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"Es kommt mir vor, als würden wir in Amerika Reise nach Jerusalem spielen; wenn du ohne Fahne erwischt wirst, bist du raus. Wozu brauchen wir diese ganze Selbstbestätigung? Es ist, als wäre Amerika ein drei Zentner schwerer Mann, über zwei Meter groß, in absoluter Topform, voller Saft und Kraft, und dann muss er alle drei Minuten unter seinen Armen schnüffeln, um sich zu bestätigen, dass er wunderbar riecht. Wir brauchen keinen zwanghaften Patriotismus als Selbstzweck. Das ist etwas Abscheuliches. Wer in einem großartigen Land lebt, hat die Pflicht, es kritisch zu betrachten, damit es…mehr

Produktbeschreibung
"Es kommt mir vor, als würden wir in Amerika Reise nach Jerusalem spielen; wenn du ohne Fahne erwischt wirst, bist du raus. Wozu brauchen wir diese ganze Selbstbestätigung? Es ist, als wäre Amerika ein drei Zentner schwerer Mann, über zwei Meter groß, in absoluter Topform, voller Saft und Kraft, und dann muss er alle drei Minuten unter seinen Armen schnüffeln, um sich zu bestätigen, dass er wunderbar riecht. Wir brauchen keinen zwanghaften Patriotismus als Selbstzweck. Das ist etwas Abscheuliches. Wer in einem großartigen Land lebt, hat die Pflicht, es kritisch zu betrachten, damit es womöglich noch großartiger werden kann. Wir aber werden kulturell immer arroganter, immer eitler. Wir sind dabei, nicht nur das Gefühl für die Schönheit der Demokratie zu verlieren, sondern auch das Gefühl dafür, dass sie in Gefahr ist..."
Autorenporträt
Norman Mailer, geboren 1923 in Long Branch, New Jersey, wurde mit seinem Romandebüt "Die Nackten und die Toten" (1948) weltbekannt und zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern. In seinen Werken hat er immer wieder Stellung zu politischen Themen bezogen. Für "Heere aus der Nacht" (1968) erhielt er den National Book Award sowie den Pulitzer Preis, mit dem auch "Gnadenlos. Das Lied vom Henker" (1979) ausgezeichnet wurde. Norman Mailer verstarb im Oktober 2007.
Rezensionen
"Wenige können die Welt, wie Amerika sie sieht, auf so komplexe Weise beschreiben und sie doch begreifbar machen." (Süddeutsche Zeitung)