
Autor im Porträt
Nina Blazon
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Stuttgarts verborgene Geschichten
Gebundenes Buch
Nina Blazon unternimmt eine kurzweilige poetische Tour durch Stuttgart. Mit Schwester Henny, der ersten Polizeiassistentin Stuttgarts, wandern wir durch die Viertel des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, im Hier und Jetzt entdecken wir Street-Art des anonymen Künstlers Wingsy. Wir lernen die Löwenbändigerin Claire Heliot kennen und das »Stuttgarter Bestiarium« vom Stadtfuchs bis zum Cannstatter Papagei, lauschen Arbeitern des Industriezeitalters im Heslacher »Kohldampf-Gässle« und spüren dem Zauber des Kindseins in Helga Brehmes Marionettentheater nach. So fügen sich Geschichten, Gesichter und Stimmen aus verschiedenen Epochen und Lebenswelten zu einem Kaleidoskop spannender Blickwinkel und überraschender Perspektivwechsel.…mehr
24,00 €
Der dunkle Kuss der Sterne
Broschiertes Buch
»Ich war vom Himmel gefallen wie ein verglühender Stern. Und ebenso unwiderruflich.« Canda und Tian sind dazu bestimmt, eine Zweiheit zu werden: ein Paar, dessen Seelen und Gaben sich zu einer Einheit verbinden, um über die Metropole Ghan zu herrschen. Doch in der Hochzeitsnacht wird Candas Geliebter entführt - und sie selbst, die Schönste der Stadt, erkennt sich im Spiegel nicht wieder. Ihre wichtigste Gabe, der »Glanz«, ist über Nacht erloschen. Somit ist die stolze Stadtprinzessin zu einer Gewöhnlichen geworden und gilt von nun an als Geächtete.. Doch Canda will sich nicht in ihr vorbestimmtes Schicksal fügen. Zusammen mit dem Sklaven Amad flieht sie aus dem Gefängnis in Ghan, um ihren Geliebten wiederzufinden. Es ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise durch Wüsten und Ozeane ...…mehr
18,00 €

© Random House / Isabelle Grubert
Nina Blazon
Blazon, NinaNina Blazon liest gerne Märchen verschiedenster Länder, Ideen für ihre Bücher bekommt sie aber auch auf abenteuerlichen Reisen. Besonders gut hat es ihr auf der Insel Island gefallen. Dort sollen zwischen Gletschern und Vulkanen nämlich echte Elfen und Trolle leben, auf deren Spuren sich Nina begeben hat. Und einiges, was sie dort über Elfen herausgefunden hat, könnt ihr in Kiesels Abenteuern nachlesen.Bock, BillyBilly Bock lebt und arbeitet in Berlin. Die studierte Kommunikationsdesignerin illustriert und gestaltet Kinderbücher. Mit viel Spaß entwickelt sie eigene Projekte für die Sinne, vom Streichelbuch bis zum 3D-Buch in Pop-up-Form. Dabei legt sie Wert auf jedes Detail und lettert Titel auch gern mal mit der Hand. Humor und Spielerisches sind ihr dabei wichtig. Billy hat zwei Kinder, die sie sehr liebt, und eine Katze.Medien
Kundenbewertungen
Ich träumte von einer Bestie
In jüngeren Jahren habe ich viel von Nina Blazon gelesen und mochte ihren ganz speziellen Stil immer sehr. "Ich träumte von einer Bestie" ist ihr aktuellstes Werk, das sich mit dem Mythos der Bestie des Gevaudan beschäftigt.
Dabei glänzt die Geschichte mit einem modernen Aufhänger und einer taffen, etwas spröden Protagonistin, die mich sofort fasziniert hat. Durch einen unerwarteten Erbfall beginnt sie, sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen - und dabei mit ihren inneren Dämonen.
Nina Blazon schafft es spielerisch, durch Fleurs Erkundungen und Schlaglichter auf ihre eigene Vergangenheit, die Spannung hoch zu halten. Ihre Ermittlungen führen sie ins Gevaudan und zu neuen Bekanntschaften. Auch diese (Neben-)Charaktere sind interessant gestaltet.
Nach und nach fügt sich alles zu einem Gesamtbild und einer wirklich gelungenen Auflösung, die mir wahnsinnig gut gefallen hat. Fleur zeigt eine authentische Entwicklung und wächst an der ihr gestellten Aufgabe.
Ein tolles Buch voller Mystik, gemixt mit Moderne. Nina Blazon kann es einfach!
Ich träumte von einer Bestie
Wenn es eines im literarischen Sektor gibt dem ich nicht widerstehen kann, dann sind es Adaptionen von Märchen und Legenden. Für Erwachsene, möchte ich betonen, also auch gerne düster und tiefgehend. In der Vergangenheit habe ich bereits einige sehr gute Beispiele davon kennen gelernt, wie beispielsweise die Bücher von Daniela Winterfeld, Christina Henry oder Madeline Miller. Ich liebe es mich so richtig in diese Geschichten fallen zu lassen, mich hinwegzuträumen. Meistens haben sie mystische Anklänge oder gehen in den Bereich der Fantasy, einfach der Tatsache geschuldet dass auch Märchen und Legenden meistens einen nicht zu vernachlässigenden übersinnlichen Einschlag haben.
Das war es also, womit ich auch bei diesem Roman zuerst gerechnet hatte. Dies kann ich auf jeden Fall schon einmal entkräften: Der Roman gehört für mich keinesfalls in das Genre der Fantasy. Obgleich die Autorin sich einige Dinge ausgedacht hat die so nicht existieren, wie sie im Nachwort erklärt, bleiben diese fiktionalen Fakten doch immer ausgerichtet an real existierenden Gegebenheiten. Ich muss zugeben, ganz zu Anfang mochte ich die Protagonistin Fleur nicht leiden. Sie war spröde, bärbeißig und verschlossen und ich bekam keinen rechten Zugang zu ihr. Überhaupt waren die ersten Seiten des Romans für mich eher holprig, wirkten typisch betulich deutsch, wenn auch sprachlich von Beginn an sehr schön zu lesen.
Aber dann, so nach 50 Seiten, packte es mich. Als im Laufe des Romans auch immer mehr von Fleurs Hintergrund offenbar wurde, machte ich meinen Frieden mit ihrer Art, die im Nachhinein für mich nachvollziehbar wurde und ziemlich gut dazu passte. Ebenso die Art ihrer Familie, bei denen mir zu Anfang nur Bruder und Stiefvater sympathisch waren. Was die äußere Form angeht, so hatte ich einen Roman erwartet wie ich ihn bei solchen Themen kenne: Auf zwei Zeitebenen erzählt. Unter uns, das empfinde ich langsam als wirklich zu Tode geritten, es entlockt mir nur noch ein Schnarchen. Ich hüpfte innerlich vor Freude als ich erkannte, dass die Autorin hier komplett darauf verzichtet- obgleich wir uns natürlich mit der Vergangenheit beschäftigen, uns der Legende von Gévaudan immer weiter annähern, ist die Handlung doch die ganze Zeit in der Gegenwart angesiedelt, was mir SEHR gut gefiel. Und überraschenderweise gelingt es Nina Blazon trotzdem, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen.
Wer wirklich mal ein bißchen Frankreich fühlen will, ist hier gut aufgehoben. Immer wieder werden französische Ortschaften beschrieben, Charaktere erschlossen und die französische Sprache eingestreut. Aber immer wirkte es organisch, nie bemüht oder überhöht, und: Es liest sich, als würde die Autorin die Landschaft des Gévaudan genau kennen. Ich weiß nicht, ob sie dorthin gereist ist, aber ich könnte es mir gut vorstellen, so plastisch ist die Beschreibung, und, wichtig für mich: Der Flair. In dieser Hinsicht war der Roman wie ein Kurzurlaub für mich. Die Handlung selbst entfaltet sich wie eine hübsche Blume, wie es auch Fleur tut, die im Laufe der Geschichte immer mehr über sich selbst herausfindet und ihre eigentlichen Wurzeln erkennt.
Wenn ich herausstellen müsste was mir in einem Roman am allerwichtigsten ist, so wäre das die Charakterentwicklung. Nichts fesselt mich so sehr wie Charaktere die einen Weg gehen und dabei glaubhaft begleitet werden. Das war es, was ich hier fand: Glaubhafte Charaktere, nachvollziehbare Motive, Entwicklung.
Für mich war dieser Roman ein absolutes Highlight, ja, das muss ich wirklich sagen. Nachdem ich die ersten paar Seiten hinter mir hatte ließ er mich nicht mehr los, bis ich ihn zuschlug. Ich könnte mir sogar vorstellen ihn nochmal zu lesen, was ich sonst nie tue. Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe die Maximalpunktzahl. Und natürlich werde ich die Autorin weiter im Auge behalten und hoffe innigst, dass es bald wieder etwas von ihr zu lesen geben wird, das so ein Feuerwerk in meinem Kopf entfacht.
Ich träumte von einer Bestie
Bewertung von Suzanne am 30.09.2023
Ein viele Jahrhunderte alter Fluch
Fleur, die Hauptfigur des Romans, erscheint uns zunächst rätselhaft. Sie zieht sich vor anderen Menschen zurück, ist immer auf der Hut vor zu viel Nähe und wird in ihren häufigen Alpträumen von einem Jäger verfolgt.
Als sie das Erbe ihres französischen Vaters antreten soll, fährt sie in die Auvergne um ihre ungeklärte Familiengeschichte zu erforschen. Sie begibt sich auf die Spuren einer alten Legende und eines möglichen Fluchs, der nach Aussage ihrer Großmutter auf der Familie lasten soll.
Dabei lernt sie auch zwei sehr unterschiedliche Männer kennen, von denen ihr jeder auf seine Weise bei ihrer Suche behilflich ist und Einfluss auf ihr Leben nimmt.
Nina Blazon hat eine sehr bildhafte Sprache und einen sehr spannenden Schreibstil. Ich konnte mich gut in die Gefühle der Hauptperson Fleur hineinversetzen und die Landschaft der Auvergne war mir beim Lesen sehr lebendig vor Augen. Dieses Buch erzählt auch die bis heute ungeklärte Geschichte um die Legende der Bestie des Gévaudan und damit verbundene ungelöste Kriminalfälle.
Einmal angefangen mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Insbesondere auch, weil die Geschichte so einige Wendungen nahm, mit denen man nicht gerechnet hat. So begleitete ich Fleur atemlos bis zum Ende des Romans und fragte mich, ob es ihr gelingen wird den Fluch zu brechen.
Sehr gefallen hat mir auch, wie es der Autorin gelingt die französischen Versionen der Märchens von Rotkäppchen, Allerleihrauh und Rumpelstilzchen mit in die Geschichte einzubinden.
Ein spannendes und abwechslungsreiches Lesevergnügen, das ich unbedingt weiter empfehlen kann.
Sommerfest im Veilchental / Kiesel, die Elfe Bd.1
Bewertung von Hannah S. am 30.06.2019
Ein wunderschöner Auftakt!
Inhalt:
Im Veilchental steht das große Sommerfest kurz bevor und Kiesel die Steinelfe hilft mit ihrer besten Freundin, der Blumenelfe Liliana bei den Vorbereitungen. Als die Flusselfen den Windensaft für das Fest stehlen setzt Kiesel alles daran den Saft zurück zu holen.
Meine Meinung:
Als aller erstes muss ich ein großes Kompliment an die Illustratorin für die wunderschöne Gestaltung des Buches aussprechen. Besonders die Karte vom Veilchental bietet so viel zu entdecken und einen tollen Einstieg in die Geschichte!
Kiesel ist eine ganz tolle Protagonistin, von der Kinder viel lernen können. Sie schwimmt nicht mit dem Strom, sondern hinterfragt vieles und bildet sich ihre eigene Meinung. Auch die herrschenden Vorurteile interessieren sie nicht und so merkt sie, dass man trotz der Feindschaften, die zwischen manchen Elfenvölkern herrschen, durchaus in den vermeintlichen Feinden, treue und wunderbare Freunde finden kann. Kiesel ist eine starke, selbstbewusste und mutige Elfe, die ein Vorbild für jeden sein sollte!
Auch die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und es macht große Freude die Abenteuer zu verfolgen. Sehr gut hat mir auch die Beschreibung der einzelnen Elfenarten gefallen. Die Beschreibung ist sehr verständlich für Kinder geschrieben und ein sehr guter Einstieg in die Fantasy Welt.
Es ist faszinierend, wie viel Fantasie Nina Blazon in dieses zuckersüße Kinderbuch gesteckt hat. Ich bin gespannt, wie es im nächsten Band weiter geht!
Fazit:
Ein sehr schönes, fantasievolles Kinderbuch mit einer unglaublich tollen Protagonistin, die es schafft, sich ihre eigene Meinung zu bilden und nicht bestehende Vorurteile akzeptiert. Sowohl zum Vorlesen, als auch für Leseanfänger eine absolute Empfehlung!
Ich träumte von einer Bestie
Einfühlsam und spannend
Fleur ist scheu und zurückhaltend, sie hat Schwierigkeiten anderen zu vertrauen, Partnerschaften und Freundschaften werden dadurch erschwert. Ihre Erlebnisse in der Kindheit machen sie misstrauisch und verschlossen. Nicht einmal ihr deutlich jüngerer Bruder kennt ihre Geschichte. Sie arbeitet mit Daten im Internet, löscht für private Auftraggeber Accounts und Daten für Verstorbene und arbeitet manchmal auch mit der Polizei zusammen. Sie bleibt gerne im Hintergrund, gibt nichts von sich preis. Dann stirbt ihr leiblicher Vater, Fleur fährt nach Frankreich um den Nachlass abzuwickeln. Dabei muss sie sich nicht nur mit ihrer eigenen, sondern auch mit der Vergangenheit der vorigen Generationen ihrer Familie auseinandersetzen. Sonst scheint es, dass sie die Albträume nicht loswerden kann, die sie quälen.
Nina Blazon erzählt in einer schönen, detaillierten Sprache aus der Ich-Perspektive und beschreibt sowohl Charaktere, Gespräche und Gefühle als auch Landschaften und Umgebung treffsicher, aber nicht kitschig oder langatmig. Die Geheimnisse, die Fleur umgeben werden nach und nach aufgedeckt, vieles wird erst ganz am Schluss klar. Die Handlung ist spannend, ich konnte gut mit Fleur mitfühlen. Zwischen den verschiedenen Hauptpersonen entstehen einige Spannungsfelder, die gut beschrieben werden. Fast nichts ist so einfach wie es auf den ersten Blick erscheint. Ich habe das Buch (als E-Book) „in einem Rutsch“ gelesen, weil es mich so gefesselt hat.
Die „Bestie des Gévaudan", die hier eine große Rolle spielt ist eine historische Figur in Südfrankreich, die bis heute Rätsel aufgibt und erforscht wird, selbst nach mehr als 250 Jahren noch. Die Geschichte von Fleur ist jedoch Fiktion.
Ich habe bereits ein anderes Buch von der Autorin gelesen, „Liebten wir“. Auch dort steht eine Frau im Mittelpunkt, die gefühlsmäßig mit dem Rücken an der Wand steht, aber nicht aufgibt und für ihren Seelenfrieden und ihre Freiheit kämpft. Wer so etwas gerne liest und Wert auf einen außergewöhnlichen Sprachstil legt, der ist hier richtig.
Ich träumte von einer Bestie
Bewertung von Gavroche am 28.10.2023
Ein ungewöhnliches Cover, das unter den zurzeit vorherrschenden Covern aus der Reihe fällt und damit auffällt. Bei mir reichte es, den Namen der Autorin zu lesen und ich war neugierig auf die Geschichte. Als Frankophile war mir die Geschichte der bête du Gévaudan bekannt und damit war ich noch neugieriger auf diese ungewöhnliche Neuerzählung.
Die Protagonistin lebt in der Welt des Internets und der Daten; das ist genau ihr Ding. Allerdings träumt sie auch von mysteriösen, sagenhaften Gestalten und so kommen die Geschichten zusammen. Fleur lebt in Deutschland, aber als ihr leiblicher Vater stirbt, reist sie nach Frankreich und geht somit der Familiengeschichte auf den Grund und kommt so der Geschichte um die bête du Gévaudan näher.
Eine faszinierende Vermischung unterschiedlicher Genre und Zeiten, eine ganz fantastische Geschichte mit einem gewohnt wunderbaren Schreibstil.
Ich träumte von einer Bestie
Mysteriöse Familiengeheimnisse
Fleur ist eine introvertierte Frau, die sich am wohlsten fühlt, wenn sie als Datenforensikerin arbeitet. Zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht so ihr Ding. Dann erbt sie allerdings eine Wohnung ihrer Großmutter. Am liebsten würde sie das Erbe ausschlagen, weil sie mit allem, was mit dem väterlichen Familienzweig zu tun hat, nichts zu tun haben möchte. Aber sie lässt sich doch auf die Spurensuche nach ihrer Vergangenheit ein und landet schließlich in der Auvergne und wird mit dem Mythos der Bestie konfrontiert. Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen und bin sehr froh, dass ich auf dieses Buch gestoßen bin. Denn der Schreibstil begeistert mich. Er ist bildgewaltig, eindringlich und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen. Für mich war es ein richtiger Pageturner. Ich mag die Protagonistin, ich liebe das Geheimnisvolle rund um diese Geschichte und das Erforschen des Kaninchenbaus. Wer gerne Märchenhaftes gepaart mit modernen Themen mag und vielleicht noch frankophil ist, der kommt hier ganz sicher auf seine Kosten. Das wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch von Nina Blazon für mich gewesen sein. Ein wunderbares Lesevergnügen, daher ist es ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.
Stuttgarts verborgene Geschichten
Ein MUSS für alle die sich für ihre Heimat Stuttgart interessieren
Ich mussgestehen, ich dachte, das Buch beschreibt einzelne Geschichten zu verschiedenen Plätzen in Stuttgart und deren Zauber und unbekannte Wahrheiten. Viel mehr nimmt einen die Autorin aber wirklich bei der Hand und ich hatte beim Lesen den Eindruck, wirklich einen Spaziergang durch die einzelnen Viertel von Stuttgart zu unternehmen. Ich wenn es schon eine Weile her ist, dass ich aus Stuttgart weg gezogen bin, so war das Lesen doch etwas wie Heim kommen und hat eine Sehnsucht entfacht. Der Schreibstil ist so bildlich und lebhaft, dass man direkt an den Ort versetzt wird und Bilder vor das geistige Auge kommen. Das hat mich so fasziniert, dass ich meine Familie damit direkt angesteckt habe. Manche auch unbekannt Plätze durfte ich entdecken, viel neues und wissenswertes lernen.
Allerdings denke ich, dass man wirklich in Stuttgart gelebt haben muss um sich für das Buch begeistern zu können und dann ist es einfach toll
Ich träumte von einer Bestie
Rotkäppchen und die Bestie von Gévaudan
Fleur Martin ist auf den ersten Blick eine ganz normale moderne junge Frau, die einen Großteil ihres Lebens im Internet verbringt. Beruflich Daten-Forensikerin, ist auch ihr Privatleben von Tinder-Dates und Recherchen im WWW geprägt. Doch Fleur hat eine andere Seite: eine Vorliebe für alte französische Märchen und Narben, die sie sorgfältig überschminkt. Als ihr leiblicher Vater Maurice stirbt, reist sie nach Frankreich, um den Nachlass zu regeln. Doch immer tiefer dringt sie in die Geschichte ihrer Familie ein und stößt auf ein sorgsam gehütetes Geheimnis. Und sie lernt, sich ihren eigenen Dämonen zu stellen.
Nina Blazon hat einen spannenden, vielschichtigen Roman geschrieben. Psychologisch interessant ist die Frage, ob sich Traumata über Generationen weitervererben, ob Alpträume manchmal ihren Ursprung in einer längst vergangenen Zeit haben. Dazu wird viel über die Ursprünge und Bedeutung der uns bekannten Märchen, allen voran Rotkäppchen und Rumpelstilzchen, berichtet. Die Verbindung zur Bestie von Gévaudan, die zwischen 1764 und 1767 etwas 100 Frauen und Kinder getötet haben soll, bildet die Grundlage für einige interessante historische Exkursionen. Dabei ist die Atmosphäre immer stimmig und die Personen sind allesamt sehr authentisch beschrieben.
Mein Fazit: spanender, vielschichtiger Roman. Absolute Leseempfehlung.
Ich träumte von einer Bestie
Bewertung von Sago am 24.09.2023
Ich liebe Nina Blazon für ihre einzigartigen Fantasy-Romane. Umso mehr ist es herauszuheben, dass sie mich auch mit ihren Mainstream-Romanen ein ums andere Mal zu überzeugen weiß. "Ich träumte von einer Bestie" als Mainstream zu bezeichnen, ist aber im Grunde ein Understatement. Der Roman erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die einem das Gefühl gibt, etwas derartiges noch nicht gelesen zu haben.
Fleur lässt außer ihrer Familie niemanden an sich heran. Selbst einem Liebhaber, der ihr wirklich zusagt, nennt sie beim Kennenlernen übers Internet zunächst nicht ihren wirklichen Namen. Was verbirgt sie noch außer den Narben, die sie mit Camouflage-Makeup überschminkt? Ein Todesfall in der Famile und ein Erbe führen Fleur nach Frankreich und zurück in ihre Vergangenheit. Dort hat sie das Gefühl, in ein Kaninchenloch der Geheimnisse zu trudeln. Und auf mysteriöse Weise scheinen ihre Ahnen verbunden mit der Legende um die gefährliche Bestie, die im 18. Jahrhundert die Auvergne unsicher machte...
"Musik ist ein Gegenzauber, der mich aus dem Reich hinter den Schwellen zurückholt."
Voller Faszination bin ich mit Nina Blazon und Fleur hinter die Schwellen gereist. Und habe wieder einmal erfahren, warum Nina Blazon zu meinen Lieblingsautorinnen gehört. Ich bin in Fleurs Suche nach sich selbst und den schönen Sprachbildern der Autorin liebend gern versunken.
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