Was in der Stadt beginnt, endet in den Canyons. Erlebe in Need for Speed Carbon die gefährlichste und Adrenalin geladenste Form von Straßenrennen. Gemeinsam mit deiner Crew bestreitest du erbarmungslose Rennen im Kampf um die Stadt und riskierst alles, um gegnerische Viertel Block für Block zu übernehmen.
Sobald die Cops zu aufmerksam werden, verlagert sich das Geschehen in den Carbon Canyon, in dem du deinen Ruf in jeder Kurve verlieren kannst. Dank Online-Rennen, atemberaubender Grafik und der fortschrittlichsten Tuning- und Design-Tools für dein Auto ist Need for Speed Carbon von EA das ultimative Next Generation-Rennspiel.
FEATURES:
Bestehe im Canyon – Canyon-Duelle und Driftmodi stellen dein Können und deine Nerven auf die ultimative Probe – eine einzige Kurve kann dich mehr als das Rennen kosten.
Die Stadt erwartet dich – Übernimm Block für Block von rivalisierenden Crews und stell dich den Anführern in den alles entscheidenden Rennen im Carbon Canyon.
Tune dein Traumauto – Dank des revolutionären Autosculpt™-Tools kannst du die Wagen deiner Crew auf jede vorstellbare Weise individuell designen und tunen.
Repräsentiere eine Klasse – Vertritt eine der Fahrzeugklassen Tuner, American Muscle oder Exoten und stell ein für alle Mal klar, wer die Straßen regiert. Dank des neuen Fahrmodells ist das Handling jeder Klasse anders.
Baue deine Crew auf – Wähle deine Crew-Mitglieder sorgfältig aus und setze ihre Fähigkeiten auf der Straße und in der Werkstatt ein.
Heiße Online-Rennen – Tritt mit deinem einzigartigen Wagen online an und fordere Gegner aus aller Welt heraus.
Sobald die Cops zu aufmerksam werden, verlagert sich das Geschehen in den Carbon Canyon, in dem du deinen Ruf in jeder Kurve verlieren kannst. Dank Online-Rennen, atemberaubender Grafik und der fortschrittlichsten Tuning- und Design-Tools für dein Auto ist Need for Speed Carbon von EA das ultimative Next Generation-Rennspiel.
FEATURES:
Bestehe im Canyon – Canyon-Duelle und Driftmodi stellen dein Können und deine Nerven auf die ultimative Probe – eine einzige Kurve kann dich mehr als das Rennen kosten.
Die Stadt erwartet dich – Übernimm Block für Block von rivalisierenden Crews und stell dich den Anführern in den alles entscheidenden Rennen im Carbon Canyon.
Tune dein Traumauto – Dank des revolutionären Autosculpt™-Tools kannst du die Wagen deiner Crew auf jede vorstellbare Weise individuell designen und tunen.
Repräsentiere eine Klasse – Vertritt eine der Fahrzeugklassen Tuner, American Muscle oder Exoten und stell ein für alle Mal klar, wer die Straßen regiert. Dank des neuen Fahrmodells ist das Handling jeder Klasse anders.
Baue deine Crew auf – Wähle deine Crew-Mitglieder sorgfältig aus und setze ihre Fähigkeiten auf der Straße und in der Werkstatt ein.
Heiße Online-Rennen – Tritt mit deinem einzigartigen Wagen online an und fordere Gegner aus aller Welt heraus.
Systemvoraussetzungen
- Playstation 2
Ein paar neue frische Ideen sollen Need for Speed Carbon wieder zu einem ganz großen Wurf machen. So denken sich das zu mindestens die Entwickler von EA. Warum es dann doch etwas anders kommt, zeigt euch unser Test.
Alles wie gehabt
Die Neonreklame erhellt die Dunkelheit, die Boliden um uns herum zeigen mit kräftigem Dröhnen ihre Stärke und wir warten mit nervösem Gasfuß auf das Zeichen der süßen kleinen Starterin. Da sind wir also wieder. Als namenloser Fahrer landen wir nach den Wirren des Vorgängers Need for Speed Most Wanted im dunklen Underground der fiktiven Stadt Palmont City. Hier treffen wir alte Bekannte aus längst vergessenen Tagen und finden dank einer zwar wendungsreichen, aber dennoch plumpen Story neue Freunde und Feinde.
Natürlich tragen wir wieder sämtliche Fehden auf den Straßen aus. Dafür starten wir bei Checkpoint-Rennen, auf Rundkursen, Radarfallen-Rennen oder zeigen unser ganzes Können bei klassischen Driftevents in der Stadt. Dabei setzen wir Nitro für den besonderen Schub ein und nutzen den altbekannten Speedbreaker, um in Zeitlupe etwa geschickt den Bullen zu entkommen. Dank der einblendbaren Karte finden wir uns in der neuen Stadt natürlich (bedingt) sofort zurecht, finden Autohändler oder den eigenen Unterschlupf, sowie die zahlreichen Rennen. Entweder wir cruisen in freier Fahrt zu den Orten unserer Wahl oder lassen uns quasi 'hinbeamen'. Nebenbei fahren wir neue Autos und Tunigteile frei und kaufen vom eingefahrenen Geld neue Wagen. Kurzum: Alles wie eh und je - Gäähhnn!
Erobern statt Freischalten
Eigentlich könnten wir hier schon den Test beenden, hätten es da nicht einige 'Neuerungen' ins Spiel geschafft. Eine davon ist das Erobern der Karte. Die in vier große Bezirke unterteilte Karte der Stadt ist wiederum in Sektoren aufgeteilt. Diese werden von verschiedenen Gangs, bzw. Crews besetzt. Zu Beginn des Karriere-Modus gründen wir daher eine eigene Crew, erstellen uns ein schickes Wappen und mischen so Sektor für Sektor auf. Durch siegreich beendetet Rennen der bekannten Arten erobern wir so quasi Stück für Stück die Karte. Klingt verdammt spannend, ist aber am Ende nur eine andere Art des Freifahrens von Rennen, da natürlich zu Beginn nicht alle Sektoren zur Verfügung stehen. Damit das ganze etwas spannender wirkt, versuchen die feindlichen Crews ab und an, unsere bereits eroberten Sektoren anzugreifen. Sie fordern uns also zu einem Rennen heraus, das wir annehmen und siegreich beenden müssen, damit wir diesen Sektor nicht wieder verlieren. Das Erobern der ersten drei Bezirke (ca. 65% der Karriere), entpuppt sich als fast schon zu leichter Spaziergang. Erst wenn wir diese drei in unserem Besitz haben, sind wir würdig, in Bezirk 4 unseren Hauptgegner und seine Crew anzugreifen und schlussendlich fertig zu machen.
Blocker oder Schlepper
Wir, das sind übrigens der Spieler und seine Crew-Mitglieder. Nach siegreichen Rennen klopfen einige Verlierer meist reumütig bei uns an und fragen nach einer offenen Stelle. Jeder Charakter, den wir dann rekrutieren, hat seine Vor- und Nachteile. Die Neuen gehören entweder zu den Blockern, den Schleppern oder den Scouts. Je nachdem, wen wir also aus unserer Crew bei einem Rennen mitnehmen, blockiert unser Teammitglied auf Knopfdruck die Gegner, zieht uns am Kontrahenten vorbei oder zeigt uns Abkürzungen, die wir dann nutzen können. Kommen die Bullen uns bei einem Rennen in die Quere, ist es nicht verkehrt, einen Blocker als Teamkollegen bei uns zu haben, der die Ordnungshüter dann beschäftigt.
Doch leider gilt auch für dieses neue Feature: Klingt spannend, ist aber in der Praxis nicht so toll umgesetzt. So sind wir leider nur auf ein Crew-Mitglied beschränkt, das wir zum Rennen mitnehmen können. Daher können wir auch nur einen Befehl geben und nicht wirklich während der Rennen taktieren wie etwa in Ford Street Racing, das diese Art Feature um Längen besser umgesetzt hat. Auch ohne die Crew gewinnen wir die Rennen, so dass wir dieses Feature nur zu Testzwecken genutzt haben. Zumindest bringen die Crew-Mitglieder wenigstens noch Boni und sorgen so u.a. für Preisnachlässe bei Tuningteilen.
Tokyo Drift lässt grüßen
Neu sind auch die Canyon-Duelle im aktuellen Need for Speed-Teil - ganz sicher eine Anleihe aus dem Kinofilm The Fast and the Furious: Tokyo Drift. Meist fahren wir diese Art Rennen in sogenannten Bosskämpfen, die es in geringer Zahl auf der Karte gibt. Nach einem klassischen 1-gegen-1-Rennen treffen wir uns mit dem Boss im nahen Gebirge wieder. In Phase 1 des Duells startet der Kontrahent vor uns und wir müssen versuchen, so dicht wie möglich hinter ihm herzufahren. Auf den engen und kurvigen Bergstraßen ist überholen so gut wie unmöglich und so gibt es bereits Punkte für dichtes Auffahren. Nitro und Speedbraker sind hier übrigens abgeschaltet. In Phase 2 legen wir vor, unsere eingefahrenen Punkte versucht der Gegner nun durch dichtes Verfolgen wieder wett zu machen.
Klingt nach großer Herausforderung, ist es aber nicht. Nach etwas Übung und mit ein wenig Streckenkenntnis hat man den Dreh mit den Kurven schnell raus. Auch wenn die Entwickler einige Leitplanken so eingebaut haben, dass man bei all zu hartem Einschlag von der Piste rutscht (und neu starten muss), sind die Canyon-Rennen allenfalls eine gern gesehene Abwechslung von den öden Stadtrennen. Unter einem echten Bosskampf stellen wir uns etwas anderes vor.
Von der Proletenkarre bis zum Luxusschlitten
Den diesjährigen Fuhrpark haben die Entwickler in die drei Klassen Tuner, Musclecars und Exoten aufgeteilt. So wird sichergestellt, dass wir auch immer nur gegen Wagen der gleichen Klasse antreten. Unter den Tunern finden sich u.a. Golf R32, Mazda RX-7 oder Mitsubishi Eclipse GT. Bei den Musclecars dürfen wir etwa mit Ford Mustang GT, Shelby GT-500 und Dodge Charger antreten. Lamborghini Gallardo, Porsche Carrera GT oder Audi Le Mans Quattro stehen auf der Liste der schnellen Exoten.
Dank konsequenter Arcade-Auslegung des Fahrverhaltens macht lediglich die Höchstgeschwindigkeit den Unterschied zwischen den Autos aus. So können wir auch mit den Frontrieblern der Tuningklasse gut driften. Die Musclecars sind ob ihrer Power nicht annähernd so zickig wie in der Wirklichkeit und die Exoten sind einfach nur übertrieben schnell. Dank zum Teil kurviger Streckenführung müssen wir wenigstens ab und an auch die Bremse benutzen.
Die KI hat leider auch keine Fortschritte gemacht. Extremer als bisher ziehen die gegnerischen Fahrzeuge wie an der Schnur aufgereiht hinter oder vor uns her. Fahren wir hinterher, verursachen die KI-Fahrzeuge gern sinnlose und nicht nachvollziehbare Unfälle, um uns wieder in Reichweite kommen zu lassen. Liegen wir in Führung, können wir uns selten einmal richtig absetzen. Die KI fährt dann plötzlich ohne Fehler und bleibt hartnäckig dran. Auf Dauer macht das durchschaubare Spielchen natürlich nur bedingt Spaß.
Bastelspaß
Eine nette Idee ist die neue Autosculp-Funktion beim Tuning. Zwar ist die Anzahl der Tuningteile nicht mehr so hoch, dafür dürfen wir diese stufenlos per Schieberegler nach unseren Vorlieben verändern. So lassen sich zum Beispiel bei der Heckschürze Öffnungen in Höhe und Breite editieren, Diffuser in Breite und Abstand zum Fahrzeug einstellen und der Durchmesser der Endrohre stufenlos verändern. Mit Lack, Vinyls oder anderen Gimmicks können wir unsere Wagen optisch noch mehr aufpeppen. Allerdings fangen wir bei jedem Wagen neu an. Eine Kopierfunktion für unser zum Teil fummelig und mühsam erstelltes Lieblings-Layout gibt es nicht.
Natürlich treiben wir die Boliden mit Leistungstunings für Motor, Getriebe, Bremsen, usw. bis an die Grenzen des physikalisch Machbaren. Hier dürfen wir diesmal sogar variieren, in welche Richtung wir das Fahrzeug tunen. Wollen wir Reifen die Haftung bieten oder Reifen für Driftrennen, darf es mehr Beschleunigung sein oder doch lieber eine höhere Höchstgeschwindigkeit. Alle Tuningmaßnahmen machen sich allerdings aufgrund des einfachen Fahrverhaltens mehr schlecht als recht bemerkbar.
Multiplayer mit Polizei
Neben dem Karrieremodus haben die Entwickler wie immer noch eine Quickrace-Variante und eine klassische Herausforderungsserie eingebaut. Käufer der PS2- oder der Xbox-Version müssen jetzt allerdings ganz stark sein: Für diese beiden Konsolen gibt es nur Splitscreen-Rennen, einen Onlinemodus suchen wir hier vergeblich. Dagegen dürfen die Besitzer einer Xbox 360 sowohl per Splitscreen als auch online über Xbox-Live mit bis zu sieben weiteren Spielern zocken. Hier gibt es neben den bekannten Rennen gegeneinander auch die 1vs1 Canyon-Rennen. Darüber hinaus bietet das Spiel noch weitere neue Modi: Im Verfolgungs-Modus versucht ein Raser, sich gegen sieben Verfolger durchzusetzen, wird er von einem Verfolger geschnappt, wird dieser der neue Raser. Im Knockout-Rundenrennen spielen bis zu acht Gegner gegeneinander, der letzte am Ende einer Runde wird zum Polizisten, bis am Schluss sieben Polizisten gegen einen Raser antreten.
Düster wars die Neonsonne strahlt
Der herbstlich braune Look des Vorgängers ist einem blauen nächtlichen Grafikstil gewichen. Die Xbox 360-Version schneidet in Sachen Grafik dabei noch am besten ab und überholt diesmal sogar die PC-Fassung. Auf der Next-Gen-Konsole sehen die Wagen besonders schick aus, glänzen im Neonlicht und spiegeln die Umwelt im Lack wider. Allerdings gibt es hier ganz besonders bei den Massenrennen, die nur auf dieser Konsole vorhanden sind, leichte Ruckler. Auf den betagten Konsolen müssen wir anderweitig Abstriche in Sachen Grafik machen. So hat besonders die PS2-Version mit Kantenflimmern und aufpoppenden Elementen am Horizont zu kämpfen.
Der Versuch Menü, HUD oder die Stadtkarte auf Carbonlook zu trimmen, bringt zwar einen durchgängigen Stil, ist aber nicht immer gelungen oder wurde plump übertrieben. Dadurch ist etwa die Karte so unübersichtlich wie noch nie geworden.
Schick sind die gerenderten Zwischensequenzen, hässlich wird es zum Teil, wenn man dann die Charaktere in Spielgrafik von Nahem sieht. Verfolger-, Stoßstangen- und Motorhaubenansicht dürfen zum Fahren genutzt werden. Ein Cockpit fehlt wie schon in den letzten Teilen der Serie. Der Sound der Wagen ist brachial, wirkt aber dennoch etwas eintönig. Dafür kommt der Soundtrack gewohnt gut daher.
Fazit: Nach dem guten Vorgänger folgt nun mit Need for Speed Carbon ein lauer Auftritt der beliebten Fun-Racer-Serie aus dem Hause EA. Die neuen Features wie die Crew, das Erobern der Stadt oder die Canyon-Duelle sind alle viel zu halbherzig integriert. Lediglich das Tuningfeature Autosculp macht etwas Laune. Dazu gesellen sich dann noch alte Schwächen wie Gummiband-KI und zu einfaches Fahrverhalten. Schade, hier war insgesamt viel mehr drin.
Herausgekommen ist so leider nur ein durchschnittlicher Funracer, der gnadenlos bekannte Spielelemente recycelt und eindeutig lieblos auf den Massenmarkt zugeschnitten wurde. Anfänger haben damit sicher ihren Spaß, geübte Fahrer sind allerdings kaum gefordert und selbst NfS-Fans werden angesichts der kurzen Spielzeit sogar etwas die Nase rümpfen.
Wertung: 78 von 100 Punkten
(Tino Grundmann/GameCaptain.de)
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-BesprechungAlles wie gehabt
Die Neonreklame erhellt die Dunkelheit, die Boliden um uns herum zeigen mit kräftigem Dröhnen ihre Stärke und wir warten mit nervösem Gasfuß auf das Zeichen der süßen kleinen Starterin. Da sind wir also wieder. Als namenloser Fahrer landen wir nach den Wirren des Vorgängers Need for Speed Most Wanted im dunklen Underground der fiktiven Stadt Palmont City. Hier treffen wir alte Bekannte aus längst vergessenen Tagen und finden dank einer zwar wendungsreichen, aber dennoch plumpen Story neue Freunde und Feinde.
Natürlich tragen wir wieder sämtliche Fehden auf den Straßen aus. Dafür starten wir bei Checkpoint-Rennen, auf Rundkursen, Radarfallen-Rennen oder zeigen unser ganzes Können bei klassischen Driftevents in der Stadt. Dabei setzen wir Nitro für den besonderen Schub ein und nutzen den altbekannten Speedbreaker, um in Zeitlupe etwa geschickt den Bullen zu entkommen. Dank der einblendbaren Karte finden wir uns in der neuen Stadt natürlich (bedingt) sofort zurecht, finden Autohändler oder den eigenen Unterschlupf, sowie die zahlreichen Rennen. Entweder wir cruisen in freier Fahrt zu den Orten unserer Wahl oder lassen uns quasi 'hinbeamen'. Nebenbei fahren wir neue Autos und Tunigteile frei und kaufen vom eingefahrenen Geld neue Wagen. Kurzum: Alles wie eh und je - Gäähhnn!
Erobern statt Freischalten
Eigentlich könnten wir hier schon den Test beenden, hätten es da nicht einige 'Neuerungen' ins Spiel geschafft. Eine davon ist das Erobern der Karte. Die in vier große Bezirke unterteilte Karte der Stadt ist wiederum in Sektoren aufgeteilt. Diese werden von verschiedenen Gangs, bzw. Crews besetzt. Zu Beginn des Karriere-Modus gründen wir daher eine eigene Crew, erstellen uns ein schickes Wappen und mischen so Sektor für Sektor auf. Durch siegreich beendetet Rennen der bekannten Arten erobern wir so quasi Stück für Stück die Karte. Klingt verdammt spannend, ist aber am Ende nur eine andere Art des Freifahrens von Rennen, da natürlich zu Beginn nicht alle Sektoren zur Verfügung stehen. Damit das ganze etwas spannender wirkt, versuchen die feindlichen Crews ab und an, unsere bereits eroberten Sektoren anzugreifen. Sie fordern uns also zu einem Rennen heraus, das wir annehmen und siegreich beenden müssen, damit wir diesen Sektor nicht wieder verlieren. Das Erobern der ersten drei Bezirke (ca. 65% der Karriere), entpuppt sich als fast schon zu leichter Spaziergang. Erst wenn wir diese drei in unserem Besitz haben, sind wir würdig, in Bezirk 4 unseren Hauptgegner und seine Crew anzugreifen und schlussendlich fertig zu machen.
Blocker oder Schlepper
Wir, das sind übrigens der Spieler und seine Crew-Mitglieder. Nach siegreichen Rennen klopfen einige Verlierer meist reumütig bei uns an und fragen nach einer offenen Stelle. Jeder Charakter, den wir dann rekrutieren, hat seine Vor- und Nachteile. Die Neuen gehören entweder zu den Blockern, den Schleppern oder den Scouts. Je nachdem, wen wir also aus unserer Crew bei einem Rennen mitnehmen, blockiert unser Teammitglied auf Knopfdruck die Gegner, zieht uns am Kontrahenten vorbei oder zeigt uns Abkürzungen, die wir dann nutzen können. Kommen die Bullen uns bei einem Rennen in die Quere, ist es nicht verkehrt, einen Blocker als Teamkollegen bei uns zu haben, der die Ordnungshüter dann beschäftigt.
Doch leider gilt auch für dieses neue Feature: Klingt spannend, ist aber in der Praxis nicht so toll umgesetzt. So sind wir leider nur auf ein Crew-Mitglied beschränkt, das wir zum Rennen mitnehmen können. Daher können wir auch nur einen Befehl geben und nicht wirklich während der Rennen taktieren wie etwa in Ford Street Racing, das diese Art Feature um Längen besser umgesetzt hat. Auch ohne die Crew gewinnen wir die Rennen, so dass wir dieses Feature nur zu Testzwecken genutzt haben. Zumindest bringen die Crew-Mitglieder wenigstens noch Boni und sorgen so u.a. für Preisnachlässe bei Tuningteilen.
Tokyo Drift lässt grüßen
Neu sind auch die Canyon-Duelle im aktuellen Need for Speed-Teil - ganz sicher eine Anleihe aus dem Kinofilm The Fast and the Furious: Tokyo Drift. Meist fahren wir diese Art Rennen in sogenannten Bosskämpfen, die es in geringer Zahl auf der Karte gibt. Nach einem klassischen 1-gegen-1-Rennen treffen wir uns mit dem Boss im nahen Gebirge wieder. In Phase 1 des Duells startet der Kontrahent vor uns und wir müssen versuchen, so dicht wie möglich hinter ihm herzufahren. Auf den engen und kurvigen Bergstraßen ist überholen so gut wie unmöglich und so gibt es bereits Punkte für dichtes Auffahren. Nitro und Speedbraker sind hier übrigens abgeschaltet. In Phase 2 legen wir vor, unsere eingefahrenen Punkte versucht der Gegner nun durch dichtes Verfolgen wieder wett zu machen.
Klingt nach großer Herausforderung, ist es aber nicht. Nach etwas Übung und mit ein wenig Streckenkenntnis hat man den Dreh mit den Kurven schnell raus. Auch wenn die Entwickler einige Leitplanken so eingebaut haben, dass man bei all zu hartem Einschlag von der Piste rutscht (und neu starten muss), sind die Canyon-Rennen allenfalls eine gern gesehene Abwechslung von den öden Stadtrennen. Unter einem echten Bosskampf stellen wir uns etwas anderes vor.
Von der Proletenkarre bis zum Luxusschlitten
Den diesjährigen Fuhrpark haben die Entwickler in die drei Klassen Tuner, Musclecars und Exoten aufgeteilt. So wird sichergestellt, dass wir auch immer nur gegen Wagen der gleichen Klasse antreten. Unter den Tunern finden sich u.a. Golf R32, Mazda RX-7 oder Mitsubishi Eclipse GT. Bei den Musclecars dürfen wir etwa mit Ford Mustang GT, Shelby GT-500 und Dodge Charger antreten. Lamborghini Gallardo, Porsche Carrera GT oder Audi Le Mans Quattro stehen auf der Liste der schnellen Exoten.
Dank konsequenter Arcade-Auslegung des Fahrverhaltens macht lediglich die Höchstgeschwindigkeit den Unterschied zwischen den Autos aus. So können wir auch mit den Frontrieblern der Tuningklasse gut driften. Die Musclecars sind ob ihrer Power nicht annähernd so zickig wie in der Wirklichkeit und die Exoten sind einfach nur übertrieben schnell. Dank zum Teil kurviger Streckenführung müssen wir wenigstens ab und an auch die Bremse benutzen.
Die KI hat leider auch keine Fortschritte gemacht. Extremer als bisher ziehen die gegnerischen Fahrzeuge wie an der Schnur aufgereiht hinter oder vor uns her. Fahren wir hinterher, verursachen die KI-Fahrzeuge gern sinnlose und nicht nachvollziehbare Unfälle, um uns wieder in Reichweite kommen zu lassen. Liegen wir in Führung, können wir uns selten einmal richtig absetzen. Die KI fährt dann plötzlich ohne Fehler und bleibt hartnäckig dran. Auf Dauer macht das durchschaubare Spielchen natürlich nur bedingt Spaß.
Bastelspaß
Eine nette Idee ist die neue Autosculp-Funktion beim Tuning. Zwar ist die Anzahl der Tuningteile nicht mehr so hoch, dafür dürfen wir diese stufenlos per Schieberegler nach unseren Vorlieben verändern. So lassen sich zum Beispiel bei der Heckschürze Öffnungen in Höhe und Breite editieren, Diffuser in Breite und Abstand zum Fahrzeug einstellen und der Durchmesser der Endrohre stufenlos verändern. Mit Lack, Vinyls oder anderen Gimmicks können wir unsere Wagen optisch noch mehr aufpeppen. Allerdings fangen wir bei jedem Wagen neu an. Eine Kopierfunktion für unser zum Teil fummelig und mühsam erstelltes Lieblings-Layout gibt es nicht.
Natürlich treiben wir die Boliden mit Leistungstunings für Motor, Getriebe, Bremsen, usw. bis an die Grenzen des physikalisch Machbaren. Hier dürfen wir diesmal sogar variieren, in welche Richtung wir das Fahrzeug tunen. Wollen wir Reifen die Haftung bieten oder Reifen für Driftrennen, darf es mehr Beschleunigung sein oder doch lieber eine höhere Höchstgeschwindigkeit. Alle Tuningmaßnahmen machen sich allerdings aufgrund des einfachen Fahrverhaltens mehr schlecht als recht bemerkbar.
Multiplayer mit Polizei
Neben dem Karrieremodus haben die Entwickler wie immer noch eine Quickrace-Variante und eine klassische Herausforderungsserie eingebaut. Käufer der PS2- oder der Xbox-Version müssen jetzt allerdings ganz stark sein: Für diese beiden Konsolen gibt es nur Splitscreen-Rennen, einen Onlinemodus suchen wir hier vergeblich. Dagegen dürfen die Besitzer einer Xbox 360 sowohl per Splitscreen als auch online über Xbox-Live mit bis zu sieben weiteren Spielern zocken. Hier gibt es neben den bekannten Rennen gegeneinander auch die 1vs1 Canyon-Rennen. Darüber hinaus bietet das Spiel noch weitere neue Modi: Im Verfolgungs-Modus versucht ein Raser, sich gegen sieben Verfolger durchzusetzen, wird er von einem Verfolger geschnappt, wird dieser der neue Raser. Im Knockout-Rundenrennen spielen bis zu acht Gegner gegeneinander, der letzte am Ende einer Runde wird zum Polizisten, bis am Schluss sieben Polizisten gegen einen Raser antreten.
Düster wars die Neonsonne strahlt
Der herbstlich braune Look des Vorgängers ist einem blauen nächtlichen Grafikstil gewichen. Die Xbox 360-Version schneidet in Sachen Grafik dabei noch am besten ab und überholt diesmal sogar die PC-Fassung. Auf der Next-Gen-Konsole sehen die Wagen besonders schick aus, glänzen im Neonlicht und spiegeln die Umwelt im Lack wider. Allerdings gibt es hier ganz besonders bei den Massenrennen, die nur auf dieser Konsole vorhanden sind, leichte Ruckler. Auf den betagten Konsolen müssen wir anderweitig Abstriche in Sachen Grafik machen. So hat besonders die PS2-Version mit Kantenflimmern und aufpoppenden Elementen am Horizont zu kämpfen.
Der Versuch Menü, HUD oder die Stadtkarte auf Carbonlook zu trimmen, bringt zwar einen durchgängigen Stil, ist aber nicht immer gelungen oder wurde plump übertrieben. Dadurch ist etwa die Karte so unübersichtlich wie noch nie geworden.
Schick sind die gerenderten Zwischensequenzen, hässlich wird es zum Teil, wenn man dann die Charaktere in Spielgrafik von Nahem sieht. Verfolger-, Stoßstangen- und Motorhaubenansicht dürfen zum Fahren genutzt werden. Ein Cockpit fehlt wie schon in den letzten Teilen der Serie. Der Sound der Wagen ist brachial, wirkt aber dennoch etwas eintönig. Dafür kommt der Soundtrack gewohnt gut daher.
Fazit: Nach dem guten Vorgänger folgt nun mit Need for Speed Carbon ein lauer Auftritt der beliebten Fun-Racer-Serie aus dem Hause EA. Die neuen Features wie die Crew, das Erobern der Stadt oder die Canyon-Duelle sind alle viel zu halbherzig integriert. Lediglich das Tuningfeature Autosculp macht etwas Laune. Dazu gesellen sich dann noch alte Schwächen wie Gummiband-KI und zu einfaches Fahrverhalten. Schade, hier war insgesamt viel mehr drin.
Herausgekommen ist so leider nur ein durchschnittlicher Funracer, der gnadenlos bekannte Spielelemente recycelt und eindeutig lieblos auf den Massenmarkt zugeschnitten wurde. Anfänger haben damit sicher ihren Spaß, geübte Fahrer sind allerdings kaum gefordert und selbst NfS-Fans werden angesichts der kurzen Spielzeit sogar etwas die Nase rümpfen.
Wertung: 78 von 100 Punkten
(Tino Grundmann/GameCaptain.de)