Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist. KD Pratz ist ein Künstler der alten Schule, der sich jeglicher Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb verweigert hat. Seine Bilder werden hoch gehandelt, er ist weltberühmt, hat sich aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Welt, verlogen wie sie ist, will er nichts zu tun haben, der eigene Nachruhm aber liegt ihm am Herzen, und so sagt er zu, den Förderverein eines Museums zu empfangen, der den geplanten Neubau ausschließlich seinen Werken widmen will.Die Mitglieder des Museums-Fördervereins sind nicht alle einer Meinung über die Bedeutung von KD Pratz, fühlen sich aber hoch geehrt, als ihnen ein exklusives Treffen mit dem Maler und ein Besuch auf seiner fast schon legendären Burg am Rhein in Aussicht gestellt wird - und tatsächlich stattfindet. Wie die Kunstfreunde bei dieser Begegnung mit ihrem Idol nach und nach die Contenance verlieren, als der Meister ihnen die Unvollkommenheit der Welt und ihre eigene um die Ohren haut, dabei subtil die eigene Größe inszeniert, den Kunstbetrieb niedermacht und gleichzeitig behauptet - davon erzählt Kristof Magnusson mit großer Meisterschaft und leuchtet die Untiefen unseres Kulturbetriebs aus.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als "große Bildungsbürgerbespaßung" will der deutsch-isländische Autor Kristof Magnusson seinen Roman verstanden wissen, aber Rezensent Moritz Fehrles Amüsement fällt eher schmal aus. Zwar muss der Kritiker durchaus ab und an schmunzeln, wenn er hier einen selbsternannten "Malerfürsten" samt Museums-Förderverein in ein geplantes "Künstler-Exil" in einer Burg im Rheingau begleitet - auf Dauer geraten ihm die Tiraden über Kulturverfall, Kunstbetrieb und Kommerzialisierung dann aber doch zu wenig originell. "Stereotype" Figuren und schon zu oft Gelesenes lassen den Rezensenten den Roman nach der Lektüre schnell wieder vergessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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