Er hatte sich geschworen, diese Leute nie wieder zu sehen. Und doch: Er läuft ihnen direkt über den Weg. Und doch: Er schafft es nicht, die Einladung zum künstlerischen Abendessen abzulehnen. Und so sitzt der Erzähler des Abends im Ohrensessel der Musikerfamilie Auersberger und steigert sich in eine Schimpftirade, in der er mit Unerbittlichkeit und Schonungslosigkeit gegen Mittelmaß und Dilettantismus wettert.
"Holzfällen" wurde zum Skandalroman der 80er Jahre. Durch einstweilige Verfügung in Österreich verboten, avancierte der Roman zum Bestseller. In Thomas Holtzmanns Lesung stellt er sich als das dar, was er ist: ein literarisches Meisterwerk.
Warum ist er nur über den Graben gegangen? Wo er doch wusste, dass er die Eheleute Auersberger dort treffen würde. Er hat sie getroffen und natürlich haben sie ihn eingeladen. Und nun sitzt er bei ihnen und steigert sich geradezu lustvoll in eine Schimpftirade hinein, alles Mittelmäßige und jeden Dilettantismus gnadenlos zerreißend. Thomas Holtzmann spricht in dieser Aufnahme des SWR von 1993 mitreißend den Text Bernhards und macht sich dessen notorische Wut, seine Ironie und seinen Spott so zu Eigen, dass er uns fesselt vom ersten bis zum letzten Satz.
"Holzfällen" wurde zum Skandalroman der 80er Jahre. Durch einstweilige Verfügung in Österreich verboten, avancierte der Roman zum Bestseller. In Thomas Holtzmanns Lesung stellt er sich als das dar, was er ist: ein literarisches Meisterwerk.
Warum ist er nur über den Graben gegangen? Wo er doch wusste, dass er die Eheleute Auersberger dort treffen würde. Er hat sie getroffen und natürlich haben sie ihn eingeladen. Und nun sitzt er bei ihnen und steigert sich geradezu lustvoll in eine Schimpftirade hinein, alles Mittelmäßige und jeden Dilettantismus gnadenlos zerreißend. Thomas Holtzmann spricht in dieser Aufnahme des SWR von 1993 mitreißend den Text Bernhards und macht sich dessen notorische Wut, seine Ironie und seinen Spott so zu Eigen, dass er uns fesselt vom ersten bis zum letzten Satz.
"Welch ein Zusammenklang der Gegensätze: Hier der Autor, ein Berserker des Atemlosen, dort der Rezitator, ein Grandseigneur der Distanziertheit. In „Holzfällen“, diesem Wiener Gesellschafts- und Künstlerroman, haben sie zueinander gefunden. Wie wohltemperiert Holzmann Bernhards Überhitzungen intoniert, wie glasklar und unaufgeregt er Bernhards seelendunkle „Erregung“ zu artikulieren, ja zu zelebrieren versteht: Das ist so berührend wie brillant, so mitreißend wie meisterlich. Wer den möglichen Mehrwert der gesprochenen Literatur einmal als verwirklichten erleben will, höre Holtzmann schlicht und einfach zu."
(hr2 Hörbuch-Bestenliste)
(hr2 Hörbuch-Bestenliste)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Thomas Bernards "Holzfällen", eine "monomanische Tirade" gegen alles Österreichische, ein "Monolog eines Österreichkranken", "Ausdruck einer unüberbietbaren Österreichverklammerung", ist nach Einschätzung von Tobias Lehmkuhl keine leicht Aufgabe für einen Sprecher. Thomas Holtzmann hat sie - im großen und ganzen - gemeistert, findet Lehmkuhl, auch wenn er einige Abstriche macht. Meistens gelinge es Holtzmann, die Erregung, die nicht crescendoartig durch den Text laufe, sondern stetig präsent sei, an den richtigen Stellen "konvulsivisch aufflackern zu lassen". Die stellenweise Eintönigkeit des Textes hätte nach Lehmkuhls Empfindung einer Forcierung des Tempos bedurft. Zudem bilde Holtzmann die Momente, in denen der Erzähler an den Rand der Hysterie gerät, "überdeutlich" ab, kritisert Lehmkuhl. Generell etwas problematisch findet er, dass der Sprechers 25 Jahre älter als seine Rolle sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Wer Thomas Bernhard kennen lernen will, hier wird er zum Ereignis, der große Rhetor, der Sprach-Magier. Fast möchte man raten: hören statt lesen!"







