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  • Xbox 360

Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Mit undurchsichtigen Machenschaften konntest Du die Macht im kleinen karibischen Inselstaat Tropico an Dich reißen und regierst nun als allmächtiger "El Presidente" die Geschicke Deines Volkes. Es ist Deine Entscheidung, ob Du Deine Macht mit Hilfe Deines Militärs als skrupelloser und korrupter Tyrann sicherst oder als großzügiger Vater der Nation für Wohlstand sorgst.
Egal ob Du Tropico in ein Urlaubsparadies, einen Polizei- und Überwachungsstaat oder in eine industriell fortschrittliche Nation verwandelst, Du wirst Deine Handlungen immer vor Deinem Volk
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Produktbeschreibung
Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Mit undurchsichtigen Machenschaften konntest Du die Macht im kleinen karibischen Inselstaat Tropico an Dich reißen und regierst nun als allmächtiger "El Presidente" die Geschicke Deines Volkes. Es ist Deine Entscheidung, ob Du Deine Macht mit Hilfe Deines Militärs als skrupelloser und korrupter Tyrann sicherst oder als großzügiger Vater der Nation für Wohlstand sorgst.

Egal ob Du Tropico in ein Urlaubsparadies, einen Polizei- und Überwachungsstaat oder in eine industriell fortschrittliche Nation verwandelst, Du wirst Deine Handlungen immer vor Deinem Volk rechtfertigen müssen! Laufe als El Presidente durch Tropico um politische Gegner einzuschüchtern, populistische Reden zu halten oder einfach nur das karibische Flair zu genießen.

Doch hüte Dich immer vor den Gefahren und Nebenwirkungen Deiner Allmacht! An jeder Ecke lauern Gefahren, seien es nun militante Rebellen, die eine kommunistische Junta an die Macht putschen wollen oder die beiden Supermächte USA und Sowjetunion, die sich lieber einen anderen Regenten für das strategisch wichtige Tropico wünschen! Die Geschichte wird mit Ereignissen wie der Kuba-Krise, Papstbesuchen und einschneidenden, realen historischen Ereignissen ihren Lauf nehmen. Die Frage ist nur, ob Du ein Teil der Geschichte werden kannst!
Systemvoraussetzungen
  • Xbox 360
Rezensionen
2001 war die Welt noch in Ordnung. Ich hatte mein Abi in der Tasche und leistete gerade meinen Wehrdienst ab. Jobsuche war noch kein Thema, und so hatte ich nebenbei viel Zeit, die ich ohne schlechtes Gewissen vor dem Computer verbrachte. Im April 2001 erschien Tropico und begeisterte mich: Karibikflair verknüpft mit cooler Musik, ein herausforderndes Spielsystem und eine gehörige Portion Humor sorgten für lang anhaltenden Spielwitz. 8 Jahre später erscheint Tropico 3 und probiert, ob das alte Spielsystem im neuen Grafikgewand noch mal zündet.

'El Presidente' beim regieren

An Spielmodi hat Tropico 3 die standardmäßige Ausstattung an Board: Einen Sandkastenmodus, der zum freien Spielen einlädt, sowie eine Kampagne die 14 Missionen umfasst. Außerdem besteht die Möglichkeit spezielle Maps über XBOX Live herunterzuladen. Diese sind vom Inhalt her mit den Kampagnenmissionen vergleichbar, können aber über einen rudimentären Map-Generator von jedem Spieler erschaffen werden, und der Online-Community zur Verfügung gestellt werden. Der Kampagnenmodus vermittelt keine zusammenhängende Geschichte sondern jede Mission ist in sich abgeschlossen. Hat man vor jede Mission durchzuspielen ist man bei moderater Spielweise insgesamt locker 30 Stunden beschäftigt. Die einzelnen Missionen hätten abwechslungsreicher gestaltet werden können. Zu oft gilt es eine gewisse Menge von Produkten innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu verschiffen.

Tropico 3 spielt in den 1950ern zur Zeit des kalten Krieges und ist wie anfangs schon erwähnt nichts anderes als ein aufgehübschtes Tropico 1 mit einigen kleinen Zugaben. Das bedeutet im Klartext dass man die Kontrolle über ein Inselregime übernimmt und einen funktionierenden Wirtschaftskreislauf aufbauen muss. Hierbei hat man vielfältige Möglichkeiten: Je nach Gusto kann man versuchen sein Heil in der Landwirtschaft zu suchen, oder vielleicht doch die vorhandenen Rohstoffvorkommen plündern. Geselligere Naturen entwickeln ihre Insel vielleicht in Richtung Touristenhochburg und ernsthafte Despoten haben die Möglichkeit Ihre Untertanen zu knechten, Wuchersteuern einzuheben oder gar einen richtigen Militärstaat zu erschaffen. Beim Aufbau des Wirtschaftskreislaufes gibt es keine Innovationen. Wie üblich stellt man ein Produktionsgebäude in die Nähe des jeweiligen Rohstoffes, und nachdem sich einige Arbeitskräfte eingefunden haben wird auch schon mit dem Abbau bzw. Anbau der Ressourcen begonnen. Im landwirtschaftlichen Sektor wird noch bestimmt welche Frucht die Farmer anbauen. Um Aussaat, Ernte und Abtransport der Waren zum Dock, wo die Güter automatisch verkauft werden, braucht man sich nicht zu kümmern. Es ist möglich und ratsam jede Ressource weiterzuverarbeiten damit ein vollwertiges Handelsprodukt entsteht. Aus einfachen Baumstämmen kann man Bauholz machen, ordinärer Frischfisch wird zu feinmundiger Konservenware, und einfache Tabakblätter werden in der Zigarrenfabrik zu edlen Glimmstängeln verarbeitet. Das freut nicht nur 'El Presidente' sondern spült auch höhere Einnahmen in die Staatskasse. Diese werden dringend benötigt um die Infrastruktur auf der Insel zu verbessern und so die Bedürfnisse der politischen Fraktionen zu stillen. So zeigen sich die Umweltschützer gar nicht erfreut wenn zu viele Bäume den Weg ins Sägewerk finden, während die Kapitalisten über jeden Cent Budgetüberschuß jubeln. Ignoriert man die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen entstehen Demonstrationen und in den schlimmsten Fällen kommt es zu Rebellionen bzw. gewaltsamen Aufständen. Da macht es sich dann bezahlt einige gut ausgebildete Soldaten im Palast stationiert zu haben. Damit es gar nicht so weit kommt steht einem als Staatsoberhaupt eine Reihe von Erlässen zu Verfügung. Diese Erlässe sind es auch, die das Spiel von herkömmlichen Aufbauspielen abheben. Jeder Erlass wirkt sich auf das labile politische Gefüge der Tropeninsel aus. Hat man etwa massive Probleme mit den Militaristen so ruft man das Kriegsrecht aus. Das ändert die Laune der millitärnahen Sympathisanten schlagartig, lässt aber auch unsere Auslandsbeziehungen zu den USA und der UdSSR erkalten. Genau diese kniffligen Entscheidungen sind es, die Tropico 3 auch noch auf lange Zeit interessant machen, und etwas Anspruch in das Spiel bringen. Wer mal eben unbedacht eine Revolution blutig niederschlägt hat zwar etwas Zeit gewonnen, aber das Problem noch lange nicht gelöst. Als hätte man nicht schon Probleme genug gilt es auch stetig die Beziehungen mit den USA und den UdSSR im Auge zu behalten. Denn nur freundschaftliche Verhältnisse sorgen für eine üppige Auslandshilfe in Form von harter Währung.

Her mit den Touris

Steht nach einiger Zeit ein rentabler Wirtschaftskreislauf so kann man sich daran machen, den Tourismus anzukurbeln. Dieser ist das zweite Standbein der Wirtschaft auf Tropico. Trudeln anfangs einige wenige 'Gringos' ein, die man in einer kleinen Pension unterbringt, und mit einem Restaurant zufrieden stellen kann, nimmt das Ganze nach der Erbauung eines Flughafens anspruchsvollere Ausmaße an. Kulturveranstaltungen müssen bereitgestellt werden, Ausflugsfahrten werden gewünscht und sollte keine luxuriöse Unterkunft vorhanden sein, sind die Touristen im nu wieder abgeflogen. Warum man sich das alles antut ist klar: Die Pauschalurlauber sind die stärksten Devisenbringer im Spiel. Eine gut florierende Tourismuswirtschaft ist der Schlüssel zu einem prall gefüllten Bankkonto.

Das Abbild von El Presidente'

Wichtigste Neuerung im Spiel ist der frei steuerbare Avatar. Ähnlich eines Rollenspiels ist dieser zu Beginn des Spiels frei konfigurierbar. Speziell die Charakterwerte können aus einer überschaubaren Anzahl von Fähigkeiten ausgewählt werden. Für entscheidungsschwache Naturen stehen etliche vorgefertigte Alter Egos zur Verfügung. Spieltechnisch reicht der Avatar leider nicht über den Gimmickstatus hinaus: Man kann Ihn im Spiel jederzeit aufrufen und Ihn zu den verschiedensten Betrieben schicken, wo dann die Leistung der Arbeiter kurzzeitig verbessert wird. Auf dem Palastbalkon kann er Reden halten, dies hat direkten Einfluss auf die gute Laune der Bürger. Bei Auseinandersetzungen mit Rebellen fungiert er als stärkster Kämpfer. Mehr Möglichkeiten 'El Presidente' sinnvoll einzusetzen bestehen leider nicht, was zur Folge hat das er meistens im Palast verbleibt, und nicht ins Geschehen eingebunden wird.

Wohlfeiler Glanz in Presidentes Palast

Da sich Haemimont Games vorgenommen hat ein möglichst originalgetreues Remake zu produzieren, stand die grafische Präsentation im Vordergrund. Hierbei hat man dementsprechend ganze Arbeit geleistet: Tropico erstrahlt im hellsten Glanz. Tropische Palmen wiegen sich im Wind, und ein nett animierter Seegang erfreut das Auge. Zusammenfassend kann man sagen das die optische Präsentation auf der XBOX360 mit der PC-Version gleichzieht. Die frei dreh- und zoombare Engine lässt sich ausreichend nahe ans Geschehen heranführen und sorgt für eine gute Übersicht. Massig Pluspunkte kann das Spiel bei der Sounduntermalung einfahren. Die flotten karibischen Klänge untermalen das Geschehen perfekt und sorgen für ein entspanntes zocken. Die einzelnen Tracks sind abwechslungsreich komponiert und gehen gut ins Ohr. Die Sprachausgabe steht der guten Musikuntermalung in nichts nach. Der Akzent des Beraters von 'El Presidente' ist perfekt getroffen, und die witzigen Radiomeldungen zwischendurch passen hervorragend.

Unverständlicherweise leistet sich die KI einige spielflußstörende Schnitzer. Größtes Ärgernis sind die Bauarbeiter. Diese werden anscheinend willkürlich den verschiedenen Baustellen zugeteilt. Man hat zwar die Möglichkeit Bauvorhaben zu priorisieren, einen augenscheinlichen Effekt hat das aber nicht. Die Wegfindungsroutinen sind auch ein Thema über das man besser den Mantel des Schweigens hüllt. Allzu oft sucht sich der Avatar unnötig lange Wege um ans Ziel zu gelangen.

Lange Eingewöhnungszeit auf der XBOX360

Die größte Hürde um Tropico 3 auf der Konsole richtig zu geniessen stellt die Steuerung dar: Kamerabewegungen vollführt man mit den beiden Analogsticks, die Y Taste ruft das Baumenü auf, und die RT Taste führt einen in ein Untermenü mit selten gebrauchten Funktionen. Das Steuerkreuz kommt in den Detailsmenüs, und beim Drehen von Gebäuden zum Einsatz.

In der Praxis benötigt diese Belegung ordentlich Eingewöhnungszeit. Nach ein paar Stunden flutscht es dann aber ganz ordentlich, zumal die Steuerung präzise genug an das 360-Pad angepasst wurde.

Fazit: Tropico 3 hat mir anfangs einige Steine in den Weg gelegt. Wegen der eigenwilligen Steuerung dauerte es einige Zeit bis ich mich wirklich auf das Spiel konzentrieren konnte. Aber nach dreistündiger Spielzeit stellte sich der Gewöhnungseffekt ein, und ich konnte mich endlich auf meine Untertanen konzentrieren. Es lohnt sich definitiv durchzuhalten, denn man bekommt ein sympathisches, humorvolles und gut durchdachtes Spielsystem geboten, dass einem hilft so manche Winterdepression zu überwinden.

Wertung: 77 von 100 Punkten (Harald Drawitsch/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung