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Eine Seewirtschaft in Bayern, bizarre Gäste und eine Familie über drei Generationen, heillos verstrickt ins ungeliebte Erbe. Josef Bierbichler erzählt 100 Jahre Deutschland. Ein Epos über Krieg und Zerstörung, alte Macht und neuen Wohlstand. Im Ersten Weltkrieg zerschlägt eine feindliche Kugel zuerst den Stahlhelm und dann den Schädel des ältesten Sohnes vom Seewirt. Also muss sein jüngerer Bruder Pankraz das Erbe antreten, der lieber Künstler als Gastwirt geworden wäre. Da braucht es schon einen Jahrhundertsturm, der droht, Haus und Hof in den See zu blasen, damit aus Pankraz doch noch ein…mehr

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Produktbeschreibung
Eine Seewirtschaft in Bayern, bizarre Gäste und eine Familie über drei Generationen, heillos verstrickt ins ungeliebte Erbe. Josef Bierbichler erzählt 100 Jahre Deutschland. Ein Epos über Krieg und Zerstörung, alte Macht und neuen Wohlstand. Im Ersten Weltkrieg zerschlägt eine feindliche Kugel zuerst den Stahlhelm und dann den Schädel des ältesten Sohnes vom Seewirt. Also muss sein jüngerer Bruder Pankraz das Erbe antreten, der lieber Künstler als Gastwirt geworden wäre. Da braucht es schon einen Jahrhundertsturm, der droht, Haus und Hof in den See zu blasen, damit aus Pankraz doch noch ein brauchbarer Unternehmer und Familienvater wird.Ungekürzte Autorenlesung mit Josef Bierbichler2 mp3-CDs ca. 12 h 7 min
Autorenporträt
Josef Bierbichler wird 1948 in Ambach am Starnberger See als Sohn einer Land- und Gastwirtsfamilie geboren und lebt trotz seiner vielzähligen Theater- und Filmengagements bis heute auf dem Familienanwesen am See, wo er das Gasthaus Zum Fischmeister betreibt. Schon als Kind tritt er als Laienschauspieler auf kleinen Bühnen auf, absolviert nach dem Abitur aber zunächst eine Hotelfachlehre, bis er sich mit 23 Jahren endgültig für die Schauspielerei entscheidet. Drei Jahre besucht er die renommierte Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München und feiert bald darauf Publikumserfolge auf allen großen Bühnen im deutschsprachigen Raum, darunter das Münchner Residenztheater, das Wiener Burgtheater, die Berliner Volksbühne und das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Mitte der 70er-Jahre lernt Bierbichler den Dramatiker und Regisseur Herbert Achternbusch kennen, in dessen Produktionen er sich an der Seite seiner Schwester Annamirl auch als Filmschauspieler einen Namen macht (»Servus Bayern«, »Heilt Hitler!«). Ebenso erfolgreich arbeitet er mit Regisseuren wie Werner Herzog (»Herz aus Glas«), Tom Tykwer (»Die tödliche Maria«) und Michael Haneke (»Das weiße Band«) zusammen. Für seine herausragenden schauspielerischen Leistungen wird Bierbichler unter anderem dreimal als »Schauspieler des Jahres« von Theater heute ausgezeichnet, er erhält den Deutschen Filmpreis als »Bester Schauspieler« und den Theaterpreis Berlin. Neben seinen vielfältigen Arbeiten für Theater und Film ist Bierbichler auch als Sänger und Hörspielsprecher tätig. Mit »Mittelreich« feiert er sein Debüt als Romanautor.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Alles wirkt gewaltig in diesem Heimat-Panorama von Josef Bierbichler. Über acht Jahrzehnte begleitet der Erzähler das Schicksal einer Familie auf dem bayerischen Land rund um einen See, ein Dorf und ein Wirtshaus. Ein Drei-Generationen-Roman, der Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt. Er erzählt meisterlich von drückende Lasten, die zwanghafte Traditionen und einen unerbittlichen Katholizismus ausüben. Er beschreibt die seelischen Verwüstungen, die die Weltkriege in den Menschen verursachen. Wie die Nachkriegszeit und die unruhigen 60er-Jahre die Brüche offenlegen und selbst die Rest-Idyllen ländlichen Daseins noch zerstören. Auch die von Bierbichler gesprochene Hörfassung strotzt vor Kraft, Stimmkraft. Mehr leider nicht. Über alles, was sein Text bietet, die Farben, Dramen, Temperamente und Facetten gebeugten menschlichen Daseins, liest er mit derselben Stimmlage, demselben Tempo und Ausdruck hinweg. Häufig spürt man, wie ihm seine eigenen Schachtelsätze zur (sprecherischen) Qual werden. Bierbichler ist ein phänomenaler Schauspieler, Autor und eine spannende Persönlichkeit. Als Sprecher aber, der seine Zuhörer verführt und mitreißt, ist er nur anstrengend.

© BÜCHERmagazin, Martin Maria Schwarz (mms)
»Das Hörbuch liest die schauspielerische Urgewalt selbst. Ein Mehrwert. Voll von Momenten, die uns die Luft anhalten lassen.« F.A.Z. »Ein ganz großer Wurf, ein Glücksfall der Erzählkunst, spannend, drastisch, schmerzhaft, sensibel.« BR »Man könnte sagen, das Bierbichlersche Wort sei beim Vorlesen Fleisch geworden.« Süddeutsche Zeitung »Ein Ereignis in diesem Bücherjahr.« Der Spiegel
»Das ist, in kraftvoll realistischer, manchmal auch kleistisch kataraktgleicher Prosa geschrieben, ein Märchen: wie es im Leben manchmal passiert. Doch der große Theater- und Filmschauspieler Josef (Sepp) Bierbichler ... erzählt auch von der Fülle des Scheiterns. Von heillos komischen Katastrophen, von fürchtertlicher deutscher Weltgeschichte, die selbst die Dörfler am oberbayrischen See in ihren erdbraunen, blutigen Fängen hält.«

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Reine Begeisterung bei Sandra Kegel. Für den Schauspieler Josef Bierbichler, den Schriftsteller Bierbichler, seinen "bayrischen Jahrhundertroman" und nun auch für die von ihm selbst gelesene Hörbuchfassung. Ausgiebig preist Kegel noch einmal den Roman selbst für seine erzählerische Wucht, die kraftvolle Sprache und das grandiose Figurenarsenal. Wenn es um die Hörbuchfassung geht, lässt Kegel keinen Zweifel daran, dass niemand sonst dieses Buch hätte einlesen dürfen als der Autor selbst, der sich gekonnt "allen Regeln schöner Vortragskunst" widersetzt, wie die Rezensentin frohlockt. Ganz ohne die Brillanz versierter Sprecher lese Bierbichler mit brüchiger Stimme und in einem nuancenreichen Bayrisch, erklärt Kegel, wobei er ganz genau wisse, welche Silben wann und wie "gequetscht oder gedehnt" werden.

© Perlentaucher Medien GmbH