Mit gerade einmal 38 Jahren wurde der ältere Bruder von Édouard Louis tot in seiner kleinen Wohnung aufgefunden. Den Großteil seines Lebens verbrachte der Bruder mit Träumen und Hoffen: auf eine erfolgreiche Karriere als Handwerker, auf Wohlstand, auf die Liebe des Vaters. Doch die Realität sah anders aus, Glücksspiel und Alkohol beherrschten sein Leben. Der Roman ist die Geschichte seines Zusammenbruchs, und zugleich ein zärtliches Porträt über den Bruder, der in bewegenden Szenen immer wieder versucht, dem jüngeren Édouard einen anderen Weg ins Leben zu weisen als den eigenen.Ungekürzte Lesung mit Patrick Güldenberg1 mp3-CD ca. 4 h 2 min
»Frankreichs größte literarische Sensation.« The New York Times »Ein seltener Glücksfall - ein Autor, der etwas zu sagen hat und bereit ist, es ohne Rücksicht auf sich selbst zu tun.« The New York Times
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent David Hinzmann spricht kaum über das neue Buch von Édouard Louis, sondern viel über die literarische und politische Bedeutung seines Gesamtwerks, in das sich "Der Absturz" als gelungener Schlusspunkt einfüge. Für unverzichtbar und richtungsweisend hält Hinzmann die Bücher, die alle autobiografisch aus der prekären Kindheit des Franzosen in der abgehängten Arbeiterklasse erzählen. So peinlich die Verwunderung darüber damals war, so deutlich tritt das darin Geschilderte heute als Erklärung für den globalen Rechtsruck hervor, vermittelt der Kritiker. Das diese politische Wucht nicht gänzlich "unbezahlt" blieb - Hinzmann verzeichnet eine qualitative "Delle" in Louis' Schreiben, wo die soziologischen "Brillanz" vorübergehend flöten gegangen sei -, fällt für ihn am Ende nicht ins Gewicht; der Schriftsteller habe auch dazugelernt und sich in "Anleitung, ein anderer zu werden" (2022) endlich der "Frage seiner Handlungsmacht gestellt", die (glücklicherweise, so Hinzmann) unangenehme Antworten mit sich brachte - und die er auch im aktuellen Buch weiterverfolge: Zentrum ist hier die Entfremdung von seiner Familie. Für den Kritiker ein starker Abschluss dieses Werks mit dem unschätzbaren Wert, "unser Denken auf links gedreht" zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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