jeweils verschiedenen Häusern bzw. Sippen angehören und an Tradition und Ehrbegriffen festhalten. Der fantastische Aspekt kommt ins Spiel, wenn es um die Begrenzung des Tals geht. Denn außerhalb des von Hügelgräbern geschützten Bereichs lauern angeblich blutrünstige Fabelwesen, die Trolde, weshalb es seit der Zeit der Ahnen kein Mensch mehr gewagt hat, das Tal zu verlassen. Bis die jungen Helden der Geschichte, der ungestüme Hal und die eigenwillige Aud, ins Spiel kommen. Denn sie wollen sich nicht damit abfinden, ihr Leben den Konventionen im Tal zu unterwerfen. Was sie aber jenseits der Hügelgräber entdecken, lässt auch dem Hörer die Haare zu Berge stehen…
Anfangs habe ich hier den aus den „Bartimäus“-Büchern gewohnten Humor des Autors vermisst; er blitzt nur in den Dialogen zwischen Hal und Aud bzw. in Hals Streichen auf. Die Geschichte ist eben eine völlig andere, weniger fantastische, humorvolle, aber nichtsdestotrotz sehr spannend und kurzweilig. Vor allem das Spiel mit den Sagen – jede Sippe erzählt die alten Geschichten anders und setzt den jeweiligen Ahnherrn als Superhelden ein – und die Frage nach der Definition von Ehre fand ich sehr gut. Zum Sprecher brauche ich hier nichts sagen: Rufus Beck macht seine Sache immer gut. Wer ihn nur von den Potter-Hörbüchern kennt, wird positiv überrascht sein; denn er nimmt sich in der stimmlichen Gestaltung der unterschiedlichen Figuren angenehm zurück und lässt somit den Text selbst besser wirken.