Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 5,89 €
  • Audio CD

Habererverse. Das Haberfeldtreiben war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein alter Volksbrauch im bayerischen Oberland, bei dem vermummte Banden in Selbstjustiz mit deftigen Liedern die sexuellen Praktiken und Verfehlungen der dörflichen Mitbewohner besangen, was aber zuletzt in Verlogenheit, Obszönität und Verbrechen ausartete. Georg Queri hat in jahrelangen Recherchen solche oft nur mündlich überlieferten Habererverse gesammelt. Sehr lebendig schildert Queri vor allem den Kampf der staatlichen Obrigkeit gegen die verbotene 'Bauernfehme', wobei es immer wieder zu regelrechten Kämpfen der Polizei mit den Haberern gekommen ist.…mehr

Produktbeschreibung
Habererverse. Das Haberfeldtreiben war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein alter Volksbrauch im bayerischen Oberland, bei dem vermummte Banden in Selbstjustiz mit deftigen Liedern die sexuellen Praktiken und Verfehlungen der dörflichen Mitbewohner besangen, was aber zuletzt in Verlogenheit, Obszönität und Verbrechen ausartete. Georg Queri hat in jahrelangen Recherchen solche oft nur mündlich überlieferten Habererverse gesammelt. Sehr lebendig schildert Queri vor allem den Kampf der staatlichen Obrigkeit gegen die verbotene 'Bauernfehme', wobei es immer wieder zu regelrechten Kämpfen der Polizei mit den Haberern gekommen ist.
Autorenporträt
Dr. phil. Michael Stephan, geb. 1954, Studium der Germanistik und Geschichte in München; Leiter des Münchner Stadtarchivs; Lehrtätigkeit an der Technischen Universität München; Mitarbeit an vielen zeitgeschichtlichen Ausstellungen; zahlreiche archivfachliche und wissenschaftliche Publikationen (u. a. zur bayerischen Behörden-, Parteien- und Literaturgeschichte.Georg Queri wurde am 30. April 1879 in Frieding geboren. 1902 begann er seine journalistische Laufbahn als Lokal- und Gerichtsreporter bei den "Münchner Neuesten Nachrichten"; 1908 wurde er Chefredakteur des "Starnberger Land- und Seeboten", daneben arbeitete er für die Zeitschrift "Jugend", deren Redaktion er im Januar 1918 bis zu seinem Tod übernahm; im Ersten Weltkrieg arbeitete er eineinhalb Jahre als Kriegsberichterstatter für das "Berliner Tageblatt". Zu seinen wichtigen literarischen Veröffentlichungen gehören Lieder ("Die weltlichen Gesänge des Egidius Pfanzelter von Polykarpszell", 1909), Erzählungen ("Die Schnurren des Rochus Mang, Baders, Meßners und Leichenbeschauers zu Fröttmannsau", 1910), Theaterstücke ("Matheis bricht's Eis", 1918) und ein posthum erschienener Roman ("Der Kapuziner", 1920). Literaturgeschichtlich bemerkenswert ist seine zusammen mit Ludwig Thoma herausgegebene erste Anthologie bayerischer Autorinnen und Autoren ("Bayernbuch", 1913). Mit seinen umfa

ngreichen volkskundlichen Sammlungen ("Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern", 1911 und "Kraftbayrisch", 1912) geriet er ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft. Wegen eines lebenslangen Leidens, das auf einen tragischen Unfall in frühester Jugend zurückging, starb Queri bereits mit vierzig Jahren am 21. November 1919 in München.