In einer von Magie und Waffen beherrschten Welt schließt sich der Rollenspieler einer von sechs Armeen an. Dabei kann er entweder gegen andere Spieler oder NPC-Kreaturen antreten, feindliche Gebiete und sogar die gegnerische Hauptstadt erobern. Ein sich mit wachsender Stärke veränderndes Spieleraussehen und anpassbare Rüstungen sorgen für eine einmalige Optik.
Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag
Überall herrscht Krieg in Warhammer Online: Age of Reckoning (W.A.R.), dem neuen Fantasy-MMORPG von den Machern von Dark Age of Camelot. W.A.R. bietet Realm vs. Realm (RvR) der nächsten Generation, welches Spieler für die nächsten Jahre in eine Welt immerwährenden Konfliktes eintauchen lässt. Basierend auf der seit 25 Jahren bestehenden berühmten Lizenz von Games Workshop ist die Fantasywelt von Warhammer bis heute eine der am weitesten ausgearbeiteten Welten in diesem Genre. Dominiert von Waffengewalt und Magie bietet W.A.R. einen reichhaltigen Hintergrund für Spieler, den Glanz der Schlacht und das epische Wesen des Krieges zu erleben, der die Alte Welt heimsucht. Den Spielern stehen viele Wege offen, Abenteuer zu bestreiten, zusammen mit einer Gruppe oder im Alleingang und in den verschiedenen Formen von PvP und PvE. Jeder Aspekt des Spieles - jeder Spieler, jede Quest, jede Begegnung und jeder Kampf - kann den Ausgang des andauernden Krieges beeinflussen und entscheidend für den Sieg eures Reiches sein!
Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag
Überall herrscht Krieg in Warhammer Online: Age of Reckoning (W.A.R.), dem neuen Fantasy-MMORPG von den Machern von Dark Age of Camelot. W.A.R. bietet Realm vs. Realm (RvR) der nächsten Generation, welches Spieler für die nächsten Jahre in eine Welt immerwährenden Konfliktes eintauchen lässt. Basierend auf der seit 25 Jahren bestehenden berühmten Lizenz von Games Workshop ist die Fantasywelt von Warhammer bis heute eine der am weitesten ausgearbeiteten Welten in diesem Genre. Dominiert von Waffengewalt und Magie bietet W.A.R. einen reichhaltigen Hintergrund für Spieler, den Glanz der Schlacht und das epische Wesen des Krieges zu erleben, der die Alte Welt heimsucht. Den Spielern stehen viele Wege offen, Abenteuer zu bestreiten, zusammen mit einer Gruppe oder im Alleingang und in den verschiedenen Formen von PvP und PvE. Jeder Aspekt des Spieles - jeder Spieler, jede Quest, jede Begegnung und jeder Kampf - kann den Ausgang des andauernden Krieges beeinflussen und entscheidend für den Sieg eures Reiches sein!
Wer schon einmal Dark Age of Camelot gespielt hat, der weiß wie es sich anfühlt, wenn hunderte Spieler auf dem Schlachtfeld aufeinander treffen und sich um die Kontrolle eines Gebietes bzw. einer Burg prügeln. Da ein offizieller Nachfolger dieses Titels ausblieb, ruhten die Hoffnungen der kampfeslustigen Fanschar auf dem neuesten Werk Mythics, Warhammer Online: Age of Reckoning (WAR). Riesige PvP Gebiete, Belagerungsschlachten um Burgen und plünderbare Hauptstädte, all das bietet dieses Spiel, doch was steckt hinter den großen Ankündigungen?
Der Feind vor deiner Tür
Das wichtigste bei einem MMORPG ist natürlich der eigene Charakter. Diesen bastelt man sich aus 20 verschiedenen Klassen zusammen, die zu zwei unterschiedlichen Fraktionen gehören. Zum einen wären da die Armeen der Ordnung repräsentiert durch Hochelfen, Imperium (Menschen) und Zwerge. Zum anderen die Zerstörungsseite mit Dunkelelfen, Chaos (mutierte Menschen) und den Grünhäuten bestehend aus Orks und Goblins. Jede Klasse lässt sich wiederum in eine der Kategorien Tank, Nahkämpfer, Fernkämpfer und Heiler unterteilen. Zwar lernt jede dieser Klassen (bei einem Trainer) mit der Zeit dieselben Grundfertigkeiten, jedoch bekommt man ab Stufe 11 Meisterschaftspunkte, die man in einen von drei möglichen Pfaden stecken kann, um bestehende Skills zu verbessern oder neue freizuschalten. Ein Zwergen Maschinist spezialisiert sich so z.B. auf das Werfen von Granaten um auf kurze Distanz Flächenschaden anzurichten, oder nimmt Gegner aus großer Entfernung aufs Korn.
Hat man die schwierige Entscheidung über Klasse und Fraktion erst einmal hinter sich gebracht, darf man noch ein paar spärliche Optionen zum Aussehen wie Frisur, Haarfarbe und Schmuck einstellen und landet prompt im jeweiligen Startgebiet. Wie sämtliche Gebiete im Spiel, so ist auch dieses nur für Spieler der eigenen Rasse, Hochelfen starten also auf der Insel des Unheils, während Zwerge ihr Dasein in Ekrund beginnen. Natürlich bleibt es jeder Fraktion offen, den nächsten Flugmeister aufzusuchen und sich in die Gebiete der anderen befreundeten Völker bringen zu lassen, wenn man z.B. mit seinen Freunden zusammen spielen möchte.
Das Besondere hieran ist, dass die direkt konkurrierenden Rassen jeweils dieselben Gebiete haben. Die Erzfeinde der Hochelfen, die Dunkelelfen, starten also ebenfalls auf besagter Insel, jedoch sind deren Zonen durch natürliche Begrenzungen, wie etwa Berge, größtenteils voneinander getrennt. Wer sich dennoch gleich zu Beginn mit der anderen Fraktion prügeln möchte, der betritt einfach die Zone für offenen Reichskampf, die es in jedem Areal gibt, wo man Flaggen und in höheren Gebieten sogar Burgen für seine Seite beanspruchen darf.
Der Kampf Spieler gegen Spieler tobt jedoch nicht nur in diesen speziell abgesteckten Bereichen, sondern ist auch bequem durch einen Knopf neben der Minikarte in einem Szenario möglich. Diese dauern stets 15 Minuten und bieten Platz für 12 bis 18 tapfere Recken jeder Seite, welche bestimmte Ziele wie das Erobern von Flaggen oder Artefakten erfüllen müssen. Als Belohnung hagelt es Erfahrungspunkte, die den Helden die insgesamt 40 Level hinaufklettern lassen, und Rufpunkte, welche man ausschließlich im Reichskampf erhält. Für diese kann man sich wiederum neue Rüstungen und Attributsverbesserungen zulegen.
Quests für alle
Wer sich nicht gleich mit anderen messen will, hat natürlich ebenfalls die Möglichkeit durch die Lande zu ziehen und Quests zu erfüllen. Bereits beim Spielstart landet man direkt vor dem ersten Auftraggeber, der einen irgendwann zum nächsten schickt und so weiter und so rollenspieltypisch. Große Überraschungen darf man hier jedoch nicht erwarten, denn über 'finde, töte, sammle' gehen die Aufgaben meist nicht hinaus. Dafür erspart es einem das Spiel, ständig zurück zum Questgeber laufen zu müssen wenn man alles erfüllt hat, denn vor allem im späteren Spielverlauf lässt sich bei so ziemlich jeder Quest direkt an Ort und Stelle eine Folgequest starten.
Abseits dieser Möglichkeiten gibt es schließlich noch so genannte öffentliche Quests. An diesen kann jeder teilnehmen, der sich gerade in dem entsprechenden Gebiet befindet, wobei es verschiedene, immer schwerer werdende Abschnitte zu meistern gilt. Am Ende werden unter allen Beteiligten Beutesäcke ausgewürfelt, wobei der eigene Beitrag zur Zielerreichung Bonuspunkte auf das gewürfelte Ergebnis bringt. Wie die Belohnungen der meisten Quests, sind auch die Gegenstände, welche man aus einem solchen Sack ziehen kann stets spezifisch für die eigene Klasse, man muss also nicht fürchten, dass man etwas erhält, was man am Ende nicht benutzen kann.
Wenn der Postbote 5000 mal klickt
Obwohl man es bei der eher mageren Charaktererstellung nicht unbedingt vermuten würde, bietet Warhammer Online zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung des eigenen Avatars. Die Basis bilden natürlich die unterschiedlichen Rüstungs- bzw. Waffenarten, wobei jede Klasse eine Fülle an speziellen Sets mit jeweils eigenem Design hat. Dennoch sind diese Gegenstände so konstruiert, dass man stets erkennt was für eine Klasse man gerade vor sich hat. So sieht man also bereits aus großer Entfernung, ob sich nun ein Tank wie der Hochelfen Schwertmeister nähert, oder etwa ein Weisser Löwe, der zwar mehr Schaden austeilt, aber lange nicht soviel einstecken kann.
Zusätzlich zu den Designs darf man jegliche Rüstungsteile komplett nach den eigenen Vorstellungen einfärben. Die einfachen Farben gibt es bei jedem Händler, während man die edleren Versionen finden oder, die entsprechende Fähigkeit vorausgesetzt, selbst herstellen muss.
Außerdem gibt es noch Titel und Trophäen, welche man durch bestimmte Errungenschaften im Wälzer des Wissens erhält. Einen Titel kann man unter dem Namen seines Charakters anzeigen lassen, während man Trophäen, für jedermann sichtbar, an seiner Rüstung befestigt. Besagter Wälzer ist ein umfangreiches Buch, das nützliche Informationen bereit hält und Notiz über sämtliche Taten eines Helden führt. Ob man jetzt ein besonderes Monster erlegt, 5000 mal den Posteingang angeklickt oder auch ein neues Rüstungsset entdeckt hat, alles wird hier niedergeschrieben und kann zu jeder Zeit nachgelesen werden. Zusätzlich hält das praktische Büchlein noch eine genaue Auflistung über noch ungelöste Quests bereit und versorgt Interessierte mit spannenden Erzählungen zur Geschichte des Warhammer Universums. Wer also die entlegensten Winkel der Welt besucht und sich allen Herausforderungen stellt, erhält als Belohnung vielleicht einen Titel bzw. eine Trophäe die man fortan stolz seinen Mitmenschen präsentieren kann.
Einfacher geht's nicht
Der Wälzer des Wissens ist, neben dem angesprochenen Szenarioknopf, jedoch nicht die einzige Komfortfunktion, die das Spiel zu bieten hat. Generell findet man hier so ziemlich alles was man etwa von World of Warcraft gewohnt ist, aber Mythic hat das User Interface nicht einfach übernommen, sondern in vielen Punkten weiterentwickelt. Die unzähligen Fertigkeiten, welche man im Laufe seiner Karriere von Trainern erlernt, lassen sich z.B. im entsprechenden Menü sinnvoll filtern. Ebenfalls filtern darf man, was auf den aufrufbaren Karten und der Minimap sichtbar sein soll, auf Wunsch markieren diese sogar genau, wo man sich zum lösen einer Quest hinbegeben muss. Selbst das Inventar, das ein extra Menü nur für Questgegenstände besitzt, bietet mehrere Einstellungen mit denen man etwa festlegen kann, dass alle gefunden Waffen in die vierte Tasche wanden sollen - weitere Taschen erhält man bei bestimmten Stufen automatisch.
Wer die Aufmachung seines Interfaces nicht mag, kann es auch komplett nach den eigenen Vorlieben abändern. Ein paar zusätzliche Schnellleisten ein-, überflüssige Anzeigen ausblenden oder komplett verschieben, alles kein Problem. Sollte das jemandem nicht genügen, sucht er sich einfach eines der zahlreichen Addons, die es bereits für das Spiel gibt und die sich ohne Probleme installieren lassen.
Die Steuerung erinnert ebenfalls an ein typisches MMORPG, die Bewegung funktioniert per Maus und Tastatur, Fertigkeiten werden auf einer Schnellstartleiste abgelegt und können per Klick oder Tastendruck aktiviert werden. Auch hier lassen sich sämtliche Einstellungen abändern und jede erdenkliche Funktion einer Taste zuweisen.
Offene Instanzen?
Bei frisch erschienen MMORPGs sieht es mit dem Endgame Content meist nicht sehr rosig aus, bestes Beispiel ist das zuletzt erschienene Age of Conan. Doch das kann man Warhammer Online nicht unbedingt vorwerfen. Obwohl vier der ursprünglich angekündigten sechs Hauptstädte vor Release aus dem Spiel entfernt wurden, verfügt der Titel über eine vollständig funktionierende Kampagne deren großes Finale die Plünderung der gegnerischen Hauptstadt ist. Die verschiedenen Gebiete sind in insgesamt vier Abschnitte unterteilt, welche jeweils eigene Szenarien, sowie RvR- und Questzonen bereithalten. Durch das Einnehmen von Schlachtfeldzielen und Gewinnen von Szenarien sammelt man Siegpunkte für die eigene Fraktion und sobald diese eine bestimmte Schwelle erreichen, übernimmt man die Kontrolle über das gesamte Gebiet. Das gibt nicht nur Bonuspunkte für alle dort befindlichen Spieler, sondern bringt zusätzliche Siegpunkte für den nächst höheren Bereich. In den Zonen für die höchsten Levelgefilde gipfelt das Ganze schließlich in besagter Kampagne, wo die Kontrolle über ein Areal das Schlachtfeld immer weiter gen gegnerischer Hauptstadt trägt. Schafft es eine Seite zwei komplette Reiche zu kontrollieren, dürfen sie die Unvermeidliche Stadt (Hauptstadt der Zerstörung) bzw. Altdorf (Ordnung) plündern und sogar deren König gefangen nehmen.
Neben diesem RvR-lastigen Teil bietet das Spiel aber auch Inhalte für passionierte Monsterklopper. Insgesamt vier instanzierte Gebiete sind bereits vorhanden, die lukrative Belohnungen für mutige Abenteurer bereithalten. Von der Schwierigkeit her bauen sie aufeinander auf, besitzt man also beispielsweise alle Setteile der leichtesten Variante, hat man es bei der nächst höheren wesentlich leichter zu überleben bzw. hat erst dann eine Chance dazu. Jedes dieser Gebiete ist dabei in unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Zum einen offene, wo man auch auf andere Spieler trifft und zum anderen geschlossene, die nur für die eigene Gruppe zugänglich sind. Die offenen Bereiche sind dabei mit unzähligen öffentlichen Quests gepflastert, die man quasi im Vorbeigehen erledigt. So kann man sich z.B. mit einem Schlachtzug aus mehreren Gruppen zu einem geschlossenen Bereich vorkämpfen und trotzdem haben alle Teilnehmer durch die öffentlichen Quests eine Chance, Belohnungen mitzunehmen.
Wenn Krieg zur Diashow wird
WAR macht also vieles richtig, dennoch gibt es einige Punkte in denen es schwächelt. Einer davon ist leider die Performance, genau jener also, der gerade bei einem auf PvP ausgelegten Titel keine Probleme bereiten sollte. Trotz der schönen Grafik, die zwar lange nicht an Age of Conan heran kommt, aber zumindest Herr der Ringe Online in einigen Punkten übertreffen kann, läuft WAR auch auf schwächeren PCs durchaus noch spielbar - dennoch sind die Systemanforderungen im Vergleich zu HdRO stark angestiegen. Ganz anders sieht es jedoch (gerade) in den offenen RvR Schlachten aus, also wenn mehrere Spieler aufeinander treffen. Mit einem Mittelklasse-PC kann man diese meist komplett vergessen und selbst auf einigen Highend Rechenknechten sinkt die Framerate zeitweise in den Keller.
Ebenfalls problematisch ist das leidige Thema Balancing. Einige Klassen sind viel zu stark geraten, während andere wiederum ein wenig Zuwendung der Entwickler vertragen könnten. Dem wirkt jedoch die Tatsache entgegen, dass das Klassensystem auf so genannten Mirrorklassen basiert, jede Klasse hat also ein Pendant mit den gleichen Fähigkeiten auf der gegnerischen Seite. Ein Hochelfen Erzmagier teilt sich die meisten Sprüche z.B. mit einem Goblin Schamanen, dennoch verfügt jeder auch über individuelle Fähigkeiten. Aber auch hier ist die 'Spiegelung' nicht ganz reibungslos verlaufen, denn einige Recken sind schlichtweg stärker geraten als ihr Alter Ego. In beiden Punkten muss Mythic schleunigst nachbessern, um die Spielerfahrung bieten zu können, die den Käufern versprochen wurde.
Nachbesserungsbedarf besteht ebenfalls bei den Quests, denn diese geben für den nötigen Zeitaufwand irgendwann zu wenig Erfahrung, weshalb die meisten Spieler lieber herumstehen und auf das nächste Szenario warten - hier hat Mythic mit einigen Patches bereits nachgeholfen, es bleiben aber immer noch Wünsche offen.
Generell kann man das Patchverhalten der Entwickler nur gutheißen, fast täglich erscheint ein neuer Hotfix und die größeren Patches hagelt es ebenfalls im Wochentakt. Für Dezember ist dann schließlich ein größerer Patch auf die Version 1.1 angekündigt, der neue Features, sowie eine verbesserte Performance und ausgereifteres Balancing bieten soll.
Fazit: Warhammer Online bietet ein einzigartiges Erlebnis. Man betritt das Spiel und weiß sofort: Hier herrscht Krieg. Überall sieht man kämpfende NPCs, ständig wird man auf Missionen gegen die feindliche Fraktion geschickt und man kann sich schon auf Stufe 1 mit gegnerischen Spielern messen. Für diese gelungene Atmosphäre gibt es einen Award.
Das Spiel macht einen erstaunlich runden Eindruck, sicherlich begegnet man hier und dort noch einigen Bugs, aber fehlenden Content kann man ihm sicherlich nicht vorwerfen. Das Problem ist eher die bescheidene Performance, die offene Reichskämpfe für viele Spieler fast unmöglich macht. Entsprechend leer sind auch die zugehörigen Gebiete im höchsten Abschnitt und entsprechend voll sind die PvE Instanzen, was allerdings auch serverabhängig ist.
Wer PvP Kämpfe mag, wird Warhammer Online sicherlich lieben, es bietet zwar auch PvE Inhalte, aber die können noch nicht mit den kniffligen Herausforderungen eines World of Warcraft oder Herr der Ringe Online mithalten. Als Zeitvertreib nebenbei reichen sie aber allemal aus. Vor allem sollte man sich sehr genau über die Server informieren bevor man einen auswählt, denn auf einigen ist im offenen RvR trotz hoher Bevölkerungszahl kaum etwas los. Schaden kann es auch nicht, erst einmal den großen Patch abzuwarten und den kostenlosen Probemonat dann im Dezember in Anspruch zu nehmen.
Wertung: 86 von 100 Punkten
(Marcel Benz/GameCaptain.de)
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-BesprechungDer Feind vor deiner Tür
Das wichtigste bei einem MMORPG ist natürlich der eigene Charakter. Diesen bastelt man sich aus 20 verschiedenen Klassen zusammen, die zu zwei unterschiedlichen Fraktionen gehören. Zum einen wären da die Armeen der Ordnung repräsentiert durch Hochelfen, Imperium (Menschen) und Zwerge. Zum anderen die Zerstörungsseite mit Dunkelelfen, Chaos (mutierte Menschen) und den Grünhäuten bestehend aus Orks und Goblins. Jede Klasse lässt sich wiederum in eine der Kategorien Tank, Nahkämpfer, Fernkämpfer und Heiler unterteilen. Zwar lernt jede dieser Klassen (bei einem Trainer) mit der Zeit dieselben Grundfertigkeiten, jedoch bekommt man ab Stufe 11 Meisterschaftspunkte, die man in einen von drei möglichen Pfaden stecken kann, um bestehende Skills zu verbessern oder neue freizuschalten. Ein Zwergen Maschinist spezialisiert sich so z.B. auf das Werfen von Granaten um auf kurze Distanz Flächenschaden anzurichten, oder nimmt Gegner aus großer Entfernung aufs Korn.
Hat man die schwierige Entscheidung über Klasse und Fraktion erst einmal hinter sich gebracht, darf man noch ein paar spärliche Optionen zum Aussehen wie Frisur, Haarfarbe und Schmuck einstellen und landet prompt im jeweiligen Startgebiet. Wie sämtliche Gebiete im Spiel, so ist auch dieses nur für Spieler der eigenen Rasse, Hochelfen starten also auf der Insel des Unheils, während Zwerge ihr Dasein in Ekrund beginnen. Natürlich bleibt es jeder Fraktion offen, den nächsten Flugmeister aufzusuchen und sich in die Gebiete der anderen befreundeten Völker bringen zu lassen, wenn man z.B. mit seinen Freunden zusammen spielen möchte.
Das Besondere hieran ist, dass die direkt konkurrierenden Rassen jeweils dieselben Gebiete haben. Die Erzfeinde der Hochelfen, die Dunkelelfen, starten also ebenfalls auf besagter Insel, jedoch sind deren Zonen durch natürliche Begrenzungen, wie etwa Berge, größtenteils voneinander getrennt. Wer sich dennoch gleich zu Beginn mit der anderen Fraktion prügeln möchte, der betritt einfach die Zone für offenen Reichskampf, die es in jedem Areal gibt, wo man Flaggen und in höheren Gebieten sogar Burgen für seine Seite beanspruchen darf.
Der Kampf Spieler gegen Spieler tobt jedoch nicht nur in diesen speziell abgesteckten Bereichen, sondern ist auch bequem durch einen Knopf neben der Minikarte in einem Szenario möglich. Diese dauern stets 15 Minuten und bieten Platz für 12 bis 18 tapfere Recken jeder Seite, welche bestimmte Ziele wie das Erobern von Flaggen oder Artefakten erfüllen müssen. Als Belohnung hagelt es Erfahrungspunkte, die den Helden die insgesamt 40 Level hinaufklettern lassen, und Rufpunkte, welche man ausschließlich im Reichskampf erhält. Für diese kann man sich wiederum neue Rüstungen und Attributsverbesserungen zulegen.
Quests für alle
Wer sich nicht gleich mit anderen messen will, hat natürlich ebenfalls die Möglichkeit durch die Lande zu ziehen und Quests zu erfüllen. Bereits beim Spielstart landet man direkt vor dem ersten Auftraggeber, der einen irgendwann zum nächsten schickt und so weiter und so rollenspieltypisch. Große Überraschungen darf man hier jedoch nicht erwarten, denn über 'finde, töte, sammle' gehen die Aufgaben meist nicht hinaus. Dafür erspart es einem das Spiel, ständig zurück zum Questgeber laufen zu müssen wenn man alles erfüllt hat, denn vor allem im späteren Spielverlauf lässt sich bei so ziemlich jeder Quest direkt an Ort und Stelle eine Folgequest starten.
Abseits dieser Möglichkeiten gibt es schließlich noch so genannte öffentliche Quests. An diesen kann jeder teilnehmen, der sich gerade in dem entsprechenden Gebiet befindet, wobei es verschiedene, immer schwerer werdende Abschnitte zu meistern gilt. Am Ende werden unter allen Beteiligten Beutesäcke ausgewürfelt, wobei der eigene Beitrag zur Zielerreichung Bonuspunkte auf das gewürfelte Ergebnis bringt. Wie die Belohnungen der meisten Quests, sind auch die Gegenstände, welche man aus einem solchen Sack ziehen kann stets spezifisch für die eigene Klasse, man muss also nicht fürchten, dass man etwas erhält, was man am Ende nicht benutzen kann.
Wenn der Postbote 5000 mal klickt
Obwohl man es bei der eher mageren Charaktererstellung nicht unbedingt vermuten würde, bietet Warhammer Online zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung des eigenen Avatars. Die Basis bilden natürlich die unterschiedlichen Rüstungs- bzw. Waffenarten, wobei jede Klasse eine Fülle an speziellen Sets mit jeweils eigenem Design hat. Dennoch sind diese Gegenstände so konstruiert, dass man stets erkennt was für eine Klasse man gerade vor sich hat. So sieht man also bereits aus großer Entfernung, ob sich nun ein Tank wie der Hochelfen Schwertmeister nähert, oder etwa ein Weisser Löwe, der zwar mehr Schaden austeilt, aber lange nicht soviel einstecken kann.
Zusätzlich zu den Designs darf man jegliche Rüstungsteile komplett nach den eigenen Vorstellungen einfärben. Die einfachen Farben gibt es bei jedem Händler, während man die edleren Versionen finden oder, die entsprechende Fähigkeit vorausgesetzt, selbst herstellen muss.
Außerdem gibt es noch Titel und Trophäen, welche man durch bestimmte Errungenschaften im Wälzer des Wissens erhält. Einen Titel kann man unter dem Namen seines Charakters anzeigen lassen, während man Trophäen, für jedermann sichtbar, an seiner Rüstung befestigt. Besagter Wälzer ist ein umfangreiches Buch, das nützliche Informationen bereit hält und Notiz über sämtliche Taten eines Helden führt. Ob man jetzt ein besonderes Monster erlegt, 5000 mal den Posteingang angeklickt oder auch ein neues Rüstungsset entdeckt hat, alles wird hier niedergeschrieben und kann zu jeder Zeit nachgelesen werden. Zusätzlich hält das praktische Büchlein noch eine genaue Auflistung über noch ungelöste Quests bereit und versorgt Interessierte mit spannenden Erzählungen zur Geschichte des Warhammer Universums. Wer also die entlegensten Winkel der Welt besucht und sich allen Herausforderungen stellt, erhält als Belohnung vielleicht einen Titel bzw. eine Trophäe die man fortan stolz seinen Mitmenschen präsentieren kann.
Einfacher geht's nicht
Der Wälzer des Wissens ist, neben dem angesprochenen Szenarioknopf, jedoch nicht die einzige Komfortfunktion, die das Spiel zu bieten hat. Generell findet man hier so ziemlich alles was man etwa von World of Warcraft gewohnt ist, aber Mythic hat das User Interface nicht einfach übernommen, sondern in vielen Punkten weiterentwickelt. Die unzähligen Fertigkeiten, welche man im Laufe seiner Karriere von Trainern erlernt, lassen sich z.B. im entsprechenden Menü sinnvoll filtern. Ebenfalls filtern darf man, was auf den aufrufbaren Karten und der Minimap sichtbar sein soll, auf Wunsch markieren diese sogar genau, wo man sich zum lösen einer Quest hinbegeben muss. Selbst das Inventar, das ein extra Menü nur für Questgegenstände besitzt, bietet mehrere Einstellungen mit denen man etwa festlegen kann, dass alle gefunden Waffen in die vierte Tasche wanden sollen - weitere Taschen erhält man bei bestimmten Stufen automatisch.
Wer die Aufmachung seines Interfaces nicht mag, kann es auch komplett nach den eigenen Vorlieben abändern. Ein paar zusätzliche Schnellleisten ein-, überflüssige Anzeigen ausblenden oder komplett verschieben, alles kein Problem. Sollte das jemandem nicht genügen, sucht er sich einfach eines der zahlreichen Addons, die es bereits für das Spiel gibt und die sich ohne Probleme installieren lassen.
Die Steuerung erinnert ebenfalls an ein typisches MMORPG, die Bewegung funktioniert per Maus und Tastatur, Fertigkeiten werden auf einer Schnellstartleiste abgelegt und können per Klick oder Tastendruck aktiviert werden. Auch hier lassen sich sämtliche Einstellungen abändern und jede erdenkliche Funktion einer Taste zuweisen.
Offene Instanzen?
Bei frisch erschienen MMORPGs sieht es mit dem Endgame Content meist nicht sehr rosig aus, bestes Beispiel ist das zuletzt erschienene Age of Conan. Doch das kann man Warhammer Online nicht unbedingt vorwerfen. Obwohl vier der ursprünglich angekündigten sechs Hauptstädte vor Release aus dem Spiel entfernt wurden, verfügt der Titel über eine vollständig funktionierende Kampagne deren großes Finale die Plünderung der gegnerischen Hauptstadt ist. Die verschiedenen Gebiete sind in insgesamt vier Abschnitte unterteilt, welche jeweils eigene Szenarien, sowie RvR- und Questzonen bereithalten. Durch das Einnehmen von Schlachtfeldzielen und Gewinnen von Szenarien sammelt man Siegpunkte für die eigene Fraktion und sobald diese eine bestimmte Schwelle erreichen, übernimmt man die Kontrolle über das gesamte Gebiet. Das gibt nicht nur Bonuspunkte für alle dort befindlichen Spieler, sondern bringt zusätzliche Siegpunkte für den nächst höheren Bereich. In den Zonen für die höchsten Levelgefilde gipfelt das Ganze schließlich in besagter Kampagne, wo die Kontrolle über ein Areal das Schlachtfeld immer weiter gen gegnerischer Hauptstadt trägt. Schafft es eine Seite zwei komplette Reiche zu kontrollieren, dürfen sie die Unvermeidliche Stadt (Hauptstadt der Zerstörung) bzw. Altdorf (Ordnung) plündern und sogar deren König gefangen nehmen.
Neben diesem RvR-lastigen Teil bietet das Spiel aber auch Inhalte für passionierte Monsterklopper. Insgesamt vier instanzierte Gebiete sind bereits vorhanden, die lukrative Belohnungen für mutige Abenteurer bereithalten. Von der Schwierigkeit her bauen sie aufeinander auf, besitzt man also beispielsweise alle Setteile der leichtesten Variante, hat man es bei der nächst höheren wesentlich leichter zu überleben bzw. hat erst dann eine Chance dazu. Jedes dieser Gebiete ist dabei in unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Zum einen offene, wo man auch auf andere Spieler trifft und zum anderen geschlossene, die nur für die eigene Gruppe zugänglich sind. Die offenen Bereiche sind dabei mit unzähligen öffentlichen Quests gepflastert, die man quasi im Vorbeigehen erledigt. So kann man sich z.B. mit einem Schlachtzug aus mehreren Gruppen zu einem geschlossenen Bereich vorkämpfen und trotzdem haben alle Teilnehmer durch die öffentlichen Quests eine Chance, Belohnungen mitzunehmen.
Wenn Krieg zur Diashow wird
WAR macht also vieles richtig, dennoch gibt es einige Punkte in denen es schwächelt. Einer davon ist leider die Performance, genau jener also, der gerade bei einem auf PvP ausgelegten Titel keine Probleme bereiten sollte. Trotz der schönen Grafik, die zwar lange nicht an Age of Conan heran kommt, aber zumindest Herr der Ringe Online in einigen Punkten übertreffen kann, läuft WAR auch auf schwächeren PCs durchaus noch spielbar - dennoch sind die Systemanforderungen im Vergleich zu HdRO stark angestiegen. Ganz anders sieht es jedoch (gerade) in den offenen RvR Schlachten aus, also wenn mehrere Spieler aufeinander treffen. Mit einem Mittelklasse-PC kann man diese meist komplett vergessen und selbst auf einigen Highend Rechenknechten sinkt die Framerate zeitweise in den Keller.
Ebenfalls problematisch ist das leidige Thema Balancing. Einige Klassen sind viel zu stark geraten, während andere wiederum ein wenig Zuwendung der Entwickler vertragen könnten. Dem wirkt jedoch die Tatsache entgegen, dass das Klassensystem auf so genannten Mirrorklassen basiert, jede Klasse hat also ein Pendant mit den gleichen Fähigkeiten auf der gegnerischen Seite. Ein Hochelfen Erzmagier teilt sich die meisten Sprüche z.B. mit einem Goblin Schamanen, dennoch verfügt jeder auch über individuelle Fähigkeiten. Aber auch hier ist die 'Spiegelung' nicht ganz reibungslos verlaufen, denn einige Recken sind schlichtweg stärker geraten als ihr Alter Ego. In beiden Punkten muss Mythic schleunigst nachbessern, um die Spielerfahrung bieten zu können, die den Käufern versprochen wurde.
Nachbesserungsbedarf besteht ebenfalls bei den Quests, denn diese geben für den nötigen Zeitaufwand irgendwann zu wenig Erfahrung, weshalb die meisten Spieler lieber herumstehen und auf das nächste Szenario warten - hier hat Mythic mit einigen Patches bereits nachgeholfen, es bleiben aber immer noch Wünsche offen.
Generell kann man das Patchverhalten der Entwickler nur gutheißen, fast täglich erscheint ein neuer Hotfix und die größeren Patches hagelt es ebenfalls im Wochentakt. Für Dezember ist dann schließlich ein größerer Patch auf die Version 1.1 angekündigt, der neue Features, sowie eine verbesserte Performance und ausgereifteres Balancing bieten soll.
Fazit: Warhammer Online bietet ein einzigartiges Erlebnis. Man betritt das Spiel und weiß sofort: Hier herrscht Krieg. Überall sieht man kämpfende NPCs, ständig wird man auf Missionen gegen die feindliche Fraktion geschickt und man kann sich schon auf Stufe 1 mit gegnerischen Spielern messen. Für diese gelungene Atmosphäre gibt es einen Award.
Das Spiel macht einen erstaunlich runden Eindruck, sicherlich begegnet man hier und dort noch einigen Bugs, aber fehlenden Content kann man ihm sicherlich nicht vorwerfen. Das Problem ist eher die bescheidene Performance, die offene Reichskämpfe für viele Spieler fast unmöglich macht. Entsprechend leer sind auch die zugehörigen Gebiete im höchsten Abschnitt und entsprechend voll sind die PvE Instanzen, was allerdings auch serverabhängig ist.
Wer PvP Kämpfe mag, wird Warhammer Online sicherlich lieben, es bietet zwar auch PvE Inhalte, aber die können noch nicht mit den kniffligen Herausforderungen eines World of Warcraft oder Herr der Ringe Online mithalten. Als Zeitvertreib nebenbei reichen sie aber allemal aus. Vor allem sollte man sich sehr genau über die Server informieren bevor man einen auswählt, denn auf einigen ist im offenen RvR trotz hoher Bevölkerungszahl kaum etwas los. Schaden kann es auch nicht, erst einmal den großen Patch abzuwarten und den kostenlosen Probemonat dann im Dezember in Anspruch zu nehmen.
Wertung: 86 von 100 Punkten
(Marcel Benz/GameCaptain.de)