'"Hier in St. Cloud's haben wir nur ein Problem" schreibt Dr. Wilbur Larch, Gynäkologe und Waisenhausvorsteher, in sein Tagebuch, "und sein Name ist Homer Wells." Homer Wells ist anders als die anderen Waisen, welche von ihren Müttern in dem gottverlassenen Waisenhaus in Maine zurückgelassen werden: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch daher Homer, St. Cloud s zu seinem Zuhause zu machen - unter einer Bedingung: dass er sich "nützlich" mache.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
John Irvings Roman besitzt für Peter Lückemeier eigentlich alles, was ein gutes Buch braucht: Drastik, Liebenswürdigkeit und Ernsthaftigkeit und alles professionell arrangiert von einer vitalen Autorenpersönlichkeit. Die 23 CDs starke Hörbuchedition nimmt sich Lückemeier darum mit erhöhter Aufmerksamkeit vor. Und siehe da: Auch nach dreißig Stunden langweilt sich der lauschende Rezensent nicht, er lacht und weint mit den Hauptfiguren und genießt - den Text. Rufus Becks Interpretationskunst und seiner in der Welt der Hörbucher allgegenwärtigen "markanten" Stimme kann Lückemeier nämlich in diesem Fall nicht allzu viel abgewinnen. Zu wenig die Figuren charakterisierende Variation, dafür ein Zuviel an Schauspielerei. Lückemeier regt das ständige Keuchen, Seufzen, Kichern und Aufstoßen bald richtig auf, fühlt sich vom Text abgelenkt und beruhigt sich erst wieder, wenn Beck sich zurücknimmt und sich an die "dienende Tätigkeit" des Vorlesens erinnert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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