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Patricia Highsmith
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Ripley Under Water (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Der Amerikaner Tom Ripley liebt tadellose Manieren, den richtigen Burgunder zum Hummer und allmorgendlich die schönste Blume aus dem liebevoll gehegten Garten seines Landsitzes südlich von Paris. Niemand käme auf die Idee, im Keller eines solchen Herrn nach Blutspuren zu suchen. Niemand außer Ripleys neuem Nachbarn, der davon träumt, Tom Ripleys Leben zu führen.…mehr
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Ripley Under Ground
Broschiertes Buch
Der einzige Mensch, den er geliebt hat und der seinen Aufstieg hätte verhindern können, liegt bei San Remo auf dem Meeresgrund: Tom Ripley hat sich zum souveränen Verbrecher gemausert, der seinen Untaten das Flair französischer Lebensart zu verleihen weiß. Mit seiner Frau Héloïse lebt er ein sorgenfreies Luxusleben bei Paris und handelt nebenbei mit berühmten Gemälden - nicht nur aus Liebhaberei. Als ein Kunstsammler die Gemälde als Fälschungen entlarvt, beginnt Ripley ein vampirisches Spiel mit anderen Identitäten, um seine schöne Welt - und seinen Kopf - zu retten.…mehr
14,00 €

© Simone Sassen
Patricia Highsmith
Patricia Highsmith wurde 1921 in Fort Worth geboren und wuchs in Texas und New York auf. Sie studierte Literatur und Zoologie und verzeichnete erste Erfolge als Comictexterin. Ab 1950 folgten Buchveröffentlichungen, die auch von Alfred Hitchcock verfilmt wurden und sie berühmt machten.Patricia Highsmith gilt als die "Meisterin des subtilen Terrors und der Banalität des alltäglichen Schreckens" (Frankfurter Rundschau). Sie erfindet Geschichten "um zu unterhalten, nicht um den Leser moralisch aufzurüsten". Namhafte Regisseure wie Alfred Hitchcock, Wim Wenders, Claude Chabrol, Hans W. Geissendörfer u. a. haben ihre Romane verfilmt. 'Ihre Geschichten rangieren in der allerhöchsten Kategorie, in der sich die Grenzen zwischen Thriller, Unterhaltung und ernstester Literatur verwischen. Von dieser unterscheidet sich ihr Werk nur durch seine Lesbarkeit.
Patricia Highsmith verstarb 1995 in Locarno.
Medien
Kundenbewertungen
Zwei Fremde im Zug
Mit ihrem 1950 erschienenen Erstlings-Roman „Strangers on a Train“ (dt. „Zwei Fremde im Zug“) hatte die US-amerikanische Schriftstellerin Patricia Highsmith zunächst wenig Glück, denn er war zuvor von sechs Verlagen abgelehnt worden. Die Hitchcock-Verfilmung nach einer Drehbuchbearbeitung von Raymond Chandler ein Jahr später machte Highsmith jedoch über Nacht weltberühmt.
Der Architekt Guy Haines ist mit dem Zug auf dem Weg zu seiner von ihm getrennt lebenden Frau Miriam, von der er sich scheiden lassen will, denn er hat sich in eine andere Frau verliebt. Während der Bahnfahrt kommt er mit dem bereits leicht betrunkene Charles Bruno, einem reichen Lebemann, ins Gespräch. Dabei entdecken sie, dass es für beide vorteilhaft wäre, wenn es eine bestimmte Person in ihrem Leben nicht geben würde. Bruno möchte an das Erbe seines verhassten Vaters kommen. Es wäre doch das perfekte Verbrechen, wenn Bruno Miriam und im Gegenzug Haines Brunos Vater. Danach würden sie ihren Kontakt abbrechen, sodass die Morde niemals aufgeklärt werden könnten.
Haines weist den mörderischen Deal Brunos zurück und verlässt unbemerkt den Zug, doch ein paar Tage später ist seine Frau tot – erwürgt. Für Haines beginnt jetzt ein Alptraum, denn Charles taucht auf und fordert ihn auf, seinen Teil der „Abmachung“ zu erledigen. Schließlich schaltet sich der Privatdetektiv Arthur Gerard ein.
Die Diogenes-Neuausgabe ist eine Übersetzung von Melanie Walz, ergänzt durch ein Nachwort des Herausgebers Paul Ingendaay, der die systematische Doppeldeutigkeit des Romans, die leider in der Hitchcock-Verfilmung verloren ging.
Der süße Wahn
Bewertung von schmoekerstunde am 10.07.2023
"Der süße Wahn" ist ein fesselnder Romann in eine verstörende und faszinierende Welt der Obsession und der menschlichen Psyche. der den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Highsmiths präzise und eindringliche Art vermittelt ein tiefes Verständnis für die menschliche Psyche und die düsteren Seiten der menschlichen Obsession. Die Geschichte wird mit jeder Wendung spannender, und man kann sich dem Sog der Erzählung kaum entziehen.
Insgesamt ist "Der süße Wahn" von Patricia Highsmith eine packende und verstörende Lektüre, die sowohl Fans der Autorin als auch Liebhaber psychologischer Thriller begeistern wird. Die Neuauflage von 2021 mit dem Nachwort von Paul Ingendaay ist eine wertvolle Ergänzung, die den Roman in einen breiteren Kontext stellt und das Verständnis für Highsmiths Schreibkunst vertieft. Ein absolutes Muss für alle, die sich für fesselnde Geschichten mit einer tiefgründigen psychologischen Komponente interessieren.
Ediths Tagebuch
Bewertung von schmoekerstunde am 25.07.2023
Die Protagonistin Edith ist eine Frau, die auf den ersten Blick alles zu haben scheint: einen fürsorglichen Ehemann, einen hochbegabten Sohn und eine erfolgreiche Karriere als Journalistin.
Hinter den Kulissen erlebt man aber die innere Zerrissenheit von Edith. In ihrem Tagebuch schreibt sie sich ihre Welt schön, während sie versucht, ihre Selbstzweifel und unerfüllten Träume zu verbergen.
Der Schreibstil von Patricia Highsmith ist wie gewohnt elegant und einfühlsam. Edith ist eine facettenreiche Figur, die mit ihren Stärken und Schwächen, ihren Triumphen und Niederlagen, eine echte Authentizität ausstrahlt.
Das Buch ist eine Reflexion über die gesellschaftlichen Erwartungen, Rollenbilder und den inneren Kampf, den viele Menschen erleben.
Das Nachwort von Paul Ingendaay rundet das Buch auf besondere Weise ab. Es bietet dem Leser einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des Romans.
Ripley Under Ground
Der Kriminalroman „Ripley Under Ground“ (1970) erschien 15 Jahre nach dem erfolgreichen Auftakt „The Talented Ripley“ und ist gewissermaßen eine Fortsetzung. Patricia Highsmith lässt die Handlung aber Ende der 1950er Jahre, also im Anschluss ihres Erstlingswerkes, spielen.
Es ist sechs Jahre her, seit Ripley Dickie Greenleaf ermordet und sein Geld geerbt hat. Jetzt lebt er in einer wunderschönen französischen Villa, umgeben von einer Kunstsammlung von Weltrang und verheiratet mit einer Pharmaerbin, einer Tochter aus reichem Hause. Alles scheint seinen geregelten Gang zu gehen. Doch dann fliegt ein Kunstfälscherring auf, den zu gründen Ripley die Idee hatte und dessen stiller Teilhaber er ist. Ein amerikanischer Sammler in London hat bei dem Erwerb eines teuren Gemäldes Verdacht geschöpft. Ripley braucht jetzt eine perfekte Lösung, um seine Rolle bei dem Betrug geheim zu halten und seinen Ruf sauber zu halten. Da kommt er auf die Idee, verkleidet als der Künstler in London zu erscheinen, um die Echtheit seines Bildes zu garantieren. Doch der Sammler hat weiterhin Zweifel, sodass ihn Ripley in seinem Keller erschlägt.
In dem weiteren Verlauf schildert Highsmith detailliert Ripleys Anstrengungen, den Nachforschungen der französischen und englischen Polizei zu entkommen. Außerdem befürchtet er, dass der eigentlichen Fälscher der Gemälde, ein gewisser Bernard Tufts, der durch die Angelegenheit in Panik geraten und geflüchtet ist, sich der Polizei offenbaren wird. Also macht sich Ripley auf die Suche nach ihm. Der Ausgang der Geschichte soll jedoch nicht verraten werden.
In ihrem zweiten Ripley-Roman bietet Patricia Highsmith eine faszinierende und verstörende Geschichte, in der Ripley vor nichts zurückschreckt, um sein Lügengewirr zu bewahren.
Der Junge, der Ripley folgte
„Der Junge, der Ripley folgte“ (1980) ist der vierte Kriminalroman der fünfbändigen Ripley-Reihe von Patricia Highsmith. Tom Ripley führt ein sorgenloses Leben auf seinem prächtigen Landsitz bei Paris. Neben Müßiggang kann er sich hier ganz der Gartengestaltung widmen, bei der ihm ein 16-jähriger amerikanischer Teenager hilft, den er in seinem Stammcafé kennengelernt hat.
Frank, so heißt der Milliardärssohn, wird aber bereits von Kidnappern und Erpres-sern gesucht, denn er soll seinen reichen Vater mit dem Rollstuhl die Klippen vor dem Sommerhaus der Familie in Maine hinuntergestoßen haben. Die beiden freunden sich an und reisen gemeinsam nach Berlin. Um den Jungen vor seiner Familie in Sicherheit zu bringen, besorgt ihm Ripley einen falschen Pass. Doch in Berlin wird Frank plötzlich entführt. Ripley, der sich in dem jungen Amerikaner gewissermaßen wiedererkennt, zeigt in dem Roman seine fürsorgliche Seite und so gelingt ihm Franks Befreiung. Schließlich kann er ihn überreden, mit ihm in die USA zurückzukehren, um dort wieder ein „normales“ Leben zu führen. Doch der schwermütige Heranwachsende kommt hier mit dem Alltag und seiner Vergangenheit nicht zurecht. Schließlich stürzt er sich von den Klippen, wo er seinen Vater umgebracht hatte.
Fazit: Ein außergewöhnlicher Band der Ripley-Reihe, in dem Tom auch seine menschliche Seite zeigt. Ein informatives Nachwort des Literaturwissenschaftlers Paul Ingendaay ergänzt die Diogenes-Ausgabe, die Teil der auf 35 Bände angelegten Patricia Highsmith-Werkausgabe ist.
Der talentierte Mr. Ripley
Bewertung von VolkerM am 28.08.2024
Über das Buch muss man kaum etwas sagen. Es ist meiner Meinung nach der beste Roman von Patricia Highsmith, ein Meisterwerk psychologischer Charakterzeichnung, unglaublich raffiniert gestrickt, dramaturgisch auf den Punkt inszeniert. Von der ersten Zeile ist man gefesselt und kaum jemals fiebert man bei einem Kriminalroman dermaßen mit dem Täter. Es ist alles dabei: Exotische Kulissen, unerfüllte Liebe, intelligente Wendungen und ein grandios konstruiertes Finale. Es ist der perfekte Roman.
Ich kannte bisher nur die klassische Übersetzung von Barbara Bordtfeld aus dem Jahr 1961, die ich eigentlich immer ganz gut fand, und war auf die alternative Übersetzung von Melanie Waltz (die aber auch schon von 2002 stammt) sehr gespannt, zumal sie die inhaltlichen Korrekturen Patricia Highsmiths von 1991 mit berücksichtigt und die leichten Kürzungen der Fassung von 1961 ergänzt. Außerdem soll es die homoerotischen Motive, die den Roman als Leitfaden durchziehen, deutlicher hervorheben.
Genau vor diesem Hintergrund habe ich die Szene, die ich immer als Schlüsselszene des Romans empfunden habe, einmal Wort für Wort in beiden Übersetzungen gegeneinander gehalten: Es ist die Kleidertauschszene, in der Tom zum ersten Mal in die Rolle von Dickie Greenleaf schlüpft und von diesem dabei erwischt wird, als er dessen Kleider anzieht. Diese Szene steckt voller unterdrückter Erotik, ein typisches Stilmittel von Patricia Highsmith, die die direkte Darstellung von Sexualität verabscheute.
Die Neuübersetzung bemüht sich erkennbar, sich von Bordtfelds Fassung abzugrenzen. Es ist buchstäblich jeder Satz anders konstruiert, aber wenn ich ehrlich sein soll, wird dadurch nicht jeder Satz gleichzeitig besser. Es ist vieles dabei, das heute klarer formuliert ist als damals, aber es gibt genauso viele Passagen bei Bordtfeld, die ich treffender und vor allem sprachlich eleganter finde. Ich habe keine Vergleichsmöglichkeit zum englischen Original und möchte das auch nicht werten, sondern ich bewerte es nur aus der Sicht eines deutschen Muttersprachlers und meinem Gefühl für „das richtige Wort am richtigen Platz“. Satzmelodie und Rhythmus sind nun mal Teil meiner Sprachästhetik.
Mein Fazit ist, dass beide Übersetzungen ihre Gültigkeit haben und beide auch dem Roman gerecht werden. Perfekt wäre es aus meiner Sicht, aus diesen beiden Welten das Beste zu einem neuen Ganzen zu schmieden.
(Das Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)
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