Fakten gegen Fakes!
Die bekannte Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim untersucht mit analytischem Scharfsinn und unbestechlicher Logik brennende Streitfragen unserer Gesellschaft. Mit Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen kontert sie Halbwahrheiten, Fakes und Verschwörungsmythen - und zeigt, wo wir uns mangels Beweisen noch zurecht munter streiten dürfen.
Themen:
Die Legalisierung von Drogen, Videospiele, Gewalt, Gender Pay Gap, systemrelevante Berufe, Care-Arbeit, Lohngerechtigkeit, Big Pharma vs. Alternative Medizin, Homöopathie, klinische Studien, Impfpflicht, die Erblichkeit von Intelligenz, Gene vs. Umwelt, männliche und weibliche Gehirne, Tierversuche und von Corona bis Klimawandel: Wie politisch darf Wissenschaft sein?
Fakten, wissenschaftlich fundiert und eindeutig belegt, sind Gold wert. Gerade dann, wenn in Gesellschaft und Politik über Reizthemen hitzig gestritten wird, braucht es einen Faktencheck, um die Dinge klarzustellen und Irrtümer und Fakes aus der Welt schaffen. Leider aber werden Fakten oft verkürzt, missverständlich präsentiert oder gerne auch mit subjektiver Meinung wild gemischt. Ein sachlicher Diskurs? Nicht mehr möglich. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim räumt bei den derzeit beliebtesten Streitthemen mit diesem Missstand auf.
Bestechend klarsichtig, wunderbar unaufgeregt und herrlich kurzweilig ermittelt sie anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse das, was faktisch niemand in Abrede stellen kann, wenn es beispielsweise um Erblichkeit von Intelligenz, Gender Pay Gap, Klimawandel oder Legalisierung von Drogen geht. Mai Thi Nguyen-Kims Suche nach dem Kern der Wahrheit zeigt dabei nicht nur, was unanfechtbar ist und worauf wir uns alle einigen können. Mehr noch: Sie macht deutlich, wo die Fakten aufhören, wo Zahlen und wissenschaftliche Belege fehlen - wo wir also völlig berechtigt uns gegenseitig persönliche Meinungen an den Kopf werfen dürfen.
Ein spannender und informativer Fakten- und Reality-Check, der beste Bullshit-Detektor für unsere angeblich postfaktische Zeit.
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim ist Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin. Sie wurde u. a. mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Sie hat Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit auf ihre unverwechselbare frische Art selbst eingelesen.
Die bekannte Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim untersucht mit analytischem Scharfsinn und unbestechlicher Logik brennende Streitfragen unserer Gesellschaft. Mit Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen kontert sie Halbwahrheiten, Fakes und Verschwörungsmythen - und zeigt, wo wir uns mangels Beweisen noch zurecht munter streiten dürfen.
Themen:
Die Legalisierung von Drogen, Videospiele, Gewalt, Gender Pay Gap, systemrelevante Berufe, Care-Arbeit, Lohngerechtigkeit, Big Pharma vs. Alternative Medizin, Homöopathie, klinische Studien, Impfpflicht, die Erblichkeit von Intelligenz, Gene vs. Umwelt, männliche und weibliche Gehirne, Tierversuche und von Corona bis Klimawandel: Wie politisch darf Wissenschaft sein?
Fakten, wissenschaftlich fundiert und eindeutig belegt, sind Gold wert. Gerade dann, wenn in Gesellschaft und Politik über Reizthemen hitzig gestritten wird, braucht es einen Faktencheck, um die Dinge klarzustellen und Irrtümer und Fakes aus der Welt schaffen. Leider aber werden Fakten oft verkürzt, missverständlich präsentiert oder gerne auch mit subjektiver Meinung wild gemischt. Ein sachlicher Diskurs? Nicht mehr möglich. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim räumt bei den derzeit beliebtesten Streitthemen mit diesem Missstand auf.
Bestechend klarsichtig, wunderbar unaufgeregt und herrlich kurzweilig ermittelt sie anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse das, was faktisch niemand in Abrede stellen kann, wenn es beispielsweise um Erblichkeit von Intelligenz, Gender Pay Gap, Klimawandel oder Legalisierung von Drogen geht. Mai Thi Nguyen-Kims Suche nach dem Kern der Wahrheit zeigt dabei nicht nur, was unanfechtbar ist und worauf wir uns alle einigen können. Mehr noch: Sie macht deutlich, wo die Fakten aufhören, wo Zahlen und wissenschaftliche Belege fehlen - wo wir also völlig berechtigt uns gegenseitig persönliche Meinungen an den Kopf werfen dürfen.
Ein spannender und informativer Fakten- und Reality-Check, der beste Bullshit-Detektor für unsere angeblich postfaktische Zeit.
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim ist Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin. Sie wurde u. a. mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Sie hat Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit auf ihre unverwechselbare frische Art selbst eingelesen.
CD 1 | |||
1 | Vorwort | ||
2 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Cannabis ist kein Brokkoli, aber ... (Kapitel 1) | ||
3 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Methoden, Methoden, Methoden (Kapitel 1) | ||
4 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Kein Alkohol ist auch keine Lösung (Kapitel 1) | ||
5 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Der Fall Portugal (Kapitel 1) | ||
6 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Die Teufligkeit steckt im Detail (Kapitel 1) | ||
7 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Alle Drogen sind schon da (Kapitel 1) | ||
8 | Die Legalisierung von Drogen - Keine Macht den Pauschalisierungen: Lieber fehlerhaft ... ? (Kapitel 1) | ||
9 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts (Kapitel 2) | ||
10 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts: Psychologie in (keiner) Krise: Das umstrittene ... (Kapitel 2) | ||
11 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts: Puzzle für Fortgeschrittene: Warum ... (Kapitel 2) | ||
12 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts: Wer sucht, der findet: Das signifikante Problem ... (Kapitel 2) | ||
13 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts: Auf die Größe kommt es an (Kapitel 2) | ||
14 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts: Meta-Krieg um einen Hauch von Nichts (Kapitel 2) | ||
15 | Videospiele und Gewalt - Viel "Noiseblast" um nichts: Die verlockende Suche nach einfachen Antworten (Kapitel 2) | ||
16 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen (Kapitel 3) | ||
17 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Wie rein darf's sein? - ... (Kapitel 3) | ||
18 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Die unerklärliche Lücke: ... (Kapitel 3) | ||
19 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Der (un)faire erklärte Rest (Kapitel 3) | ||
20 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Der dynamische Gender Pay Gap (Kapitel 3) | ||
Weitere 20 Tracks anzeigen | |||
21 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Gewollt, aber nicht gekommt? (Kapitel 3) | ||
22 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Who cares? (Kapitel 3) | ||
23 | Gender Pay Gap - Die unerklärlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Systemrelevant & verkannt (Kapitel 3) | ||
24 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard (Kapitel 4) | ||
25 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Zwischen gesunder Skepsis und ... (Kapitel 4) | ||
26 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Der Markt regelt das! Nicht. (Kapitel 4) | ||
27 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Wirksamkeit ist das, was du draus machst (Kapitel 4) | ||
28 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: All die geheimen Wundermittel: Der ... (Kapitel 4) | ||
29 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Kurkuma - ein schmerzhaftes Multi- ... (Kapitel 4) | ||
30 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Mir hat's aber geholfen: Warum ... (Kapitel 4) | ||
31 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Lasst uns reden: Die Kraft ... (Kapitel 4) | ||
32 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Die unbequeme Wahrheit: Der Fall ... (Kapitel 4) | ||
33 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Schadet ja nicht? Fünf Geschichten (Kapitel 4) | ||
34 | Big Pharma vs. Alternative Medizin - Ein Ungesunder Doppelstandard: Ergänzend, nicht ersetzend (Kapitel 4) | ||
35 | Wie sicher sind Impfungen? - Getrübte Risikofreude (Kapitel 5) | ||
36 | Wie sicher sind Impfungen? - Getrübte Risikofreude: There's no glory in prevention (Kapitel 5) | ||
37 | Wie sicher sind Impfungen? - Getrübte Risikofreude: Lasst die impfgegener in Ruhe! (Kapitel 5) | ||
38 | Wie sicher sind Impfungen? - Getrübte Risikofreude: Die Schweinegrippe und Narkolepsie (Kapitel 5) | ||
39 | Wie sicher sind Impfungen? - Getrübte Risikofreude: No risk, no Zulassung: Warum sich seltene ... (Kapitel 5) | ||
40 | Wie sicher sind Impfungen? - Getrübte Risikofreude: Vernunft ist keine Bürgerpflicht. Schade eigentlich (Kapitel 5) | ||
CD 2 | |||
1 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl unserer Finger weniger erblich ist als das Ergebnis eines IQ-Tests | ||
2 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Ein doppeltes Missverständnis (Kapitel 6) | ||
3 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Was ist Intelligenz? (Kapitel 6) | ||
4 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Drei Gesetze für die Genetik komplexer ... (Kapitel 6) | ||
5 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Die Anzahl unserer Finger ist kaum erblich: Was ... (Kapitel 6) | ||
6 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Woher weiss man, wie groß die Erblichkeit ist? (Kapitel 6) | ||
7 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Die große Matschepampe aus Genen und Umwelt (Kapitel 6) | ||
8 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Epigenetik: Die Wissenschaft hinter weiblichen ... (Kapitel 6) | ||
9 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Zeig mir deine Gene und ich sage dir, ... ? (Kapitel 6) | ||
10 | Die Erblichkeit von Intelligenz - Warum die Anzahl ... : Gute und schlechte Gründe für IQ-Tests (Kapitel 6) | ||
11 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, dieses Kapitel verändert dein Gehirn (Kapitel 7) | ||
12 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, ... : Ähnlicher oder verschiedener als gedacht? (Kapitel 7) | ||
13 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, ... : Dieser Abschnitt verändert dein Gehirn - ... (Kapitel 7) | ||
14 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, ... : Auf der Suche nach Unterschieden: ... (Kapitel 7) | ||
15 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, ... : Was Unterschiede im Gehirn bedeuten: ... (Kapitel 7) | ||
16 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, ... : Spektrum oder Mosaik? Über Gehirne und ... (Kapitel 7) | ||
17 | Warum denken Frauen und Männer unterschiedlich? Achtung, ... : Warum eigentlich? (Kapitel 7) | ||
18 | Sind Tierversuche ethisch vertretbar? - Der Zug bleibt nicht stehen: Emotional: Bilder von Stella (Kapitel 8) | ||
19 | Sind Tierversuche ethisch vertretbar? - Der Zug bleibt nicht stehen: Irrational: Von Hunden, Lämmern und ... (Kapitel 8) | ||
20 | Sind Tierversuche ethisch vertretbar? - Der Zug bleibt nicht stehen: Müssen Tierversuche wirklich sein? ... (Kapitel 8) | ||
Weitere 2 Tracks anzeigen | |||
21 | Sind Tierversuche ethisch vertretbar? - Der Zug bleibt nicht stehen: Kosten vs. Nutzen: Warum ... (Kapitel 8) | ||
22 | Sind Tierversuche ethisch vertretbar? - Der Zug bleibt nicht stehen: Das echte Trolley-Problem: Eine ... (Kapitel 8) |
»Die promovierte Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim hat eine tolle Stimme [...] unaufgeregt und dann an den richtigen Stellen doch eindringlich, sympathisch und auf den Punkt - hier überzeugen nicht nur die Inhalte, sondern auch die Präsentation.« Bastian Wierzioch, MDR Kultur, 24.04.2021 Bastian Wierzioch MDR 20210424
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Sibylle Anderl kann Mai Thi Nguyen-Kims Buch über Wissenschaftsgläubigkeit nur unterstützen. Die in den Wissenschaftsjournalismus gewechselte Chemikerin, die mittlerweile fast alle relevanten Preise in dem Bereich abgeräumt hat, wie Anderl weiß, plädiert hier für ein größeres Vertrauen in die Wissenschaft im gesellschaftlichen Diskurs und führt dafür ganz praktische Fallbeispiele wie die Legalisierung von Drogen oder die Erblichkeit von Intelligenz an. Nguyen-Kims "Plauderton" merkt die Rezensentin zwar an, dass die Autorin hauptsächlich auf YouTube aktiv ist, betont aber, dass das Buch inhaltlich keinesfalls oberflächlich ausfalle - so würden auch komplizierte Methoden wie p-Hacking erklärt. Auch die Abgrenzung des wissenschaftlichen Konsenses von Glaubensinhalten, die die Autorin vornehme, hält Anderl für wichtig. Nur, ob die Lage nicht doch etwas komplizierter sei, ob für "konstruktives Streiten" nicht doch noch mehr als wissenschaftliche Kenntnis notwendig sei, fragt sich die Rezensentin abschließend. Einen "Nerv getroffen" habe das Buch in der aktuellen Situation aber allemal.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Kenntnis der Methoden ist wichtig: Mai Thi Nguyen-Kim erläutert umstrittene wissenschaftliche Fragen
Die Pandemie habe bestehende Missstände verstärkt und in den Fokus gerückt, heißt es immer wieder, wenn über die aus der Krise abzuleitenden Lehren diskutiert wird. Die These lässt sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen belegen. Ein besonders eingängiges Beispiel mag das Wechselspiel von Wissenschaft und Öffentlichkeit liefern. Schon vor Corona hatten wir mit umfassenden Kampagnen von Desinformation zu tun, kursierte der Eindruck einer zunehmenden Wissenschaftsskepsis und abnehmenden gesellschaftlichen Konsensfähigkeit, wurde darüber diskutiert, wie politisch Wissenschaftler agieren dürfen oder sollten, stellte sich die Frage, ob man wirklich fordern dürfe, sich hinter der Wissenschaft zu versammeln.
Für die Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim war das 2017 Motivation genug gewesen, ihre Forscherkarriere zu beenden und hauptberuflich in den Wissenschaftsjournalismus zu wechseln. Ausgehend von der Frage, was es überhaupt heißen könnte, auf die Wissenschaft zu hören, und wie auf dieser Grundlage ein besserer gesellschaftlicher Diskurs funktionieren könnte, hat sie nun ein Buch geschrieben. Ihr zweites Buch nach ihrem 2019 veröffentlichten Bestseller "Komisch, alles chemisch!" erschien ein Jahr nach Beginn der Pandemie und wirkt wie eine Antwort auf die Ereignisse und Diskussionen der vergangenen Monate - wenngleich es des pandemischen Aufhängers nicht einmal bedurft hätte.
"Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit" lautet der fast philosophisch anmutende Titel. Wer aber eine reflektierende Meta-Auseinandersetzung mit dem Problem zunehmend inkommensurabel auseinanderfallender Weltverständnisse erwartet, denkt in die falsche Richtung. Nguyen-Kim geht das Problem ganz praktisch an, indem sie an acht kontrovers diskutierten wissenschaftlichen Fragestellungen durchexerziert, was es heißt, der Wissenschaft zuzuhören und sich einer differenzierten Auseinandersetzung zu stellen. Themen wie die Legalisierung von Drogen, die Sicherheit von Impfungen oder die Erblichkeit von Intelligenz nimmt sie zum Anlass, ausführlich die methodischen Hintergründe wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beleuchten.
Auf diese Weise wirbt sie für eine Position zwischen den beiden Extrempolen kritikloser Wissenschaftsbegeisterung einerseits und verschwörungstheoretischer Wissenschaftsskepsis andererseits. Ihr jugendlicher und persönlich gefärbter Plauderton erinnert zwar daran, dass die mittlerweile mit praktisch allen relevanten Preisen geehrte Wissenschaftsjournalistin ihre Wurzeln auf Youtube hat. Mit Oberflächlichkeit sollte er allerdings nicht verwechselt werden: Konzepte wie statistische Signifikanz, p-Hacking oder Korrelationskoeffizienten werden dem Leser nicht erspart.
Kenntnis der Methoden ist wichtig, ohne sie ist eine Beurteilung wissenschaftlicher Erkenntnisse unmöglich - das ist eine Kernthese des Buches, die im Hauptteil illustriert wird. Was es mit der kleinsten gemeinsamen Wirklichkeit auf sich hat, wird explizit erst im Schlusskapitel behandelt. Ein gemeinsames Verständnis darüber, "was wirklich Wirklichkeit ist", sei Voraussetzung dafür, miteinander konstruktiv zu streiten. Nur so könne man in den wichtigen gesellschaftlichen Diskussionen tatsächlich vorwärtskommen. Dieses gemeinsame Verständnis aber könne der wissenschaftliche Konsens liefern, er sei die beste Näherung der Wahrheit. An dieser Stelle muss Nguyen-Kim schließlich noch einmal etwas Aufklärungsarbeit investieren, um wissenschaftlichen Konsens von Glaubensinhalten abzugrenzen und ihn als Produkt wissenschaftlicher Diskussionskultur zu charakterisieren. Ihre Hoffnung: Wer all diese Mechanismen versteht und über wissenschaftliche Allgemeinbildung verfügt, der ist immun gegen Desinformation und bereit für zielführende Debatten.
Man kann all das nur unterstützen, genauso wie die Grundintention des kurzweiligen Buches, eine bessere Diskussionskultur über die zukunftsentscheidenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu fördern. Man bleibt allenfalls mit der Frage zurück, ob die Dinge nicht teilweise doch etwas komplizierter sind, insbesondere wenn es darum geht, anhand unsicherer Informationen schnell zu entscheiden und schwierige Abwägungsprozesse vor dem Hintergrund konkurrierender Wertvorstellungen zu treffen. Wissenschaftliches Verständnis mag da sicher notwendig, vielleicht aber nicht unbedingt hinreichend für konstruktives Streiten sein. In der gegenwärtigen Situation einen Nerv getroffen hat das Buch aber jedenfalls.
SIBYLLE ANDERL
Mai Thi Nguyen-Kim: "Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit". Wahr, falsch, plausibel? Die größten Streitfragen
wissenschaftlich geprüft.
Droemer Knaur Verlag,
München 2021.
368 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Angenehm unaufgeregt, sachlich und mit einer ordentlichen Prise Humor" DON BOSCO. Magazin 20210622