»Ich will nicht gefunden werden.« Ein Mann hat sich mit seinem Sohn in einem verlassenen Landhaus verschanzt. Jeden Abend setzt er sich mit reichlich Whisky und Koks vor ein Mikrofon und erzählt per Internet-Radio einem virtuellen Publikum, warum er auf der Flucht ist. DNA-Analysen beweisen das Unglaubliche: Lisa, eine Schwerkriminelle, begeht rätselhafte Verbrechen auf der ganzen Welt und ist nun in seine Wohnung eingebrochen. Wird er ihr nächstes Opfer sein?
"Lisa" ist der Roman einer Zeit, in der das Internet der letzte verbliebene Ansprechpartner ist, in der Medien und Gewalt genauso miteinander verquickt sind wie Realität und Fiktion und in der sich der einzelne nur mit Selbstironie vor dem Wahnsinn retten kann.
"Lisa" ist der Roman einer Zeit, in der das Internet der letzte verbliebene Ansprechpartner ist, in der Medien und Gewalt genauso miteinander verquickt sind wie Realität und Fiktion und in der sich der einzelne nur mit Selbstironie vor dem Wahnsinn retten kann.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Rene Hamann fühlt sich von Thomas Glavinics neuen Roman "Lisa" in jedem Fall gut unterhalten. Es geht, so Hamann, um alles und nichts: der Protagonist, ein vierzigjähriger Computerspielentwickler, hat sich nach einer zerbrochenen Liebesbeziehung und auf der paranoiden Flucht vor der unbekannten, psychopathischen Serienmörderin Lisa in die österreichische Einöde zurückgezogen. "Unzensiert, ungebremst, befeuert von Alkohol und Kokain" erzählt er von dort aus in seinem eigenen Internetradio einfach drauf los: Facebook, Kulturpessimismus, Esoterik, Sarrazin - nichts wird ausgelassen. Hamann findet das größtenteils "witzig", kann aber über die Schwächen der Erzählung nicht hinwegsehen: die sich im Hintergrund abspielende Kriminalgeschichte schöpfe ihr Spannungspotential nicht aus, sondern ende vielmehr mit einer "hanebüchenen" Pointe. Auch dem Versuch des Autors, den mündlichen Redefluss möglichst authentisch wiederzugeben, konnte Hamann nicht viel abgewinnen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Als hätten Houellebecq, Bret Easton Ellis und Wolf Haas sich auf den kleinsten gemeinsamen nihilistischen Nenner geeinigt: Thomas Glavinic hört einem Paranoiker zu und hat mit 'Lisa' eine furiose Geschichte über das Banale und Böse geschrieben." Daniel Haas, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.11 "Unzensiert, ungebremst, befeuert von Alkohol und Kokain und größtenteils tatsächlich witzig - Thomas Glavinic' Ich-Erzähler ist sein eigenes Internetradio." René Hamann, die tageszeitung, 02.04.11 "Dieses Buch kann eigentlich alles, was man von einem Buch erwarten kann. Es ist spannend, witzig, böse, satirisch, interessant und mit atemberaubendem Schwung geschrieben. Was will man mehr." Caro Wiesauer, Kurier, 06.02.11 "Die Erzähung entwickelt eine Sogwirkung, ist enorm spannend, aber trotzdem immer auch komisch aufgrund der egozentrische-herzhaften Kommentare des Erzählers - bis einem das Lachen endgültig vergeht. " Magdi Aboul-Keir, Südwest Presse, 10.02.11








