David Szalay hat mit seinem Buch "Was nicht gesagt kann" zu Recht den Booker Preis 2025 gewonnen.
Der Autor beschreibt in klaren Worten das Leben vom Ungarn István ab seinem 15. Lebensjahr. Die Plattenbausiedlung, in der István mit seiner Mutter lebt, wird direkt zu Beginn äußerst stark
beschrieben. Die Trostlosigkeit seines Lebens fließt förmlich durch die Seiten. Dies ändert sich, als er mit…mehrDavid Szalay hat mit seinem Buch "Was nicht gesagt kann" zu Recht den Booker Preis 2025 gewonnen.
Der Autor beschreibt in klaren Worten das Leben vom Ungarn István ab seinem 15. Lebensjahr. Die Plattenbausiedlung, in der István mit seiner Mutter lebt, wird direkt zu Beginn äußerst stark beschrieben. Die Trostlosigkeit seines Lebens fließt förmlich durch die Seiten. Dies ändert sich, als er mit einer wesentlich älteren Nachbarin in Kontakt kommt und daraus eine Affäre entsteht. Da hatte ich kurz Bedenken, ob der Autor sich nun nur noch auf die sexuellen Praktiken dieses ungleichen Paares fokussiert, doch diese Angst war unbegründet. Sie gehörte einfach irgendwie zu István`s Entwicklung dazu.
Durch einen wirklich dummen Zufall kommt es zu einer Auseinandersetzung mit dem Ehemann der Nachbarin, bei dem dieser verstirbt. István`s weiterer Lebenslauf scheint mit seiner Verurteilung und dem Leben im Jugendgefängnis besiegelt. Im folgenden Kapitel gibt es in der Geschichte einen Zeitsprung, wie noch einige Male in deren Verlauf.
Mich hat der Schreibstil des Autors wieder beeindruckt, die Distanz und gleichzeitige Nähe, die er damit schaffen kann, sucht seinesgleichen in der Literatur. Seine Art zu erzählen hat mich ganz nah an das Leben von István mit all seinen Höhen und Tiefen, Glücksmomenten, Schuldfragen und Einstellungen teilhaben lassen.