Platero und ich gilt als eine der wichtigsten und berühmtesten Prosadichtungen der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Vom Frühjahr bis zum Winter durchstreifen der Erzähler und sein kleiner Esel Platero die Umgebung des andalusischen Fischerortes Moguer. In poetischen Bildern voller Wehmut beschreibt Jimenez die Verbundenheit von Mensch und Natur und ihre Vergänglichkeit.
»Du, Platero, bist mir noch immer der liebste Alltagsfreund, lieber als jeder menschlich-männliche Freund. Dir kann ich alles erzählen in meiner Begeisterung oder meinem Leid. Du sagst nicht zu mir, daß ich lächerlich oder selbstsüchtig sei, auch wenn du das vielleicht denkst. - Gemeinsam hören wir den fernen Vögeln zu, riechen die Rosen, trinken an der Quelle, schweigen, essen Orangen, lächeln, schauen zu den Wolken auf, wälzen uns im Gras, treiben all das, wovon man hierzuland in den Hinterzimmern behauptet, daß es sich nicht gehört für einen Mann.«
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Vom Frühjahr bis zum Winter durchstreifen der Erzähler und sein kleiner Esel Platero die Umgebung des andalusischen Fischerortes Moguer. In poetischen Bildern voller Wehmut beschreibt Jimenez die Verbundenheit von Mensch und Natur und ihre Vergänglichkeit.
»Du, Platero, bist mir noch immer der liebste Alltagsfreund, lieber als jeder menschlich-männliche Freund. Dir kann ich alles erzählen in meiner Begeisterung oder meinem Leid. Du sagst nicht zu mir, daß ich lächerlich oder selbstsüchtig sei, auch wenn du das vielleicht denkst. - Gemeinsam hören wir den fernen Vögeln zu, riechen die Rosen, trinken an der Quelle, schweigen, essen Orangen, lächeln, schauen zu den Wolken auf, wälzen uns im Gras, treiben all das, wovon man hierzuland in den Hinterzimmern behauptet, daß es sich nicht gehört für einen Mann.«
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Warum, fragt Florian Borchmeyer, musste bei den Surrealisten um Dali und Bunuel immer der arme Esel als schlimmste Beleidigung herhalten, wenn auf die Bourgeoisie geschimpft wurde? Es lag an Jimenez, der mit seiner sanften Geschichte vom traurigen Dichter, der auf seinem treuen Gefährten die Lande durchquert, zu Weltruhm gelangte und den Avantgardisten als Inbegriff der Verlogenheit galt. Und heute? Dali ist ein Posterklischee und Jimenez ist vergessen, wie ironisch! Borchmeyer empfiehlt die Wiederentdeckung anhand dieser wundervollen Lesung durch Christian Brückner, der die "asketische Stille" des Buches hörbar mache. Wie ist es so? Sehr schön, sehr mediterran und manchmal auch ironisch. Aber, so Borchmeyer: Eigentlich stehe es in der Nachfolge der deutschen Romantik: "Wie in Wilhelm Müllers Gedichtzyklus transformieren sich die Landschaft und ihre stummen Objekte in Allegorien der Seele." Und dazu gibt es noch Prosagedichte, die vom Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco für Gitarre vertont wurden. Auch sehr schön!
© Perlentaucher Medien GmbH
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