
Autor im Porträt
Hermann Hesse
zur AutorenweltToptitel von Hermann Hesse
'Noch lacht der Tag, noch ist er nicht zu Ende'
Buch mit Leinen-Einband
Dieser vorletzte Band der zehnbändigen Ausgabe von Hesses Briefen dokumentiert die vier letzten Jahre seines Lebens. Nicht größere Werke sind es mehr, die der inzwischen Achtzigjährige den zunehmenden Beschwerden des Alters noch abgewinnt, sondern Erzählungen und Rückblicke auf bewegende Begebenheiten seines Lebens. Denn das Festhalten des Erlebten und dessen Bezug auf Gegenwart und Zukunft waren ihm nun vordringlich. Nach wie vor ungebrochen ist sein Interesse an den Hervorbringungen seiner Schriftstellerkollegen und der nachwachsenden Generation sowie das Bestreben, in seiner Lyrik für die Eindrücke und Erkenntnisse der späten Jahre den knappsten und sinnfälligsten melodischen Ausdruck zu finden. Die Empathie und die Sorgfalt, womit er darüber hinaus bis zuletzt die vielen tausend Zuschriften und Anliegen seiner Leserinnen und Leser beantwortet hat, machen seine Briefe zu einem unverzichtbaren Teil seines Werkes und einem auch zeitgeschichtlich ergiebigen Gewinn.
Ein Nachtrag mit den seit Redaktionsschluss neu aufgefundenen Korrespondenzen beendet diese Sammlung und wird im abschließenden Band fortgesetzt.
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Ein Nachtrag mit den seit Redaktionsschluss neu aufgefundenen Korrespondenzen beendet diese Sammlung und wird im abschließenden Band fortgesetzt.
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68,00 €
Das Glasperlenspiel
Broschiertes Buch
Dies ist Hermann Hesses letztes, sein wichtigstes und anspruchsvollstes Werk. Es ist ein Buch der Zukunft: Der Autor transportiert das Leben seines Helden Josef Knecht in das Jahr 2200. Er entwickelt mit dem »Glasperlenspiel«, in dem nicht weniger als das Streben nach Wahrheit auf dem Spiel steht, eine Utopie. »Er hat Ratsuchenden gezeigt, wie sie bei sich selbst Rat finden konnten. Die persönlichste Hilfe hat er dadurch geleistet, daß er das Bescheidwissen verweigerte ... Dies war sein Engagement, daß er sich für kein Programm engagieren ließ, keinen Zement für eine Weltanschauung lieferte. ... Hesse war ein Meister im Sinn des Tao: er spricht, damit sich der Schüler selbst versteht; spricht er dem Meister aber nach, so hat er nichts verstanden. Hesses Schriften sind Wittgensteinsche Leitern; ist die Mauer erstiegen, werden sie nicht mehr benötigt.« Adolf Muschg…mehr
14,00 €
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© Gret Widmann / Suhrkamp Verlag
Hermann Hesse
Das umfangreiche lyrische Werk Hermann Hesses (* Calw 1877, † Montagnola 1962) geriet über die großen Romanerfolge wie "Peter Camenzind" (1904), "Demian" (1919), "Siddhartha" (1922), "Der Steppenwolf" (1927), "Narziß und Goldmund" (1930) oder "Das Glasperlenspiel" (1943) fast ein wenig in Vergessenheit. Hermann Hesse, der 1946 für sein Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur erhielt, wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf. Nach einer höchst konfliktreichen Jugend - u. a. verübte er einen Selbstmordversuch, brach die Schule und später eine Lehre ab und rebellierte gegen die von ihm empfundene Scheinheiligkeit der Gesellschaft - verarbeitete er diese Zeit auch in "Unterm Rad" (1906). Das Ringen um den eigenen Lebensweg bleibt für Hermann Hesse zeitlebens ein Thema - auch in seinen Büchern und Gedichten -, und er trifft damit oft den Nerv einer Jugend auf der Suche. Hesse, der sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gemeldet hatte, wegen Untauglichkeit aber in der Kriegsgefangenenfürsorge arbeitete, wurde zum entschiedenen Pazifisten und Kriegsgegner. Privat kämpfte er gegen das Auseinanderbrechen seiner ersten Ehe mit Maria Bernoulli, diverse Schicksalsschläge und die Trennung folgten. Hesse heiratete noch zwei Mal und lebte ab 1919 bis zu seinem Tod im schweizerischen Montagnola in der Nähe von Lugano. 1954 erhielt er den Militärorden Pour le Mérite, 1955 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - zahlreiche Preise waren ihm zuvor zuteil geworden.Medien
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Kundenbewertungen
Das Glasperlenspiel
Wenn man bedenkt dass Hesse 10 Jahre an diesem Buch geschrieben hat, schäme ich mich fast dafür, nur vier Tage zum Lesen gebraucht zu haben. Für mich einer der tiefsinnigsten Romane Hesses überhaupt. Das Buch schildert den gesamten Lebenslauf des Hauptprotagonisten Joseph Knecht, dabei steht aktive Handlung eher im Hintergrund. Hesse schildert primär die Gedanken, Entscheidungen und Entwicklungen einer Person.
An einem fiktiven Ort werden die besten Schüler des gesamten Landes rekrutiert um erzogen und ausgebildet zu werden. Kein Internat im herkömmlichen Sinne, vielmehr eine Institution die sich ausschließlich der wissenschaftlichen, geistiger, musischer und naturwissenschaftlicher Erkenntnis verschrieben hat. Not kennt man hier nicht, allerdings ist dieses Institut als Orden aufgebaut, mit den zugehörigen Attributen wie Gehorsam und Keuschheit. So wird auch der verwaiste Josef Knecht erzogen, der es durch seine außergewöhnliche Intelligenz bis zum Magister schafft, der Meister Primus des Glasperlenspiels.
Passagenweise kam mir die Erzählung recht zäh vor, andererseits fesselten mich die umfassenden Beschreibungen des Glasperlenspiels selbst und seine Bedeutung. Zum Schluss war ich begeistert vom sich schließenden Inhalt. Jedem zu empfehlen der keine Angst vor langen Sätzen hat, sich ganz und gar in endlosen Beschreibungen verlieren kann und mag.