Berlin, 1929: Während der Eröffnung des Kreditkaufhauses Jonass in der Torstraße 1 kommt Elsa zur Welt. Das Kaufhaus wird zu einem zweiten Zuhause für sie, wie auch für Bernhard, der zur selben Stunde geboren wurde. Sein Vater hat das Haus mitgebaut und stand Elsas Mutter bei der Geburt zur Seite. Während die beiden Kinder in inniger Freundschaft aufwachsen, wird das Gebäude zum Spiegel der Zeit. Sie müssen mitansehen, wie die jüdischen Besitzer vertrieben werden, wie das Gebäude zur Zentrale der Hitlerjugend wird und nach dem Krieg die riesengroßen Konterfeis von Marx, Engels, Lenin und Stalin darauf prangen. Doch Elsas und Bernhards Verbundenheit bleibt bestehen und überwindet die Zeit und sogar Mauern. Zwei Leben, zwei Staaten - eine Geschichte.
Das gleichnamige Buch ist im dtv erschienen.
Das gleichnamige Buch ist im dtv erschienen.
Volks' berührende Story vor der illustren (und größtenteils wahren) Historie eines alten Hauses ist deutsche Geschichte kompakt. Die Auswahl der Ereignisse folgt einem 10-Jahrestakt deutscher Schlüsselmomente. Ein Abweichen von diesen "historischen Charts" des 20. Jahrhunderts zu weniger spektakulären Momenten hätte einen weniger didaktischen Anstrich zur Folge gehabt und den Stoff wohl etwas unaufgeregter gemacht.
Ulrike Krumbiegels Vortrag ist ruhig, teilweise zu ruhig. Manchmal wähnt man sich bei ihrem Erzählton in einem Kinderhörbuch. Im Laufe der Aufnahme wird sie jedoch energischer und facettenreicher - der Ernsthaftigkeit und Vielfalt des Stoffes angemessen.
© BÜCHERmagazin, Dirk Speckmann (ds)
Ab und zu liest man Bücher, die kann man nicht aus der Hand legen, die lassen Geschichte lebendig werden und erschaffen Menschen, nach denen man süchtig wird. Genauso ging es mir mit Sybil Volks' tollem Roman 'Torstraße 1'. Peter Twiehaus ZDF Morgenmagazin 20121129