Seitdem Richard Wagner die Götterdämmerung vertont hat, und erst recht, seitdem die Nationalsozialisten mit den Germanen Schindluder getrieben haben, wollen viele von Walhall und Wotan nichts mehr hören. Aber das ist ein Irrtum. Wenn der Norweger Tor Age Bringsvaerd von den "Wilden Göttern" des Nordens erzählt, stellt sich heraus, daß es in diesen Sagen ebenso spannend, ebenso frei von arischem Muff und ebenso witzig zugeht wie auf dem griechischen Olymp.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Lorenz Jäger klingt sehr begeistert von dieser Hörbuchfassung der hochgelobten Edda-Bearbeitung des norwegischen Schriftstellers Tor Age Bringsvaerd. Schauspieler Gunter Schoß hat seiner Ansicht nach genau den richtigen Ton getroffen: ein "merkwürdiges Spielen zwischen Ernst und Scherz", das auch die Darstellung des Mythos' selbst kennzeichne. "Die letzten Fragen nach Ursprung und Ende" stünden hier unmittelbar neben "dem letzten Klatsch aus der Götterwelt". Schauspieler Schoß wisse jeder dieser Nuancen seine Stimme zu leihen. So konnte die "nordische Götterlehre der Edda" nach Ansicht von Jäger "vom wagnerianisch-wilhelminischen Kostüm" befreit in die Gegenwart eintreten. Auch Johannes Grützkes Booklet-Zeichnungen kriegen ein Lob: sie kämen Bringsvaerds Bemühungen um die Darstellung de menschlichen Züge der Götter noch einmal auf der zeichnerischen Ebene entgegen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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