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Selma Lagerlöf
zur AutorenweltToptitel von Selma Lagerlöf
Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen (eBook, PDF)
eBook, PDF
*** Neue Deutsche Rechtschreibung *** Der kleine Nils, faul und böse, wird zur Strafe in ein kleinen Kobold verwandelt. Er zieht mit den Wildgänsen durch Schweden und wird über das, was er erlebt, ein anderer, ein besserer Mensch. Das Buch - mit einer sehr persönlichen Handschrift - ist ein zentrales Werk von Selma Lagerlöf. Ihre Heimatverbundenheit vermittelt sie mit den Augen des kleinen Nils. So gilt das Werk zugleich als Erziehungs- und Entwicklungsroman und ist eines der berühmtesten Bücher Schwedens. Selma Lagerlöf erhielt viele Ehrungen, ein Höhepunkt der Literaturnobelpreis, den sie als erste Frau verliehen bekam.…mehr
0,99 €
Briefbuch - Advent mit Selma Lagerlöf
Broschiertes Buch
Öffnen Sie mit dem edlen Brieföffner aus Holz jeden Tag eine Seite des Buches wie einen Brief und lassen Sie sich von den warmherzigen, stimmungsvollen und spannenden Texten der Literaturnobelpreisträgerin Selma Lagerlöf die Wartezeit aufs Fest verkürzen.…mehr
12,00 €
Selma Lagerlöf
Selma Lagerlöf, geboren 1858, lebte als Kind ganz in den Sagen ihrer HeimatVärmland. Ihr Erstlingswerk "Gösta Berling" gehört heute zu den weltweit
meistgelesenen schwedischen Büchern. Mit
ihren "Christuslegenden", "Jerusalem" und "Nils Holgersson" errang sie
Weltruhm. 1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für
Literatur. 1881 wagte sie - gegen den Wunsch des Vaters - den Aufbruch
nach Stockholm zur Lehrerinnen-Ausbildung und begann damit ihren Weg in die
Welt. Sie wurde Lehrerin in Landskrona/Südschweden und unternahm von dort
ihre ersten Reisen. Freundschaft und Liebe verband sie mit Sophie Elkan,
mit der sie viele Reisen unternahm und gleichermaßen mit Valborg Olander,
die ihren Arbeitsalltag in Värmland mit ihr teilte. Die vielbeschäftigte
Schriftstellerin und Gutsherrin setzte sich für das Frauenwahlrecht, ab
1914 für den Frieden und Pazifismus und ab 1933 für die Flüchtlinge aus
Deutschland wie Nelly Sachs ein. Im Winterkrieg 1939 galt ihr Engagement
der Unterstützung Finnlands, ehe sie am 16. März 1940 auf ihrem Gut
Mårbacka starb.
Medien
Kundenbewertungen
Charlotte Löwensköld
Bewertung von Buecherbriefe am 16.12.2022
Selma Lagerlöf dürfte vielen Lesern in erster Linie durch ihren Kinderbuchklassiker Nils Holgersson bekannt sein. In den letzten Jahren erfuhr ihr Werk im deutschsprachigen Raum eine kleine Renaissance, die in Charlotte Löwensköld ihren vorläufigen Höhepunkt findet.
Den Ausgangspunkt unserer Erzählung bildet der junge Karl-Artur Ekenstedt, ein hoffnungslos verzogener Zögling einer reichen und adligen Familie. Unter dem Einfluss eines religiös fanatischen Freundes entschließt er sich dazu, Theologie zu studieren und wird schließlich Hilfspfarrer einer kleinen Gemeinde.
Während seiner Tätigkeit macht er die Bekanntschaft mit der titelgebenden Charlotte Löwensköld, und verlobt sich letztlich auch mit ihr. Im Laufe der Zeit kommt es immer wieder zu kleineren Konflikten zwischen beiden, da Karl-Artur sich strikt weigert, Karriere in der Kirche zu machen und stattdessen ein einfaches Leben anstrebt - mit der Folge, dass er sich eine Hochzeit schlichtweg nicht leisten kann. Zum Bruch kommt es, als der reiche Bergwerksbesitzer Schlagerström Charlotte einen Heiratsantrag macht. Zwar lehnt Charlotte diesen ab, doch zwischen ihr und ihrem Verlobten kommt es daraufhin infolge zahlreicher Missverständnisse zum Streit.
Karl-Artur löst schließlich die Verlobung auf und verlobt sich mit der ersten Frau, der er auf der Straße begegnet. Aus Liebe zu ihm klärt Charlotte die Hintergründe ihrer Trennung nicht auf und wird Opfer von Hass und Abscheu seitens der Gemeinde. Kann sich Charlotte aus dieser Situation befreien?
Selma Lagerlöf nimmt sich in Charlotte Löwensköld der Rolle der Frau im frühen 19. Jahrhundert an und zeigt auf, wie sehr die wirtschaftliche Existenz und soziale Rolle einer Frau von ihrem Mann abhängig war. Bedauerlich ist in meinen Augen insbesondere, dass Lagerlöf die Gelegenheit verpasst hat, mit Charlotte eine wirklich starke Frauenfigur zu etablieren. Charlotte wird durch das Verhalten ihres Verlobten Opfer von einem Phänomen, was wir heutzutage wohl am ehesten als Shitstorm bezeichnen würden. Obwohl sie selbst keine Fehler gemacht hat, trennt sich ihr Verlobter von ihr und stilisiert sich anschließend selbst zum Opfer. Seine Gemeinde liegt ihm zu Füßen und wendet sich empört gegen Charlotte. Jedoch denkt diese gar nicht daran, sich dagegen zu wehren, sondern lässt jede Schmach ungerührt über sich ergehen.
Ihr Verhalten ist dabei gerade nicht die Konsequenz einer wirtschaftlichen oder sozialen Abhängigkeit. Das gerade dies nicht die Triebfeder ihres Verhaltens ist, zeigen beispielsweise ihre Szenen mit Schlagerström, in denen sie sich durch Witz, Unabhängigkeit und Selbst-Bewusstsein auszeichnet, obwohl gerade dies dort auf dem Spiel steht. Diese Szenen eignen sich jedoch nicht, um sie als starke Frau zu charakterisieren, bietet Schlagerström selbst als moderne Männerfigur wenig Angriffsfläche in dieser Hinsicht.
Stattdessen bleibt es einem Mann, nämlich Karl-Artur selbst, überlassen, die ungerechte Rollenverteilung durch sein eigenes Betragen anzuprangern. Er stellt eine wohl in jeglicher Hinsicht unsympathische Figur dar. Bereits als kleiner Junge wird er von seiner Mutter verwöhnt und entwickelt sich zu einem jungen Mann, der gerne recht hat und seine Meinung allen anderen aufzwingen möchte. Dabei legt er eine Selbstgefälligkeit an den Tag, wie man sie nur selten erblickt. Kar-Artur ist eine Figur, für die die Redewendung „Wasser predigen und Wein trinken“ erfunden zu worden sein scheint: Er gefällt sich dabei in seiner Rolle als zweiter Christus, der selbst asketisch lebt und auf jegliche weltlichen Freuden verzichtet. Dass er dabei bis auf Worte nichts zu bieten hat und die anfallende Arbeit an andere abwälzt (etwa bei den zehn Waisenkindern) ist am Ende nur konsequent. Letztlich bleibt Charlotte in ihrer Beziehung zu Karl-Artur also immer in ihrer Opferrolle und übernimmt an keiner Stelle die Kontrolle.
Stilistisch handelt es sich um einen hervorragend komponierten und erzählten Roman, der eindrucksvoll aufzeigt, dass der Nobelpreis mehr als nur verdient war.
Bezeichnend für den Roman ist, dass jedes Kapitel für sich eine kleine Sinneinheit darstellt, die sich in jeglichen Aspekten deutlich von den anderen Kapiteln unterscheiden kann. Lagerlöf wechselt dabei munter Perspektive, Ton und Tempo, ohne dabei jemals den roten Faden zu verlieren. So erinnern einige Kapitel an eine Komödie (man denke nur an Löwenskölds Kutschfahrt mit Schlagerström), während andere Abschnitte eher einer Tragödie gleichen. Teilweise begleiten wir die Figuren dabei ganz nah, in anderen Abschnitten übernimmt hingegen ein allwissender Erzähler die Führung über das Geschehen.
Fazit: Charlotte Löwensköld ist ein stilistisch starker Roman, der auch inhaltlich in weiten Teilen überzeugen kann. Leider trübt eine schwache Hauptfigur den ansonsten guten Gesamteindruck.
Charlotte Löwensköld
Der Roman „Charlotte Löwensköld“ der schwedischen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (1909) Selma Lagerlöf (1858-1940) erschien 1925 und bildete den zweiten Teil der Löwensköld-Trilogie. Der erste Teil heißt „Der Ring des Generals“, während der abschließende Teil den Titel „Anna, das Mädchen aus „Dalarne“ trägt. Die Löwensköld-Trilogie gilt als das reifste Werk der Nobelpreisträgerin. Die Trilogie spielt im 18. und 19. Jahrhundert und vereint die mythische Sage von dem Fluch, der auf dem Ring des Generals Löwensköld liegt und der durch die Generationen in der gesamten Roman-Trilogie fortwirkt, mit den Lebensgeschichten von Charlotte Löwensköld und Anna Svärd, die zu den bewundernswertesten und modernsten Frauengestalten Selma Lagerlöfs zählen.
„Charlotte Löwensköld“ spielt Anfang des 19. Jahrhunderts in der schwedischen Provinz Värmland. Die junge Charlotte ist seit fünf Jahren dem schwärmerischen Hilfspfarrer Karl-Artur Ekenstedt versprochen, der jedoch ein einfaches Leben als Nachfolger Christi führen will. Da hält der reiche und verwitwete Bergwerksbesitzer Schagerström um Charlottes Hand an. Obwohl Charlotte entrüstet ablehnt, kommt es zum Zerwürfnis mit Karl-Artur, der mit seiner fanatischen Frömmelei sich und seine Freunde ins Unglück stürzt. Aus Verbitterung heiratet er die Hausiererin Anna Svärd. Charlotte fühlt sich schuldig an sei-nem Schicksal, doch der narzisstische Karl-Artur hat ihre Liebe in den Schmutz gezogen. Schließlich wird Charlotte doch glücklich in der Ehe mit Schagerström, denn er bringt ihr Liebe und echte Gefühle entgegen.
Mit Charlotte Löwensköld hat Lagerlöf eine starke Frauenfigur geschaffen. Der Roman ist jetzt in der beliebten Manesse-Bibliothek erschienen, ergänzt mit einem Nachwort der österreichischen Schriftstellerin Mareike Fallwickl.
Charlotte Löwensköld
Viele verbinden die Autorin „nur“ mit ihrem großen Erfolg Nils Holgerson. Aber mit diesem Roman stellte sie einmal mehr ihr schriftstellerisches Können unter Beweis (nebenbei erwähnt, erste Frau, welche den Nobelpreis für Literatur gewann, sehr zu recht). Allein Sprache und Erzählweise hat mich in ihren Bann geschlagen, und der tiefere Inhalt sowieso. Auch wenn es manchmal an Geplänkel, Schweigen, Missverständnissen nicht mangelte, und sich meiner Meinung nach so manches in die Länge ziehen mochte, so der Anschein, wurde mir die Lektüre nie langweilig.
Lagerlöf bediente sich wunderbarer Stilmittel, wie zum Beispiel einen feinen, hintergründigen Humor, strickte gefühlt tausende von Fäden, welche kreuz und quer gesponnen waren, und überzeugte von der starken Frauenfigur der Charlotte Löwensköld. Diese ging ihren Weg, mutig, mit Liebe und dem nötigen Schmunzeln.
Nur kurz zum Inhalt, denn ohne Spoiler wäre der gar nicht zu erzählen. Charlotte ist seit fünf Jahren mit Karl-Artur Ekenstedt verlobt. Eine recht lange Zeit, und Charlotte sehnt sich nach der Ehe, es geht ja letztendlich auch darum, versorgt zu sein. Aber es hakt … und ein anderer versucht bei ihr sein Glück. Doch sie schlägt aus, trotz verlockendem Wohlstand. Jetzt müsste doch Karl-Artur nun wirklich den letzten Schritt tun, sollte man meinen, aber er ist zu verbohrt, steigert sich in die Sache hinein, und keine Erklärungs- oder Versöhnungsversuche von Seiten Charlottes fruchten. Sie kämpft … und nimmt ihr Schicksal letztendlich selbst in die Hand.
Lagerlöf zeichnet starke Figuren (die Mitleid und Wut erzeugen), erzählt detailverliebt, und schafft es, die Gesellschaft (sehr misogyn) plastisch darzustellen. Die Kritik am „System“ ist nicht zu übersehen, und so ist der Roman ein Aufbäumen, ein Aufzeigen, eingepackt in das subtile Thema der Liebe, mit welchem sich gewiss viele Leser:Innen damals und heute identifizieren konnten und können.
Sehr gerne gebe ich eine Leseempfehlung.
Weihnachtsgeschichten
Leider nicht so "up to date" wie ich dachte.
Jedoch sehr sinnvolle Geschichten, grad für die Weihnachtszeit!
Lesenswert!
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