Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers Erzählungen sind getragen von einer…mehr
Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben.
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Autorenporträt
Karen Köhler wurde in Hamburg geboren, sie wollte Kosmonautin werden, hat Fallschirmspringen gelernt und an der Hochschule für Musik & Theater in Bern Schauspiel studiert. Nach zwölf Jahren am Theater begann sie zu schreiben und veröffentlicht heute Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele, Essays, Erzählungen und Romane. Stipendien- und Lehraufenthalte haben sie nach Tirana, Reykjavik, Marseille, London und New York getragen. Ihr Lebensmittelpunkt ist St. Pauli. Ihr vielgelobter Erzählungsband Wir haben Raketen geangelt erschien 2014 im Hanser Verlag und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Ebenso ihr Roman Miroloi (2019). Sie schreibt regelmäßig für das ZEITmagazin. Seit 2008 schreibt sie für das Kinder- und Jugendtheater, Himmelwärts (2024) ist ihr erster Roman für Kinder.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Karen Köhlers Debüt "Wir haben Raketen geangelt" enthält neun Erzählungen und nicht ein einziges "beliebiges Wort", berichtet Ursula März. Die scheinbar zeitgeisttypisch gehaltene Sprache könnte leicht darüber hinwegtäuschen, wie präzise die Autorin in ihren Formulierungen ist, weiß die Rezensentin, die ganz angetan von den temperamentvollen, künstlerisch autonomen und raffiniert konstruierten Erzählungen ist und ihnen "Virtuosität" und einen "fetzigen Sound" attestiert. Die Erzählung "Polarkreis" bestehe etwa nur aus zwei Briefen und siebzehn Postkarten, während die titelgebende Story aus 31 Kurzszenen, Dialogen und Musikstücken zusammengesetzt ist, die sich erst nach der Lektüre als Nekrolog auf einen verstorbenen Freund herausstellen. Die meisten Figuren verlieren erst alle Sicherheiten - meist in Form von Jobs und Gepäck, verrät März - und werden nur mühsam, falls überhaupt, gerettet. Hier ist "Meisterschaft am Werk", jubelt die Kritikerin.
"Womöglich rührt die besondere Anziehungskraft dieser Erzählungen vor allem daher, dass Karen Köhler ihren Protagonistinnen viel, manchmal alles zumutet, ihnen aber zugleich bedingungslos beisteht. Die feinnervige Verbindung von Empfindsamkeit und Behauptungswillen jedenfalls macht ihre Frauenfiguren zu unvergesslichen Heldinnen." Holger Heimann, Deutschlandfunk, 28.01.15 "Karen Köhler ist der überraschendste Debüt-Erfolg des Jahres gelungen." Redaktion der Süddeutschen Zeitung, Süddeutsche Zeitung, 30.12.14 "Das Debüt des Jahres! Karen Köhler schreibt Geschichten so geistesvoll, voller Witz, mit gekonnten Dialogen und wie beiläufig dargebotenen Pointen, dass es die schiere Lesefreude ist." Peter von Becker, Der Tagesspiegel, 06.12.14 "Diese Autorin hat keine Angst vor zu viel Gefühl. Sie beschreibt Empfindungen in extremster Form; beim Lesen am besten irgendwo festhalten." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.14 "Auf Geschichten wie diejenigen von Karen Köhlerhaben wir lange gewartet: Sie sind unsentimental, witzig, dabei grundernst." Elke Heidenreich, Cicero, 09/14 "Leute lest mehr Erzählbände. Wenigstens dieses Debüt. Indianer kommen vor und tanzende Quallen, der totale Tod und das schöne Leben. Eine echte Rakete." Elmar Krekeler, Die Welt, 04.10.14 "Köhlers leuchtende Geschichten erzählen leichtfüßig und drastisch zugleich von Heldinnen, die stark und verletzlich sind." Dana Buchzik, Die Welt, 04.10.14 "Neun fröhlich-melancholische Geschichten voller Überraschungen und Hoffnung. Perfekte Herbst-Literatur!" Brigitte, 24.09.14 "Dieses Buch zeugt von großem erzählerischen Gestaltungswillen, und es ist ein sehr guter Grund, mal wieder Kurzgeschichten zu lesen." Claudia Voigt, KulturSpiegel, 29.09.14 "Eines der fünf großen Bücher der Herbstsaison." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.08.14 "Karen Köhler ist die Entdeckung dieser Saison: Die Schauspielerin hat mit Ihrem Erzähldebüt 'Wir haben Raketen geangelt' viel gewagt und fast alles gewonnen. ... Was dieses Debüt besitzt und was es so sympathisch macht, das sind vor allem zwei Eigenschaften: echtes Temperament und künstlerische Autonomie. ... Reden wir nicht darum herum: Da ist Meisterschaft am Werk." Ursula März, Die Zeit, 21.08.14 "Das Debüt des Jahres." Peter von Becker, Tagesspiegel, 06.12.14 "Keine Angst vor zu viel Gefühl: Die Schauspielerin Karen Köhler hat mit 'Wir haben Raketen geangelt' einen hinreißenden Erzählungsband geschrieben. ... Ein Buch über Frauen, aber kein Frauenbuch." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.08.14 "Karen Köhlers Geschichten sind ebenso aus der Zeit gefallen wie modern, ganz so wie man immer wieder neu und aufgeregt in der Neujahrsnacht auf einer Brücke steht und mit den Blicken hoch am Himmel Raketen angelt." Simon Strauß, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.08.14 "Sie schreibt lakonisch, knapp, und sie endet sanft: So ist es eben. Karen Köhler wollte Kosmonautin werden, nun ist sie eine: eine neue Stimme im Kosmos der Literatur." Elke Heidenreich, Cicero, September 2014 "Den Kosmos der Literatur mischt sie jedenfalls auf mit ihren Momentaufnahmen der Seele und des bekloppten Lebens, von dem wir nur ein einziges haben." Elke Heidenreich, Stern, 04.09.14 "Ein starkes Debüt." Hans-Jost Weyandt, Spiegel Online, 10.10.14 "Von existenziellen Situationen zu sprechen ist eine Kunst. Karen Köhler kann das in einer selten gelesenen Balance zwischen Leichtigkeit und höchster Tragik." Verena Auffermann, Deutschlandradio Kultur, 08.10.14 "Die feinnervige Verbindung von Empfindsamkeit und Behauptungswillen jedenfalls macht ihre Frauenfiguren zu unvergesslichen Heldinnen." Holger Heimann, Deutschlandfunk, 28.01.15…mehr
Der besondere Ton, den Karen Köhler in ihren wundervollen Erzählungen anschlägt, bleibt hängen. Hannah Suppa Hannoversche Allgemeine Zeitung 20161216
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