Der junge orthodoxe Jude Mordechai Wolkenbruch, kurz Motti, hat ein Problem: Die Frauen, die ihm seine 'mame' als Heiratskandidatinnen vorsetzt, sehen alle so aus wie sie. Ganz im Gegensatz zu Laura, seiner hübschen Mitstudentin an der Universität Zürich - doch die ist leider eine 'schikse': Sie trägt Hosen, hat einen wohlgeformten 'tuches', trinkt Gin Tonic und benutzt ungehörige Ausdrücke.Zweifel befallen Motti: Ist sein vorgezeichneter Weg wirklich der richtige für ihn? Sein Gehorsam gegenüber der 'mame' mit ihren verstörenden Methoden schwindet. Dafür wächst seine Leidenschaft für Laura. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Und Motti kann schon bald einen vorläufigen Schluss ziehen: Auch 'schiksn' haben nicht alle Tassen im Schrank.
Meyer hat nie herausgefunden, was für ein Buch er schreibt - eine Satire auf das jüdische Gemeindeleben, eine Liebesgeschichte mit Sexszenen oder die Coming-of-Age-Geschichte eines Muttersöhnchens. Es ist all das und nichts von allem ganz. Besonderen Reiz verleihen die jiddischen Einsprengsel. Eine ausgezeichnete Entscheidung, den Autor selbst lesen zu lassen. Meyers jiddisch gefärbtes Schwizerdütsch hat eine ganz eigenartige Melodie.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)