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Kein Buch wurde 2023 mit größerer Spannung erwartet als Noch wach?. SPIEGEL-Titelstory, Nummer-1-Bestseller, eine ausverkaufte Tournee durch 30 Städte, für die Bühne adaptiert im Thalia Theater Hamburg.
Literarisch brillant, humorvoll und kompromisslos erzählt Noch wach? die Geschichte von Sophia, die hoffnungsfroh in ihrem neuen Job bei einem großen deutschen Fernsehsender gestartet ist, mächtig unterstützt von ihrem neuen Chef. Glücklich wirkt sie auf den Erzähler, der vor dem Berliner Winter nach Los Angeles flüchtet. Dort, im legendären »Chateau Marmont«, vertreibt sich eine illustre…mehr

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Produktbeschreibung
Kein Buch wurde 2023 mit größerer Spannung erwartet als Noch wach?. SPIEGEL-Titelstory, Nummer-1-Bestseller, eine ausverkaufte Tournee durch 30 Städte, für die Bühne adaptiert im Thalia Theater Hamburg.

Literarisch brillant, humorvoll und kompromisslos erzählt Noch wach? die Geschichte von Sophia, die hoffnungsfroh in ihrem neuen Job bei einem großen deutschen Fernsehsender gestartet ist, mächtig unterstützt von ihrem neuen Chef. Glücklich wirkt sie auf den Erzähler, der vor dem Berliner Winter nach Los Angeles flüchtet. Dort, im legendären »Chateau Marmont«, vertreibt sich eine illustre Bande die Zeit am Pool. Kurz darauf erschüttert der Weinstein-Skandal Hollywood, und Rose McGowan, Pool-Gast und flüchtige Bekannte des Erzählers, ist eine der ersten Frauen, die sexuelle Belästigung durch den Filmproduzenten öffentlich macht.

Zurück in Berlin findet sich der Erzähler nicht mehr nur als Liegestuhlbeobachter, sondern nun als Akteur mitten in einem unübersichtlichen Geschehen wieder, das ihn in einen tiefen persönlichen Konflikt stürzt.
Autorenporträt
Benjamin von Stuckrad-Barre, 1975 in Bremen geboren, ist Autor von Soloalbum, 1998, Livealbum, 1999, Remix, 1999, Blackbox, 2000, Transkript, 2001, Deutsches Theater, 2001, Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft - Remix 2, 2004, Was.Wir.Wissen, 2005, Auch Deutsche unter den Opfern, 2010, Panikherz, 2016, Nüchtern am Weltnichtrauchertag, 2016, Udo Fröhliche, 2016, Ich glaub, mir geht's nicht so gut, ich muss mich mal hinlegen - Remix 3, 2018 und Alle sind so ernst geworden (mit Martin Suter), 2020.
Trackliste
MP3CD 1
1Noch wach?
MP3CD 2
1Noch wach?
Rezensionen
»Die Audio-Version hat einen entscheidenden Vorteil: Stuckrad-Barre selbst liest sein Werk und schafft es mit seiner Stimme, vermeintlich Belangloses emotional zu vermitteln.« Sarah Platz ntv.de 20230430

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

In einer ausführlichen Rezension widmet sich Kritikerin Mara Delius dem als Schlüsselroman über den MeToo-Skandal beim Axel-Springer-Verlag gehandelten Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler und seinem Chef, dem Vorsitzenden eines großen Medienunternehmens. Hier macht die Kritikerin einen ersten problematischen Punkt aus: Wo es eigentlich um Frauen gehen soll, bleiben literarisch Männer die "treibenden Kräfte". Während der Ich-Erzähler im Laufe der Geschichte eine Läuterung durchläuft und die Frauen in ihren Anschuldigungen gegen den Chefredakteur der Firma unterstützt, tut sein Freund das Gegenteil, die "Bromance" zerbricht. Steckten hinter all dem nicht die wahren Ereignisse in der Redaktion der Bild-Zeitung, wäre Stuckrad-Barres Roman literarisch nicht relevant, meint die Kritikerin. Brillanz beweist er dennoch auf der literarischen Oberfläche, durch die authentische Nachahmung der skandalheischenden "Bild"-Sprache, durch seine "groteske Komik" und auch durch die zumindest angedeutete Selbstkritik des Autors. In die Tiefe geht das leider nicht, seufzt die Kritikerin, Stuckrad-Barre ist eben doch kein Böll.

© Perlentaucher Medien GmbH
Rezensentin Iris Radisch findet an Benjamin von Stuckrad-Barres Enthüllungsroman vor allem skandalös, dass der Kampf für Frauenrechte hier vorgeschoben wird, um (wieder einmal) nur über Männer zu schreiben. Zunächst einmal ist die Kritikerin sehr skeptisch, was die Läuterung von Stuckrad-Barres Erzähler-Alter-Ego angeht: Der ehemalige "Premium-Mitarbeiter" eines "machoiden Boulevardkonzerns" verurteilt auf einmal die moralisch fragwürdigen Methoden seines Chefs und dessen schäbigen Umgang mit Frauen. Die Gründe für diesen Sinneswandel erfahren wir nicht, stellt Radisch fest, überhaupt hält sie diese Transformation des Erzählers zum "sanften Frauenversteher" für höchst unglaubwürdig. Kaum fassen kann die Kritikerin, wie das weibliche Personal hier dargestellt wird: Die Praktikantinnen, die reihenweise dem Drängen des Chefredakteurs nachgeben, erscheinen als hilflose Dummchen, so Radisch. Generell verhindert das "gnadenlos durchironisierte Figurenpersonal" eine ernsthafte Debatte über Machtmissbrauch, wie man es von dem so rezipierten "MeToo-Buch" erwartet hätte, seufzt die Kritikerin, und findet es um so schlimmer, dass die meisten Kritiker diesen "Etiketten-Schwindel" nicht durchschauen. Eine Sache muss Radisch dieser "Männer-Show" lassen: unterhaltsam ist sie allemal.

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr