Es ist kalt in Ostberlin, als Marlene Dietrich im Januar 1964 für einen Zwischenstopp in ihrer früheren Heimatstadt landet. Mit Deutschland hat sie gebrochen und möchte so schnell wie möglich nach Warschau weiterreisen. Doch in Westberlin warten zwei Männer auf sie: Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt und sein Sprecher Egon Bahr wollen sie bei der Wahl des Bundespräsidenten gegen den Alt-Nazi Heinrich Lübke antreten lassen. Was, wenn es so passiert wäre? Auf der Bühne des Kalten Krieges entwickeln BudeMunkWieland aus Fiktionen, Fakten und Bildern eine irrwitzige Geschichte. Sie handelt von Freiheit, Diktatur, Widerstand, Exil und Anpassung und verlängert das 20. Jahrhundert in die Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine schöne historische Fantasie haben Heinz Bude, Bettina Munk und Karin Wieland laut Rezensent Claudius Seidl verfasst. Die drei Autoren imaginieren eine Episode in den 1960ern, in der Willy Brandt den Versuch unternimmt, Marlene Dietrich zu einer Kandidatur für das Amt der Bundespräsidentin zu überreden. Seidl fühlt sich an atmosphärisch-karges schwarz-weiß-Kino erinnert, der Roman wird durchweht von Melancholie, die daher rührt, so Seidl, dass Marlene ihre besten Tage als Schauspielstar hinter sich hat und der ehemalige Widerständler Brandt sich in Westdeutschland nach wie vor nicht ganz heimisch fühlt. Seidl betont, dass es sich hier ziemlich sicher um eine kontrafaktische Fantasie handelt - die allerdings in einen schönen Roman übersetzt wurde, wie er findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Im Kern geht es um Werte und Haltung, um Mut, Unbeugsamkeit und - ja, auch - Kampfeswillen für die gute Sache. Davon gerade in diesen Zeiten zu erzählen, in denen Rechtsextremisten, Populisten und Demagogen allenthalben auf dem Vormarsch sind, in denen - auch in Deutschland - Demokratie längst nicht mehr für alle selbstverständlich und erhaltenswert ist, verleiht 'Transit 64' eine geradezu drängende Aktualität.« Christian Rein, Aachener Zeitung, 13.10.25 »Eine herrlich verrückte Geschichte aus Fakten, Fiktionen und hintersinnigen Bildern.« Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur, 18.09.25







