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Der Atlas eines ängstlichen Mannes ist eine einzigartige, in siebzig Episoden durch Kontinente, Zeiten und Seelenlandschaften führende Erzählung. »Ich sah...«, so beginnt der Erzähler nach kurzen Atempausen immer wieder und führt sein Publikum an die fernsten und nächsten Orte dieser Erde: in den Schatten der Vulkane Javas, an die Stromschnellen von Mekong und Donau, ins hocharktische Packeis und über die Passhöhen des Himalaya bis zu den entzauberten Inseln der Südsee.

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Produktbeschreibung
Der Atlas eines ängstlichen Mannes ist eine einzigartige, in siebzig Episoden durch Kontinente, Zeiten und Seelenlandschaften führende Erzählung. »Ich sah...«, so beginnt der Erzähler nach kurzen Atempausen immer wieder und führt sein Publikum an die fernsten und nächsten Orte dieser Erde: in den Schatten der Vulkane Javas, an die Stromschnellen von Mekong und Donau, ins hocharktische Packeis und über die Passhöhen des Himalaya bis zu den entzauberten Inseln der Südsee.
Autorenporträt
Christoph Ransmayr wurde in Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Kleist-Preis, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne.
Trackliste
CD 1
1Fernes Land, Islas Salas y Gómez / Chile
2Reviergesang, China
3Herzfeld, Brasilien
4Sternenpflücker, USA
5Die Himmelsbrücke, Marokko
6Tod in Sevilla, Spanien
7Gespenster, Island
8Das Erlöschen einer Stadt, Griechenland
9Am Rand der Wildnis. Österreich
10Flugversuche, Neuseeland
11Der Pfau, Indien
12Das Attentat, Nepal
13Luftangriff, Bolivien
14Wilder Strand, Brasilien
15Mann am Fluß, Österreich
16Der Beherrscher der Heroen, Griechenland
17Ein Kreuzweg, USA
18Besuch aus großer Ferne, Mexiko
19Umbettung, Isla Robinsón Crusoe / Chile
20Beifang, Irland
Weitere 14 Tracks anzeigen
CD 2
1Die Regeln des Paradieses, Pitcairn / Südpazifik
2Ein Schatten der Rettung, Mauritius
3Der Untote, Russland
4Parlamentsbesucher, Deutschland
5Nackter im Schatten, Griechenland
6Ein Hai in der Wüste, Jemen
7Blut, Österreich
8Lichtbogen, Australien
9Zweiter Geburtstag, Russische Arktis
10Der Eisgott, Island
11Der Prediger, Polen
12Ein Fotograf, Dominikanische Republik
13Pacífico, Atlántico, Costa Rica
14Love in vain, Sumatra / Indonesien
15Weißer Sonntag, Österreich
16Anglerin, Nepal
17Die Drohhung, Malaysia
18Unter Verdacht, Südafrika
19Die chinesische Vase, Chile
20Kaligraphen, China
Weitere 16 Tracks anzeigen
Rezensionen
Die Welt sehen
als Rettung

Fortgehen, um anzukommen: Das ist ein Topos der Ichfindung. Christoph Ransmayr geht seit mehr als 40 Jahren fort. Es hat ihn bis ans Ende der Welt geführt, in die russische Arktis ebenso wie auf die Osterinsel. Was er dabei gesehen hat, erzählt er im „Atlas eines ängstlichen Mannes“. In der letzten von insgesamt 70 Episoden befindet er sich in Nepal. Gemeinsam mit einem Freund und betenden Mönchen sitzt er in einer Höhle, es ist Nacht und eisigkalt, aber die Schrecken der Finsternis, die den Schriftsteller von Kindestagen an plagten, finden hier ihr Ende. Am Feuer übermannt ihn ein Gefühl tiefer Geborgenheit. Der Schlusssatz, und damit der letzte Satz des Buches, lautet: „Nun war ich angekommen.“

Jede Geschichte beginnt mit den Worten „Ich sah . . .“ Ransmayr sieht „einen schwarzen andalusischen Kampfstier“ und „die schmale Hand des Bootsmannes Sang“. Er ist ein Augenmensch, häufig stellt ein Fernrohr die Szenen zusätzlich scharf. Aus der Eingangsbeobachtung entfalten sich die nur wenige Seiten langen Miniaturen über Menschen, Tiere, Orte. Sie sind erfahrungssatt und tiefgründig. Die zentrale Rolle in ihnen spielt: der Tod.  FLORIAN WELLE

  
  
Christoph Ransmayr: Atlas eines ängstlichen Mannes. S. Fischer Verlag, Frankfurt/ M. 2014.
456 Seiten, 10,99 Euro.

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein "Lebensbuch" sei das. Vierzig Jahre Reiseerfahrung hat Ransmayr hier verdichtet. Besprochen wird der Band in der SZ-Literaturbeilage vom Reiseautor Karl-Markus Gauß, der beurteilen kann, ob Ransmayrs Projekt geglückt ist. Es klingt ambitioniert: Siebzig Schilderungen von Begebenheiten aus den entlegensten Orten der Welt, stets beginnend mit der etwas hochtrabenden Formel "Ich sah...", die aus der Apokalypse des Johannes stammt und laut Gauß dem zuweilen leichten und heiteren Geschehen in Ransmayrs Aperçus reizvoll widerspricht. Manche der Erzählungen liest Gauß als "ungemein dichtes Textgewebe", andere scheinen ihm weniger gelungen, manchmal künstlich und nicht ganz glaubhaft, obwohl alle beanspruchen, auf wahren Begebenheiten zu beruhen. Gauß empfiehlt eine Lektüre in kleinen Portionen.

© Perlentaucher Medien GmbH
erfahrungssatt und tiefgründig. Florian Welle Süddeutsche Zeitung 20140805