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Alex Capus
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Susanna
Broschiertes Buch
»Capus auf der Höhe seiner Fabulierkunst.« Manfred Papst, NZZ
Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl erzählt.
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Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl erzählt.
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14,00 €
Das kleine Haus am Sonnenhang
Gebundenes Buch
"Ich war glücklich in dem kleinen Haus." - Ein Buch voll Charme und Leichtigkeit, eine Ode auf die Zufriedenheit, erzählt von Alex CapusEine kleine Philosophie der Gelassenheit und des stillen Glücks: Alex Capus erzählt eine persönliche Geschichte über die Liebe zur Literatur und ein Leben im Einklang mit sich selbst. - Es sind die neunziger Jahre in Italien. In den Kneipen wird geraucht, an den Tankstellen wird man bedient. Alex Capus bezieht ein einsam stehendes Steinhaus am Sonnenhang eines Weinbergs. Dort verbringt er viel Zeit mit seiner Freundin und Freunden, dort sucht er die Einsamkeit, um an seinem ersten Roman zu schreiben. Wie findet man Zufriedenheit im Leben? Warum stets eine neue Pizza ausprobieren, wenn doch die gewohnte Pizza Fiorentina völlig in Ordnung ist? Warum Jagd nach immer noch schöneren Stränden machen, wenn schon der erste Strand gut ist?…mehr
22,00 €
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© Ayse Yavas
Alex Capus
Capus, AlexAlex Capus, 1961 geboren, studierte Geschichte und Philosophie in Basel. Er war als Journalist bei verschiedenen Schweizer Tageszeitungen tätig. 1997 veröffentlichte er seinen ersten Roman 'Munzinger Pascha', dem seither viele weitere folgten. 'Léon und Louise' wurde zu einem internationalen Bestseller. Alex Capus lebt als freier Schriftsteller in Olten in der Schweiz.Kundenbewertungen
Das kleine Haus am Sonnenhang
Bewertung von unbekanntem Benutzer am 03.03.2024
Ich mag Bücher von Alex Capus einfach total gerne, weil er eine wunderschöne Art hat, Geschichten zu erzählen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben. In „das kleine Haus am Sonnenhang“ erzählt er nun eine Geschichte mit persönlichem Bezug, einen kleinen Auszug aus seinem Leben. Sehr sehr schön, besser kann ichs eigentlich nicht beschreiben.
Zum Inhalt: die 90er in einem kleinen Dorf in Italien- der angehende Schriftsteller Alex und eine Freundin, die Jurastudentin Norah bringen ihrer Sommer in der trägen Einsamkeit der italienischen Provinz. Sie laden Freunde ein, verleben illustre Tage und wenn der Herbst naht, bleibt Alex allein zurück um zu Schreiben. Und um das Dorfleben in sich aufzunehmen
Capus erzählt wunderbar sympathisch und bildhaft in kleinen Episoden aus seiner Erinnerung. Dabei wirkt er sehr nahbar und bringt das Leben in der italienischen Provinz sehr authentisch rüber, sodass ich das kleine Dorf, die Kneipe und deren Stammkundschaft plastisch vor Augen hatte. Die Geschichten bestechen durch ihre Alltäglichkeit die im gegebenen Kontext trotzdem etwas besonderes hat. Am liebsten wäre man selbst dabei, bei den illustren Partys im sommerlichen Garten des kleines Hauses und der Melancholie einsamer Stunden im darauffolgenden Winter
Die Kapitel sind kurz angelegt und sehr angenehm zu lesen. Zwischen den einzelnen Geschichten liegen unterschiedlich lange Zeitintervalle, manche bauen aufeinander auf, andere stehen für sich allein. Aber sie alle verbindet das ländliche Setting und unser Autor als Protagonist. Ich finde das Buch und die enthaltenen Erzählungen einfach schön. Teils ulkig anmutende Begebenheiten, die einen aus dem eigenen Alltag entführen.
Wer einen in sich geschlossenen Roman erwartet, der wird hier nicht fündig, wer sich aber in kleinen Anekdoten in das Italien einer anderen versetzen lassen will, der ist hier genau richtig. Irgendwo zwischen der Nostalgie des in Erinnerungen Schwelgens und der Poesie der kleinen, alltäglichen Momente ist dies ein unterhaltsames, charmantes Buch.
Das kleine Haus am Sonnenhang
Erinnerungen
Zum Inhalt:
Alex Capus denkt an eine Zeit in zurück, als er - noch nicht verheiratet und vor seinem ersten Buch - ein kleines Haus in den italienischen Bergen besaß.
Mein Eindruck:
Ein bisschen wehmütig wird einem schon, wenn man Capus lauscht, - denn so fühlt es sich an. Als ob ein älterer Verwandter von seiner Jugend erzählt und man sitzt staunend daneben. Kerzen auf dem Tisch, Lagerfeuer inmitten von Zelten. Herrlich unaufgeregt und nahbar sieht man seine Weggefährten praktisch vor dem geistigen Auge. Falls es also keinen echten Erinnerungen sein sollten, hat Capus den Ton solcher Erzählungen perfekt getroffen. Zwar gibt es keine Höhepunkte, aber das Leben ist einfach ein langer, stetiger Fluss und manchmal benötigt man genau so eine Geschichte. Ohne große Tiefen ohne spektakuläre Höhen, aber echt und ein bisschen lustig, ein bisschen traurig.
Mein Fazit:
Schön und leider zu schnell vorbei
Das kleine Haus am Sonnenhang
Gleich vorneweg: ich liebe Capus‘ Bücher, allesamt. Er pickt sich einzelne historische Figuren aus der Fülle der Zeit heraus und spürt ihrem Lebenslauf nach, den er dann verdichtet und sprachlich reduziert literarisiert. Diese Figuren sind meistens Randfiguren der Weltgeschichte, es sind Abenteurer, Quertreiber und eher kleine Leute, die aber auf ihre Weise am großen Rad der Geschichte mitdrehen. Immer wieder merkt man die peniblen Recherchen des Autors, seine Figuren haben Leben, und Capus holt die Ereignisse über teilweise Jahrhunderte hinweg an unsere Zeit heran.
In diesem Buch nun erzählt er von sich selber. Als junger Mensch kauft er für „fast kein Geld“ ein kleines Haus im Piemont, an einem Sonnenhang gelegen, gegenüber einem kleinen Dorf. Dieses kleine Haus wird für ihn ein Refugium, er lebt dort mit seiner Freundin und späteren Frau, er lernt die Sprache und er schreibt dort seinen ersten Roman – auf einer altmodischen Schreibmaschine.
Und so erfahren wir viel über sein Leben als Schriftsteller, seine Arbeitsweise und z. B. seine herzerfrischende Art, mit Schreibhemmungen umzugehen. Die machen ihm keine Sorgen: er hackt Holz oder sucht sich sonst eine Arbeit, die auch erledigt werden muss, und irgendwann fließen die Worte wieder. Sehr amüsant sind auch seine Überlegungen zum Ende eines Romans, denn „wenn man zu lange dabeibleibt, sind am Schluss immer alle tot.“
Capus ist ein genügsamer Mensch. Ihn quält keine Suche nach dem noch Schöneren, und so reicht ihm das kleine Glück in dem Haus am Sonnenhang. Er ist zufrieden mit der Bar im nahegelegenen Ort, die er täglich besucht, er ist zufrieden mit den Bar-Gästen, mit denen er sich anfreundet, er ist zufrieden mit dem alten Fahrrad, das ihn täglich in die Bar bringt. Er ist auch zufrieden mit dem Haus und arrangiert sich mit seinen Nachteilen.
Sein stilles Glück bekommt allerdings einen schmerzhaften Kratzer, als ihm sein Kachelofen gestohlen wird und er erkennen muss, dass es nur einer seiner Freunde aus der Bar gewesen sein kann. „Freunde“? Sprachlich sehr schön beschreibt er diese Erkenntnis, und dem Leser wird klar, dass hier ein Bruch erfolgt und Capus sein stilles Glück am Sonnenhang verlassen wird.
Man wünscht ihm, dass er irgendwo anders ein neues, dauerhaftes finden wird!
Lese-Empfehlung!
Eine Frage der Zeit
Bewertung von wanderer.of.words am 25.04.2021
Das Buch beginnt mit einem rasanten Prolog und so freute ich mich auf einen spannenden, exotischen und unterhaltsamen Roman. Leider legt die Geschichte nach wenigen Seiten erstmal eine Vollbremsung hin und fast 100 Seiten passiert nur sehr wenig. Der Autor führt seine Figuren recht umständlich ein und verliert sich gerne und oft in Details. So listet er etwa über eine halbe Seite auf welche Tiere und wie viele davon einer seiner Protagonisten auf der Reise erblickt hat. Das macht das Lesen schnell mühsam und sehr zäh. Interessanter wird es erst ab Ausbruch des ersten Weltkrieges, wenn sich der entspannte Aufenthalt der drei deutschen Bootsbauer gravierend verändert. Plötzlich sind sie keine Zivilisten mehr, sondern Teil der deutschen Armee und die am anderen Ufer stationierten Belgier sind vom einen Tag auf den anderen ihre Feinde.
Die Helden des Romans sind einfache Menschen, wobei die drei deutschen Werftarbeiter deutlich besser wegkommen als der britische Marineoffizier, dieser wirkt oft grotesk und lächerlich. Auch die Reise des deutschen Bootes erhält im Roman mehr Platz als die der beiden englischen. Man ist sehr gespannt, wie die Engländer es schaffen zwei Schiffe über viele Kilometer Land zu schaffen, doch am Ende erzählt Capus diese Episode nur rückblickend in einem Brief und auf sehr wenigen Seiten. Auch beim Ende hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht oder zumindest einen Anhang erwartet der mich über das Schicksal der Protagonisten aufklärt.⠀⠀
Was Capus hingegen gut gelingt ist die Absurdität des Krieges zu verdeutlichen. Auch Kritik am Kolonialismus und die Diskriminierung und Ausbeutung der Einheimischen finden Platz im Roman. Dabei wirkt der Autor nie belehrend sondern lässt den Leser die Szenen beobachten und seine eigenen Schlüsse ziehen.
Ich tue mich schwer das Buch zu bewerten. Es hat starke Stellen, dafür auch einiges das ich weniger gelungen fand. Ein großer Minuspunkt ist für mich das unklare Ende in Kombination mit einem fehlenden Anhang bei dem erkenntlich wird ob und welche Teile der Geschichte vom Autor verändert wurden. Bei Büchern die auf einer wahren Geschichte basieren ist das für mich ein Muss. Insgesamt ist es kein Buch das man jedem empfehlen kann. Mein Exemplar wird in den Bücherschrank und nicht ins Regal wandern, denn nochmal lesen werde ich es nicht.
Königskinder
Bewertung von Volker Jentsch am 11.06.2021
Eingeschneit
Die Geschichte ist schön erzählt, wie auch so manche andere, die Alex Capus aus der Feder fließt. Zufrieden legt die Leserin, natürlich auch der Leser, das Buch zu den anderen, nachdem gegen Ende der Geschichte die zwei Schweizer Bauernkinder, mit Hilfe der wohlmeinenden Prinzessin, zueinander finden. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn es anders gekommen wäre. Alexis Ansehen wäre von heute auf morgen vom hohen Gipfel ins tiefe Tal gestürzt.
So gut das eine, so überflüssig das andere: Die häufig eingeschobenen Kabbeleien zwischen Mann und Frau von heute, alias Tina und Max oder Herr und Frau Capus, fand ich doch recht aufgesetzt. Ich weiß nicht, wie es anderen Lesern ergangen ist, aber bei mir verdichtete sich der Eindruck, daß parallel zum Märchen, auch im Auto noch irgendetwas Außergewöhnliches passieren würde. Was nur bloß? Durchaus denkbar, daß aus dem Geplänkel ein Liebesakt, oder so was ähnliches erwachsen könnte. Erleichterung, daß es dazu nicht kam. Dafür war es, glücklicherweise, wohl zu kalt im Auto. Die Geschichte von Tina und Max endet ganz schweizerisch. Bei der Polizei wegen Verkehrsvergehen. Und der Steinbock sieht zu.
Das kleine Haus am Sonnenhang
Eine unendliche Folge von Kausalketten
Das neue Buch mit dem ironisch kitschigen Titel «Das kleine Haus am Sonnenhang» von Alex Capus ist kein Roman, sondern ein Memoir, also ein in Ich-Form erzähltes, autobiografisches Sachbuch, das von einem entscheidenden Abschnitt im Leben des Autors berichtet. Nach zehn Jahren als Journalist hatte sich der angehende Schriftsteller das titelgebende Haus im Piemont gekauft, um in diesem idyllisch gelegenen Refugium seinen ersten Roman zu schreiben. Dieser Schreibprozess bildet die Hauptthematik dieses poetologischen Essays, das sich sehr ausführlich und aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Voraussetzungen und Nebenbedingungen des literarischen Schaffensprozesses auseinandersetzt.
Zeitlich in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts angesiedelt, erzählt der Autor, wie er damals ‹für kleine Münze› ein uraltes Steinhaus an einem steilen Hang gekauft hat. Es war einsam an einem Weinberg gelegen, von der Strada provinciale und dem Dorf nur durch einen im Sommer fast ausgetrockneten Bach erreichbar, der ideale Rückzugsort für ihn und seine Freundin und spätere Ehefrau. Über die damaligen Zeiten schreibt er, dass in den Bars noch geraucht wurde was das Zeug hielt, und an den Tankstellen wurde noch bedient, samt Öl kontrollieren, Reifendruck messen und Scheiben putzen. Eine entschleunigte Umgebung, die seinem Naturell als in sich ruhender Mensch ideal entgegenkam. Ihm reichte als Abwechslung von der Arbeit an seinem Roman und am Haus der regelmäßige Besuch einer wahrhaft trostlosen Bar, in der er mit der Zeit dann sogar Freunde fand und meist auch einen Gesprächspartner. Stammgäste der Bar waren immer die gleichen fünf Männer, die hier jeden Tag anzutreffen waren, immer an ihrem jeweiligen Stammplatz. Wunderbar stimmig erfasst Alex Capus das Lokalkolorit, indem er zum Beispiel beschreibt, dass die karge, wenig einladende Bar, wie überall in Italien, von Neonleuchten grell beleuchtet wurde, von Gemütlichkeit also keine Spur. Eine defekte, ständig blinkende Neonröhre wurde monatelang nicht ausgetauscht, und niemand störte sich daran. Als Deutscher, der fünfzehn Jahre in Italien gelebt hat, kann ich all das nur bestätigen, er schildert genau beobachtend die Italiener mit all ihren Gewohnheiten und Marotten. Zum Thema Katholizismus merkt er an, Mann und Frau würden sich dort in kirchlichen Dingen, «Gott sei’s gedankt», fast überall derselben «vernunftbegabten Gleichgültigkeit» befleißigen.
Alex Capus schrieb sein Manuskript auf einer mechanischen Schreibmaschine, Computer und Internet kamen erst später, was Korrekturen an seinem Text sehr schwierig machte und ihn dazu zwang, äußerst konzentriert zu arbeiten. Für ihn sei Schreiben ein der Büroarbeit ähnlicher Prozess, den er in jeweils einem vorgeplanten Zeitraum regelrecht absolvierte, hat er dazu angemerkt. Was mich doch sehr an Thomas Mann erinnert, der regelmäßig vormittags, quasi nach der Uhr, gearbeitet hat, worauf seine Familie unbedingt Rücksicht zu nehmen hatte. Es wimmelt geradezu von literarischen Verweisen und Zitaten in diesem Memoir, viele Klassiker werden da als Beleg für all die Thesen zum literarischen Schreiben herangezogen.
Augenscheinlich seinem Naturell der Gelassenheit entsprechend, philosophiert Alex Capus auch munter über das menschliche Dasein, das er als nicht terminiert beschreibt. Für ihn bestimmend sei vielmehr eine unendliche Folge von Kausalketten, die er in gleicher Weise auch in der Natur als alleinige Wirkkräfte definiert. Sehr ausführlich widmet sich der Autor seinem Selbstverständnis als Schriftsteller, und ganz allgemein auch den Vorbedingungen für künstlerisches Schaffen. Es bleibt dabei nicht aus, dass diese Thesen aus dem Bereich der Philosophie teilweise zu deutlichem Widerspruch herausfordern, andererseits aber natürlich immer wieder auch Anstöße zu eigenem Denken geben. Den Lesegenuss bewirkt hauptsächlich der ironische, amüsante Stil, in dem da so locker erzählt wird, man kommt aus dem Schmunzeln kaum heraus und wird gut unterhalten, - Philosophie hin oder her!
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