Huckleberry Finn, Tom Sayers Freund und Sohn eines Stadtbekannten Säufers, wurde von der Witwe Douglas aufgenommen, die aus ihm einen zivilisierten Menschen machen will. Das geht Huck, der seine Freiheit gewohnt war, natürlich gewaltig gegen den Strich.
Als nun sein versoffener Vater wieder
auftaucht und ihn zwingt mit ihm zu kommen, um in einer einsamen Hütte fernab der zivilisierten Leute zu…mehrHuckleberry Finn, Tom Sayers Freund und Sohn eines Stadtbekannten Säufers, wurde von der Witwe Douglas aufgenommen, die aus ihm einen zivilisierten Menschen machen will. Das geht Huck, der seine Freiheit gewohnt war, natürlich gewaltig gegen den Strich.
Als nun sein versoffener Vater wieder auftaucht und ihn zwingt mit ihm zu kommen, um in einer einsamen Hütte fernab der zivilisierten Leute zu leben, findet Huck das zunächst eigentlich ganz nett. Abhängen, nichts tun, so lässt es sich leben, wäre da nur nicht sein Vater oder dessen Alkoholproblem. Hucks Vater schlägt ihn, sperrt ihn tagelang alleine ein, und Huck sieht keine andere Möglichkeit, als erneut wegzulaufen. Da der Mississippi gerade Hochwasser hat, schwemmt es allerhand nützliche Dinge an Land, darunter auch ein Kanu. Huck täuscht also seinen Tod vor und zieht sich auf die Jackson Insel im Mississippi zurück, wo er den entlaufenen Sklaven Jim trifft. Da man Jim schon bald des Mordes an Huck verdächtigt, laufen die beiden gemeinsam weg und lassen sich auf einem Floß, dass das Hochwasser angeschwemmt hat, den großen Fluss entlangtreiben und lernen dabei allerhand interessante Leute kennen, darunter auch zwei Hochstapler, die ihnen eine Menge Ärger bereiten werden und sie mehr als einmal in Gefahr bringen.
Nachdem Mark Twain 1876 im seines Roman Tom Sawyer mit folgenden Worten beendete:
„So endeth this chronicle. It being strictly a history of a BOY, it must stop here; the story could not go much further without becoming the history of a MAN. When one writes a novel about grown people, he knows exactly where to stop—that is, with a marriage; but when he writes of juveniles, he must stop where he best can."
entschied er sich dann doch 1885 eine Fortsetzung unter dem Titel „The Adventures of Huckleberry Finn" zu veröffentlichen.
2002 nahm sich der SWR das Buch in der Übersetzung von Sybil Gräfin Schönfeldt vor und produzierte ein 101 Min langes Hörspiel mit Marc Hosemann in der Rolle des Huck. Hosemann hat eine wunderbar ironische Sprechweise in diesem Hörspiel. Er gibt einen extrem gelungenen, schnodderigen Huck, der ganz entspannt mal seine abenteuerliche Reise den Mississippi entlang erzählt. Der amerikanische Schauspieler Calvin Burke, den man in Deutschland aus Film und Fernsehen kennt, ist mit seinem leichten amerikanischen Akzent die perfekte Besetzung für Jim. Er spricht kein perfektes Deutsch, er klingt schwarz und er ist einfach Jim, besser könnte ich mir den nicht ausdenken.
Natürlich muss für ein Hörspiel die Geschichte gekürzt werden, umso erstaunlicher, dass keine Episode weggefallen ist. Alles ist da, nur hat man teilweise einige kleine Abkürzungen genommen und gerafft, aber so geschickt, dass keine Verständnislücken auftreten oder man Lücken in der Handlung bemerken würde.
Fazit: Gelungenes Literaturhörspiel mit außerordentlich guter und stimmiger Besetzung.
Zu Recht CD des Monats November 2003, des Institutes für angewandte Kindermedienforschung – IFAK