Nach Ende des Kalten Krieges hat sich die Welt in dramatischer Weise verändert. Die Aufgaben des Militärs haben sich stark gewandelt, es gibt im Gegensatz zur Vergangenheit neue Bedrohungen. Wir müssen uns nicht nur den heutigen Gefahren stellen, sondern auch Massnahmen entwickeln die uns gegen zukünftige Bedrohungen rüsten. Gefahren denen wir heute gegenüberstehen, waren gestern nur nebensächlich. Joint Task Force ist ein Echtzeitstrategie-Spiel in dem Sie Einheiten befehligen, um die gefährlichsten Einsätze der nahen Zukunft zu bestreiten. Führen Sie 20 Missionen in umkämpften Gebieten wie dem Mittleren Osten, Zentralasien und dem Balkan durch. Experimentieren Sie mit der Entwicklung neuer Taktiken und Techniken, um gegen gefährliche, unkonventionelle Gegner gerüstet zu sein. Kein Spiel hat bisher so schnell auf Ihre Taktiken und eingesetzte Techniken reagiert. Kombinieren Sie Ihre Einheiten sinnvoll um die maximale Schlagkraft zu erreichen. Alle Einheiten - inklusive Infantrie, Artillerie, Aufklärung und Hubschraubern - sind am effektivsten wenn sie gemeinsam eingesetzt werden. Das Leben Ihrer Männer hängt von Ihrer Strategie ab. Joint Task Force wird von dem Team entwickelt das schon für den Bestseller Panzers: Phase One (2004) verantwortlich war.
Systemvoraussetzungen
- Windows 2000/XP/XP64
- Intel Pentium IV 1
- 5Ghz oder vergleichbar
- Nvidia GeForce 4 64MB (4MX ausgenommen) oder ATI Radeon 8500 64MB
- 512 MB RAM
- Direct Sound kompatible Soundkarte
- DirextX 9.0c Multiplayer: LAN
- Internetzugang.
Joint Task Force spielt in nicht allzu ferner Zukunft, im Jahr 2008. In einer Zeit, in der sich die weltweiten Unterschiede zwischen den Industrienationen und den Entwicklungsländern weiter verstärken und die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Also alles wie immer. In dieser Zeit erwächst eine neue Bedrohung, ein terroristische Gruppe, die nur ein Ziel hat, Mord und Totschlag. Um dieser Bedrohung Herr zu werden, wurde von der NATO und der UN eine neue, multinationale Eingreiftruppe ins Leben gerufen, die schnell und unabhängig auf die Bedrohung reagieren soll. In der Realität wahrscheinlich nie umsetzbar, im Spiel aber die einzige Lösung.
Die Abrechnung, aber schnell!
JTF ist in gewisser Weise ein klassisches 3D-Echtzeitstrategiespiel ohne Basenbau. Der Spieler bekommt für jeden Einsatz Geldmittel zur Verfügung gestellt, mit denen er Verstärkungen auf das Feld rufen kann. Je nach Mission erhält man aber weitere Geldmittel, wenn man bestimmte Missionsziele erreicht hat. Aber das reicht natürlich nicht und so muss man auch die Medien zufrieden stellen. Rückt man gut voran und erledigt viele Bösewichter erhält man mehr Geld. Ist die öffentliche Meinung über den Einsatz dagegen schlecht, erhält man nichts. Über den aktuellen Stand der Umfragen wird man mittels einer Statusleiste im HUD informiert. War man zu schlecht, kann man zwar den Einsatz noch gewinnen, mit Verstärkungen kann man aber nicht mehr rechnen.
Die Story ist recht actionreich und kommt fast an die von Act of War heran. Die Zwischensequenzen sind teils recht aufwendig gerendert, was der Kampagne einige Pluspunkte bei der Atmosphäre verschafft.
Allerdings sollte man sich von dieser Inszenierung nicht blenden lassen. Die Menschen in aller Welt schauen zu, einfach drauf los ist nicht. JTF verlangt taktisch kluges Vorgehen. Dabei wird dem Spieler allerdings nicht langweilig. Mal muss man einen Konvoi beschützen, mal einen Flugplatz erobern oder einen Bösewicht gefangen nehmen. Neben der Kampagne kann man sich im Einzelspieler noch mit dem Gefechtsmodus auseinander setzen. Außer dem typischen Deathmatch kann man hier auch im Domination und CTF spielen. Ebenfalls ist es möglich, eine Art eigenen Spielmodus einzurichten, bei dem aus einer ganzen Liste von Spielregeln ausgewählt werden kann. Das geht von der Geldspritze alle paar Minuten, bis hin zum Bonus für abgeschossene Feindeinheiten. Hier kann man sich übrigens auch als Diktator (Saddam lässt grüßen) oder Terrorist austoben. Ein tolles Feature, das man nicht alle Tage sieht.
Somalia, Bosnien usw.
In der Kampagne kämpft man in der Person von Major O'Connel. Der erste Einsatz: Somalia. Da wo die Amerikaner versagt haben, darf man als Spieler mit den Warlords abrechnen. Später findet man sich in der 20 Missionen umfassenden Kampagne dann noch in Bosnien, Kolumbien oder Afghanistan wieder. Das Alter Ego ist auch stets mit von der Partie und hat als Anführer, auch die Helden-Position inne. Der Tod des Majors hat somit auch immer das Scheitern der Mission zur Folge.
Mit steigender Erfahrung darf man O'Connel mit bis zu neun Fertigkeiten ausstatten. Dabei kann man zwischen Feinderkennung, Waffenhandhabung und Charisma auswählen. So erhält der Major einen größeren Sichtradius, kann versteckte Einheiten besser erkennen, bekommt Boni auf das Verwenden verschiedener Waffen und stärkt die Kampfkraft von in der Nähe befindlichen Soldaten. Neben O'Connel erhält man weitere Anführer, die sich aus den 'Normalen' Einheiten rekrutieren und sich besonders hervorgetan haben.
Vor jeder Mission hat man dann die Möglichkeit aus seinem Anführer-Pool auszuwählen und die beiden für den Einsatz passenden Offiziere in den Trupp zu holen. Diese 'Nebenanführer' haben, wie O'Connel, ebenfalls die Möglichkeit neue Einheiten auf das Schlachtfeld zu rufen und können ebenso aufgewertet werden. Allerdings hat diese Methode einen Haken. Nur Infanterie, HumVees und Drohnen, aber maximal ein AH-6 Littlebird, ein AH-64 Apache oder ein Harrier VTOL Jäger kann man sich jederzeit in die Nähe des Anführers schicken lassen. Die richtigen Gerätschaften erhält man erst, wenn man einen Flugplatz sein Eigen nennen kann. Diese findet man fast auf jeder Karte und sie sind zu Beginn einer Mission meist in gegnerischer Hand. Hat man den Flughafen aber unter Kontrolle, kann man sich mit dem nötigen Zubehör eindecken. Das Arsenal ist meist amerikanischer Herkunft - wen wundert's - und beinhaltet vom M2A2 Bradley über den M1A2 Abrams und den deutschen FlAk-Panzer Gepard bis hin zur PzH 2000 alles, was das Herz eines Strategen glücklich macht. Pluspunkt hierbei: Viele Fahrzeuge und auch Soldaten können mit anderen Waffen ausgerüstet werden. So kann man dem Humvee z.B. statt seiner MG auch einen Granatwerfer oder einen TOW-Raketenwerfer aufpflanzen. All dies erledigt das Versorgungsfahrzeug FSRV, das ebenfalls als eine mobile Reparaturstation fungiert, die beschädigte bzw. funktionsuntüchtige Fahrzeuge wieder fit macht und das dürfen auch verlassene Fahrzeuge des Gegners sein, die man selbst nutzen kann.
Die Infanterie ist in JTF ebenfalls weit gefächert. Neben dem Standard Ranger kann man sich noch Sanitäter, Commando-Einheiten sowie Ersatzingenieure und Scharfschützen ins Gefecht holen. Ähnlich wie in Generäle haben die Fahrzeuge auch Besatzungen, die wie ihre Kollegen auf dem Feld Erfahrung sammeln. Kann sich die Fahrzeugmannschaft oder der Pilot aus seinem Panzer oder Helikopter retten, bevor dieser in die Luft fliegt, kann man deren Erfahrung in einem neuen Fahrzeug nutzen. Ein weiterer Punkt, den man schon aus der C&C-Reihe kennt, sind die Luftschläge. Allerdings kosten diese in JTF Geld. Zur Auswahl stehen verschiedene Arten von Luftschlägen. Eine A-10 Thunderbolt macht z.B. kurzen Prozess mit feindlichen Panzern, während eine gut platzierte Cruise-Missile gegnerischen Gebäude den Garaus macht.
Befehlsverweigerer
Steuerungstechnisch bietet Joint Task Force alles, was man von einem modernen 3D-Echtzeitstrategiespiel erwartet. Die einfache und übersichtliche Menüführung und die simple Kamerabedienung machen einen hervorragenden Eindruck. Die Kamera bietet Rotation, Winkeländerung und einen Zoom, der genügend Übersicht ermöglicht. Auch die sich mitdrehende Minimap macht einen guten Eindruck. Nur das etwas langsame Scrollen mit der Maus ist etwas nervig.
Problematisch wird es allerdings bei der Steuerung der Infanterie. Hier haben sich oft ärgerliche Fehlinterpretation ergeben. Hat man z.B. einen Soldaten in der Nähe eines Hauses, den man einfach nur ein Stück an der Hauswand entlang bewegen will, kann es passieren, dass dieser plötzlich ins Haus rennt, wobei er dann oft vom Feind erledigt wird. Sehr ärgerlich. Auch die Wegfindung der Einheiten kann schon mal für Frust sorgen, wenn sie riesige Umwege fahren, weil eine andere Einheit kurzzeitig den Weg blockiert hat. Hier liegt einiges im Argen.
Ansonsten ist aber JTF mit den meisten Errungenschaften eines modernen RTS ausgestattet. Steuerungsgruppen, Auswahl von Einheiten gleichen Typs mittels eines Doppelklicks und sich gleichschnell bewegende gemischte Gruppen. Hier hat man ansonsten solide Arbeit geleistet.
Auch die Gegner-KI ist ganz ordentlich. Nicht der Reißer, aber dennoch ok. Im Gefechtsmodus hat sich der Gegner eher eingeigelt, als das er attackiert hat. In der Kampagne sieht das wieder anders aus, hier wurde viel geskriptet und teilweise ist der Schwierigkeitsgrad eindeutig zu hoch. Schon auf 'normal' wird man stark gefordert. Dazu kommen noch ein paar Macken hier und da. Zum Beispiel wollten in einem Gefecht die Apaches partout nicht auf das Schlachtfeld kommen. Insgesamt ist die Steuerung von JTF ein zweischneidiges Schwert. Eine gut zu steuernde Oberfläche steht gegen eine etwas nervige Einheitensteuerung. Hier muss man erstmal etwas Übung haben, dann kommt man aber auch mit diesen Macken zurecht.
Grafik, Sound und Muliplayer
Grafisch ist JTF absolut ein Leckerbissen. Detaillierte Umgebungen und Einheiten, schöne Explosions- und Raucheffekte, Antialiasing, anisotropische Filterung sowie eindrucksvolle Gebäudesprengungen sorgen für viel Atmosphäre und einen Augenschmaus. Einziger Schwachpunkt: Zerstörungen der Oberfläche sind leider nicht dauerhaft. Alle Krater verschwinden wieder. Die gute Grafik hat allerdings ihren Preis. Mit schwachbrüstigen Rechnern braucht man JTF nicht zu kommen. Ein flüssiges Spiel bekommt man erst ab einer NVidia oder ATI Karte mit 256 MB und einer entsprechenden CPU ab 2 GHz.
Der Sound ist wie die Grafik sehr gut. Geschützfeuer und Explosionen, sowie die Kommentare der Soldaten sind absolut stimmig. Das komplette Spiel wurde mit guten Sprechern synchronisiert. Die Musik kann ebenfalls überzeugen und wirkt nur wenig aufdringlich. Insgesamt hat man auch das Hörerlebnis sehr gut in das Thema eingepasst.
Der Multiplayer bietet, wie auch der Gefechtsmodus, alle Spielmodi und Karten plus den benutzerdefinierten Modus, den wir schon abgehandelt haben. Im Multiplayer reizt JTF dann noch um einiges mehr und so wird auch der Kampf gegen bis zu sieben menschliche Gegner eine runde Sache. Zusätzlich hat man die Möglichkeit mit einem Freund im Coop-Modus die Kampagne zu spielen.
Fazit: Wenig genutztes Thema, gute Story mit gerenderten Zwischensequenzen, super Grafik und Sound... nur eine im Detail leider etwas missglückte Steuerung. Auch der Schwierigkeitsgrad ist ordentlich hoch angesetzt. Insgesamt ist Joint Task Force aber ein gutes Spiel, für das man aber etwas Übung braucht. Hier kann man den Bösen dieser Welt mal zeigen was eine Harke ist und das virtuell wieder gut machen, was in Realität verbockt wurde. Sicherlich einen Blick wert.
Wertung: 85 von 100 Punkten
(Christian Häusler/GameCaptain.de)
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-BesprechungDie Abrechnung, aber schnell!
JTF ist in gewisser Weise ein klassisches 3D-Echtzeitstrategiespiel ohne Basenbau. Der Spieler bekommt für jeden Einsatz Geldmittel zur Verfügung gestellt, mit denen er Verstärkungen auf das Feld rufen kann. Je nach Mission erhält man aber weitere Geldmittel, wenn man bestimmte Missionsziele erreicht hat. Aber das reicht natürlich nicht und so muss man auch die Medien zufrieden stellen. Rückt man gut voran und erledigt viele Bösewichter erhält man mehr Geld. Ist die öffentliche Meinung über den Einsatz dagegen schlecht, erhält man nichts. Über den aktuellen Stand der Umfragen wird man mittels einer Statusleiste im HUD informiert. War man zu schlecht, kann man zwar den Einsatz noch gewinnen, mit Verstärkungen kann man aber nicht mehr rechnen.
Die Story ist recht actionreich und kommt fast an die von Act of War heran. Die Zwischensequenzen sind teils recht aufwendig gerendert, was der Kampagne einige Pluspunkte bei der Atmosphäre verschafft.
Allerdings sollte man sich von dieser Inszenierung nicht blenden lassen. Die Menschen in aller Welt schauen zu, einfach drauf los ist nicht. JTF verlangt taktisch kluges Vorgehen. Dabei wird dem Spieler allerdings nicht langweilig. Mal muss man einen Konvoi beschützen, mal einen Flugplatz erobern oder einen Bösewicht gefangen nehmen. Neben der Kampagne kann man sich im Einzelspieler noch mit dem Gefechtsmodus auseinander setzen. Außer dem typischen Deathmatch kann man hier auch im Domination und CTF spielen. Ebenfalls ist es möglich, eine Art eigenen Spielmodus einzurichten, bei dem aus einer ganzen Liste von Spielregeln ausgewählt werden kann. Das geht von der Geldspritze alle paar Minuten, bis hin zum Bonus für abgeschossene Feindeinheiten. Hier kann man sich übrigens auch als Diktator (Saddam lässt grüßen) oder Terrorist austoben. Ein tolles Feature, das man nicht alle Tage sieht.
Somalia, Bosnien usw.
In der Kampagne kämpft man in der Person von Major O'Connel. Der erste Einsatz: Somalia. Da wo die Amerikaner versagt haben, darf man als Spieler mit den Warlords abrechnen. Später findet man sich in der 20 Missionen umfassenden Kampagne dann noch in Bosnien, Kolumbien oder Afghanistan wieder. Das Alter Ego ist auch stets mit von der Partie und hat als Anführer, auch die Helden-Position inne. Der Tod des Majors hat somit auch immer das Scheitern der Mission zur Folge.
Mit steigender Erfahrung darf man O'Connel mit bis zu neun Fertigkeiten ausstatten. Dabei kann man zwischen Feinderkennung, Waffenhandhabung und Charisma auswählen. So erhält der Major einen größeren Sichtradius, kann versteckte Einheiten besser erkennen, bekommt Boni auf das Verwenden verschiedener Waffen und stärkt die Kampfkraft von in der Nähe befindlichen Soldaten. Neben O'Connel erhält man weitere Anführer, die sich aus den 'Normalen' Einheiten rekrutieren und sich besonders hervorgetan haben.
Vor jeder Mission hat man dann die Möglichkeit aus seinem Anführer-Pool auszuwählen und die beiden für den Einsatz passenden Offiziere in den Trupp zu holen. Diese 'Nebenanführer' haben, wie O'Connel, ebenfalls die Möglichkeit neue Einheiten auf das Schlachtfeld zu rufen und können ebenso aufgewertet werden. Allerdings hat diese Methode einen Haken. Nur Infanterie, HumVees und Drohnen, aber maximal ein AH-6 Littlebird, ein AH-64 Apache oder ein Harrier VTOL Jäger kann man sich jederzeit in die Nähe des Anführers schicken lassen. Die richtigen Gerätschaften erhält man erst, wenn man einen Flugplatz sein Eigen nennen kann. Diese findet man fast auf jeder Karte und sie sind zu Beginn einer Mission meist in gegnerischer Hand. Hat man den Flughafen aber unter Kontrolle, kann man sich mit dem nötigen Zubehör eindecken. Das Arsenal ist meist amerikanischer Herkunft - wen wundert's - und beinhaltet vom M2A2 Bradley über den M1A2 Abrams und den deutschen FlAk-Panzer Gepard bis hin zur PzH 2000 alles, was das Herz eines Strategen glücklich macht. Pluspunkt hierbei: Viele Fahrzeuge und auch Soldaten können mit anderen Waffen ausgerüstet werden. So kann man dem Humvee z.B. statt seiner MG auch einen Granatwerfer oder einen TOW-Raketenwerfer aufpflanzen. All dies erledigt das Versorgungsfahrzeug FSRV, das ebenfalls als eine mobile Reparaturstation fungiert, die beschädigte bzw. funktionsuntüchtige Fahrzeuge wieder fit macht und das dürfen auch verlassene Fahrzeuge des Gegners sein, die man selbst nutzen kann.
Die Infanterie ist in JTF ebenfalls weit gefächert. Neben dem Standard Ranger kann man sich noch Sanitäter, Commando-Einheiten sowie Ersatzingenieure und Scharfschützen ins Gefecht holen. Ähnlich wie in Generäle haben die Fahrzeuge auch Besatzungen, die wie ihre Kollegen auf dem Feld Erfahrung sammeln. Kann sich die Fahrzeugmannschaft oder der Pilot aus seinem Panzer oder Helikopter retten, bevor dieser in die Luft fliegt, kann man deren Erfahrung in einem neuen Fahrzeug nutzen. Ein weiterer Punkt, den man schon aus der C&C-Reihe kennt, sind die Luftschläge. Allerdings kosten diese in JTF Geld. Zur Auswahl stehen verschiedene Arten von Luftschlägen. Eine A-10 Thunderbolt macht z.B. kurzen Prozess mit feindlichen Panzern, während eine gut platzierte Cruise-Missile gegnerischen Gebäude den Garaus macht.
Befehlsverweigerer
Steuerungstechnisch bietet Joint Task Force alles, was man von einem modernen 3D-Echtzeitstrategiespiel erwartet. Die einfache und übersichtliche Menüführung und die simple Kamerabedienung machen einen hervorragenden Eindruck. Die Kamera bietet Rotation, Winkeländerung und einen Zoom, der genügend Übersicht ermöglicht. Auch die sich mitdrehende Minimap macht einen guten Eindruck. Nur das etwas langsame Scrollen mit der Maus ist etwas nervig.
Problematisch wird es allerdings bei der Steuerung der Infanterie. Hier haben sich oft ärgerliche Fehlinterpretation ergeben. Hat man z.B. einen Soldaten in der Nähe eines Hauses, den man einfach nur ein Stück an der Hauswand entlang bewegen will, kann es passieren, dass dieser plötzlich ins Haus rennt, wobei er dann oft vom Feind erledigt wird. Sehr ärgerlich. Auch die Wegfindung der Einheiten kann schon mal für Frust sorgen, wenn sie riesige Umwege fahren, weil eine andere Einheit kurzzeitig den Weg blockiert hat. Hier liegt einiges im Argen.
Ansonsten ist aber JTF mit den meisten Errungenschaften eines modernen RTS ausgestattet. Steuerungsgruppen, Auswahl von Einheiten gleichen Typs mittels eines Doppelklicks und sich gleichschnell bewegende gemischte Gruppen. Hier hat man ansonsten solide Arbeit geleistet.
Auch die Gegner-KI ist ganz ordentlich. Nicht der Reißer, aber dennoch ok. Im Gefechtsmodus hat sich der Gegner eher eingeigelt, als das er attackiert hat. In der Kampagne sieht das wieder anders aus, hier wurde viel geskriptet und teilweise ist der Schwierigkeitsgrad eindeutig zu hoch. Schon auf 'normal' wird man stark gefordert. Dazu kommen noch ein paar Macken hier und da. Zum Beispiel wollten in einem Gefecht die Apaches partout nicht auf das Schlachtfeld kommen. Insgesamt ist die Steuerung von JTF ein zweischneidiges Schwert. Eine gut zu steuernde Oberfläche steht gegen eine etwas nervige Einheitensteuerung. Hier muss man erstmal etwas Übung haben, dann kommt man aber auch mit diesen Macken zurecht.
Grafik, Sound und Muliplayer
Grafisch ist JTF absolut ein Leckerbissen. Detaillierte Umgebungen und Einheiten, schöne Explosions- und Raucheffekte, Antialiasing, anisotropische Filterung sowie eindrucksvolle Gebäudesprengungen sorgen für viel Atmosphäre und einen Augenschmaus. Einziger Schwachpunkt: Zerstörungen der Oberfläche sind leider nicht dauerhaft. Alle Krater verschwinden wieder. Die gute Grafik hat allerdings ihren Preis. Mit schwachbrüstigen Rechnern braucht man JTF nicht zu kommen. Ein flüssiges Spiel bekommt man erst ab einer NVidia oder ATI Karte mit 256 MB und einer entsprechenden CPU ab 2 GHz.
Der Sound ist wie die Grafik sehr gut. Geschützfeuer und Explosionen, sowie die Kommentare der Soldaten sind absolut stimmig. Das komplette Spiel wurde mit guten Sprechern synchronisiert. Die Musik kann ebenfalls überzeugen und wirkt nur wenig aufdringlich. Insgesamt hat man auch das Hörerlebnis sehr gut in das Thema eingepasst.
Der Multiplayer bietet, wie auch der Gefechtsmodus, alle Spielmodi und Karten plus den benutzerdefinierten Modus, den wir schon abgehandelt haben. Im Multiplayer reizt JTF dann noch um einiges mehr und so wird auch der Kampf gegen bis zu sieben menschliche Gegner eine runde Sache. Zusätzlich hat man die Möglichkeit mit einem Freund im Coop-Modus die Kampagne zu spielen.
Fazit: Wenig genutztes Thema, gute Story mit gerenderten Zwischensequenzen, super Grafik und Sound... nur eine im Detail leider etwas missglückte Steuerung. Auch der Schwierigkeitsgrad ist ordentlich hoch angesetzt. Insgesamt ist Joint Task Force aber ein gutes Spiel, für das man aber etwas Übung braucht. Hier kann man den Bösen dieser Welt mal zeigen was eine Harke ist und das virtuell wieder gut machen, was in Realität verbockt wurde. Sicherlich einen Blick wert.
Wertung: 85 von 100 Punkten
(Christian Häusler/GameCaptain.de)