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limaelmo

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 01.08.2025
Junge Frau mit Katze
Dröscher, Daniela

Junge Frau mit Katze


sehr gut

Roman über die Geburt eines Romans

In dem hier vorliegenden Band erzählt die Autorin Daniela Dröscher eine Fortführung ihre in 2024 erschienenen Buchs "Lügen über meine Mutter". Die Ich-Erzählerin Ela berichtet von ihrer Zeit kurz vor Abschluß ihres Studiums bis zur Entscheidung gegen eine wissenschaftliche Arbeit und für eine ungewisse Zukunft als Autorin.
Als Lesende nimmt die Ich-Erzählein uns mit in ihr Innenleben, das gepräft ist von Sorgen, Nöten, Unsicherheiten. Sowohl in ihrem Berrufleben, in ihrem Privatleben, in ihrem Familienleben und hinsichtlich ihrer schier nicht enden wollenden Serie diverser Erkrankungen, die Rätsel aufgeben und für zusätzliche Verzweiflung sorgen. Dabei an ihrer Seite sind Freundin Leo und deren Tochter Henny, Elas Mutter und ihr Bruder, der Arbeitskollege O und ihre titelgebende Katze, der zunächst von ärtzlicher Seite die Schuld für Elas Gesundheitszustand mit in die Schuhe geschoben wird. Doch wie wir alle wissen, tragen Katzen nur selten Schuhe...
Es ist ein Bericht über eine unglückliche Zeit in der bei der Hauptfigur einiges an Unbill zusammenkommt und gleichzeitig der Geburtsbericht eines Romans, den Ela schließlich schreibt und der zeitgleich mit "Junge Frau mit Katze" erscheint: "Der falsche Japaner".
Daniela Dröscher hat ihre Figuren glaubwürdig beschrieben und agieren lassen und mitreißend geschrieben. Nur manchmal war es mir zu viel der Gsundheitsprobleme. Nun bin ich neugierig auf "Der falsche Japaner".

Bewertung vom 29.06.2025
Inseltage mit Rosa
Krügel, Mareike

Inseltage mit Rosa


sehr gut

Trauerarbeit auf kleiner Insel

Lila spricht nicht mehr, geht nicht mehr zur Schule und isst zu wenig seit ihre Freundin Rosa tödlich verunglückt ist. Nun verfrachtet ihr Vater sie zu seiner Mutter Mu die ein paar Tage auf einer kleinen Schäreninsel verbringt. Auch Mu muss gerade einen Verlust verarbeiten. Lila stellt sich immer wieder vor, was sie jetzt mit Rosa reden und spielen würde. Und das so stark, dass hier Fantasie und Realität verschwimmen.
Mir gefällt die Buchidee und die Ruhe, die die Geschichte ausstrahlt. Der Schreibstil und die schönen und dezenten Illustrationen passen gut dazu.
Das Thema "Trauerbewältigung" finde ich sehr schön und behutsam angegangen. Nicht nur für Kinder kann dieses Buch eine heilsame Lektüre sein.
Spannung kommt durch die Wetterumschwünge und dem Thema "Existenzangst" hinzu. Abgemildert werden die schweren Themen durch die witzigen Reime von Mu und natürlich durch das gute Ende.
Richtig gut gefällt mir, wie Trauerbewältigung, Figurenentwicklung und Wetter zusammenpassen.
Da Lila 11 Jahre alt ist, ist vermutlich auch das Buch etwas für Menschen ab in etwa diesem Alter geeignet.

Bewertung vom 20.04.2025
Wut und Liebe
Suter, Martin

Wut und Liebe


gut

Verbrechen lohnt sich nicht!

Das ab 2025 in den Läden ausliegende neue Buch von Martin Suter startet mit einer Trennung: Camilla sagt ihrem Partner Noah, dass sie ihn liebt, sie sich aber nun einen Mann mit Geld sucht.
Noah geht in die Kneipe und trifft auf Betty, die vor ein paar Jahren ihren Mann nach einem tödlichen Herzinfarkt verloren hat und seinem ehemaligen Geschäftspartner Peter Zuagg die Schuld daran gibt. Betty und Noah ersäufen an diesem Abend ihre Trauer und Wut gemeinsam im Alkohol. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Wir tauchen ein in den Kunstmarkt, in Verstrickungen, in Geldwäsche, in Heimlichkeiten und Lügen. Am Ende bekommt jede und jeder auf eigene Weise Ihr/sein Fett weg.
Eigentlich lasse ich mich gerne von Martin Suter in seine Bücher fallen und "versutere" seine Romane in wenigen Happen. So auch hier. Alle, die ich kenne, eint, dass am Ende ein entscheidender Twist kommt. Auch bei "Wut und Liebe" ist dies der Fall. Jedoch finde ich es hier zu gewollt. Die Auflösung der Verstrickungen kommt durch eine Person, die uns als Lesenden und anderen Buchfiguren erzählt, was vor sich gegangen ist, so dass die fehlenden Puzzelteile sich zu einem Gesamtbild fügen. Nur: ich finde nicht, dass diese Offenbaruzngen der anderen Figuren gegenüber besonders schlüssig sind.
Schade. Dennoch hat mir das Buch eine gute Zeit beschert.

Bewertung vom 14.03.2025
Wilde Pflanzen essen
Rauch, Christine;Donnerberg, Ernestine

Wilde Pflanzen essen


ausgezeichnet

Ein guter Begleiter für den Spaziergang durch Wald und Feld

Das vorliegende Sachbuch zu essbaren Wildpflanzenhat eine noch gute Größe, um es unterwegs dabei zu haben. Die Gestaltung im Comicstil gefällt mir mit den witzigen Details sehr gut.
Zunächst gibt es hübsch illustierte allgemeine Infos zum Pflanzensammeln. Dann folgt ein umfangreicher Teil in dem einzelne Pflanzen auf je einer Doppelseite portraitiert werden. Hier ist links eine Zeichnung der Pfanze und eine Beschreibung ihrer Details zum Wiedererkennen zu sehen und auf der rechten Seite Infos zu ihrem Können und ihres Geschmacks sowie Verwendungsideen im Essen, garniert mit einer knuffigen kleinen Illustration, die weitere Tipps enthält.
Im dritten und letzten Teil des Buchs finden wir Rezepte.
Das Buch macht mit seiner witzigen Aufmachung Lust die Natur beim Spaziergang mit anderen und genaueren Augen zu sehen und uns ihren hohen Wert für unser Leben aufzuzeigen

Bewertung vom 21.02.2025
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


ausgezeichnet

Erkenntnisreich

Die Autorin Eva Biringer hat mit "Unversehrt" ein vom Schreibstil her leicht lesbares, inhaltlich teils nur schwer erträgliches Buch über Schmerzen bei Frauen geschrieben. Aufhänger und roter Faden sind ihre Erinnerungen an ihre Großmutter, die sie als Frau mit chronisch starken Schmerzen kannte. Diese Teile des Buches rahmen den Buchinhalt gut ein und verbindet die einzelnen Kapitel und Aspekte von Schmerzen. In neun Kapiteln lernen wir gut sortiert die Gedanken der Autorin zum Thema kennen. Sie weist auf vielerlei Quellen, Forschungsarbeiten, weiteren Lektüren und Medien hin, die sie dazu herangezogenm hat. Darum gibt es umfangreichen Listen im Anhang. Einige der genannten Bücher kenne ich und sie machten an den Stellen ihrer Erwähnung das Thema für mich runder, sind als sehr nützlich in ihrer Auflistung am Ende des Buches, um sich weiter mit dem Thema zu befassen.
Ganz persönlich hat mich das Buch an mehreren Stellen sehr erhellt. So fand ich Belege dafür, dass verschiedenen Situationen in meinem Leben bisher in einem anderen Licht dastanden. In einem für mich schlechten nämlich. Nun weiß ich, dank der Autorin und ihrem Buch, dass ich mit diesem schlechten Licht nicht alleine bin und kann das miese Gefühl, das mich seither begleitet hat, wandeln in etwas positives. Danke, Eva Biringer!

Bewertung vom 21.02.2025
52 wilde Fermente
Goertz, Alexis;Grube, Jonas

52 wilde Fermente


ausgezeichnet

Hier toben Mikroben

Dieses umfangreiche Sachbuch zum Thema "Fermentation" enthält einen gut erklärten Teil in dem es um die Vorzüge und den Gewinn von mikrobiotischen Lebensmitteln geht und einen großen Praxisteil mit Rezepten und ganz praktischen Anwendungsbeispielen vom Sammeln über das Verarbeiten bis zum fertig fermentierten Lebensmittel. Das macht neugierig und spornt zu Versuchen in der eigenen Küche an.

Abgerundet wird der Band durch schöne Zeichnungen der Pflanzen (52 an der Zahl), die hier vorgestellt werden. Auch dass jeder Pflanze eine Kalenderwoche zugeordnet wird, erleichtert den Einstieg ins Ausprobieren.

Das Buch ist ansprechend und übersichtlich gegliedert und mach neugierig auf die eigenen Versuche.

Mich hat es direkt motiviert meine Scobys aus dem Winterschlaf zu holen und wieder Kombucha zu brauen und mit anderen Augen durch die Natur zu spazieren.

Bewertung vom 21.02.2025
Der süßeste Bruder der Welt und andere Irrtümer
Lindell, Elin

Der süßeste Bruder der Welt und andere Irrtümer


ausgezeichnet

witziger Mutmacher

Das Cover mit Zeichnung und dem Buchtitel lässt es schon erahnen: das Leben der Hauptfigur verläuft nicht wie erhofft.
Schon auf den ersten Seiten tauchen wir ab in die Erlebnisse und HGedanken der ca 12-13 jährigen Dani, deren Leben sich ändert als ihre Mutter sich verliebt. Das Buch thematisiert alle möglichen Unsicherheiten, die auf Teenager zukommen, wenn sich Familienkonstellationen ändern, wenn Freunde gehen, neue hinzukommen usw.
Text und Zeichnungen ergänzen sich bestens und unterstreichen die Gedankenwelt der Hauptfigur Dani, die in teils aberwitzige Situationen gerät und lernen muss mit Enttäuschungen umzugehen.
Die einzelnen Figuren sind prima textlich und zeichnerisch dargestellt und agieren für meine Begriffe realistisch und nachvollziehbar.
Auch das positive Ende gefällt mir gut, kommt aber leider so schnell, so dass das Buch ein kurzes und kurzweiliges Vergnügen ist.
Ein Schmaus für Auge und Herz!

Bewertung vom 30.08.2024
It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
Andeck, Mara

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte


ausgezeichnet

gut verpackter Ratgeber für Teenies - und für Erwachsene

Gwinny schreibt Tagebuch und berichtet von ihrem Alltag mit der kleinen Schwester und ihren getrennt lebenden Eltern, von ihrer besten Freundin Leo und was in der Schule geschieht. Dort trifft sie nämlich auf dem Flur einen Jungen, der sie fragt, ob sie Bedarf an einer Fee hätte. Er sei eine. Gwinny läßt sich auf das Spiel ein und bekommt sieben Wochen lang je eine Aufgabe auf einem Zettelchen genannt, das ihr auf ganz unterschiedliche Arten zugestellt wird. Es sind Aufgaben, die sie damit auffordern zu gucken, wer sie ist und sie wird mutiger, selbstbewußter durch die Umsetzung der Aufgaben.

Als Lesende fragt man sich: wie konnte die männliche Fee die Zettel zustellen? Was steckt hinter dieser Idee, was ist die Geschichte von Noam (der männlichen Fee)?

Witzige Details sind die stete Umbenennung von Getränk und Snack in Gwinnys Lieblingscafe und die Beschreibung ihres Hamsters Humphrey.
Auch die Gestaltung des Buches mit der mangaartigen Covergestaltung und die im Buch verwendeten typografischen Elemente gefallen mir gut.

Bewertung vom 30.08.2024
Vaterländer
Tambrea, Sabin

Vaterländer


sehr gut

Familienbiografie und die Geschichte Rumäniens ab 1949

In seinem zweiten Roman des vielseitig begabten Sabin Tambrea läßt er seine Leserschaft teilhaben an der Geschichte Rumäniens ab 1949 am Beispiel einer (seiner?) Famile.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste erzählt aus der Sicht eines heranwachsenden Jungen, der als Kleinkind mit seiner Schwester und seiner Mutter in Deutschland ankommt, um vom Vater in Empfang zu nehmen. Wir haben teil an den Sommerferien, die die vier in Rumänien bei ihrer Famiie verbringen und an der musischen Erziehung, ersten Auftritten usw. der beiden Kinder.
Im mittleren Teil des Buches berichtet der Großvater von seiner Inhaftierung ab 1949 und den Folterungen, Machenschaften, der Willkür des kommunistischen Regimes.
Der letzte Teil ist aus Sicht eines allwissenden Erzählers, aus Sicht des Vaters, aus Sicht des Jungen und in Briefform zwischen den Eltern zur Zeit ihrer Trennung (als der Vater bereits in Deuschland war, seine Frau und die gemeinsamen Kinder noch in Rumänien.
Als Lesende erfahren wir die Geschichte Rumäniens ab 1949 in Fakten und anhand des Beispiels einer Familie. Es ist lehrreich, anschaulich und bewegend geschrieben. Und läßt erahnen wie die Menschen sich fühlen müssen, die in einem unfreien Land leben.
Ein Beitrag zum Verständnis für Menschen, die nicht das Glück haben/hatten in einem Land und einer Zeit geboren zu sein, in dem keine staatliche Willkür und staatlicher Machtmissbrauch besteht.

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Bewertung vom 11.08.2024
Minnie Minerva Maus
Disney

Minnie Minerva Maus


gut

Die nächste Generation startet durch

Minerva Maus wohnt bei ihrer Tante Tilda und geht zur Schule. Sie führt ein geheimes Tagesbuch und hat eine Katze mit dem Namen Figaro. Der Lebensgefährte ihrer Tant Tilda ist Wilbert und nervt Minerva mit seinem Koch- und Backformat mit dem er im Internet performt und sich immer neue und Minerva seltsam vorkommende Rezepte ausprobiert. Und dann soll Minerva auch noch mit Wilbert und ihrer Tante in einen schnarchlangweiligen Urlaub fahren!
In der Schule findet ein Projektwettbewerb statt an dessen Ende ein Gewinn winkt: die beste Idee wird mit einer Woche Abenteuerurlaub gekürt.
Grund genug für Minerva sich kräftig anzustrengen und den unbedingten Willen zu haben sich gegen ihre Mitschülerin Serena durchzusetzen. An ihrer Seite: ihre Freundinnen Klara und Daisy.
Mir gefällt die Retrooptik der Zeichnungen und zugleich die darin enthaltenen Themen der Gegenwart, wie Streamen, Handynutzung, Umweltschutz. Sehr süß finde ich den Namen der Lehrerin: Frau Eiferle. Erinnerte mich an die Fräulein Emsig, die Sekretärin von Dagobert Duck. Auch witzig: Minerva Maus hat als Haustier eine Katze - aber da ist sie in guter Gesellschaft, hatte doch ihr Onkel Mickey einst einen Hund namens Pluto.
Mir gefällt dieser Comic bestens - ein Vergnügen, auch für ältere Leute, die noch Klarabella und Mickey Maus, Pluto, Goofy und Fräulein Emsig kennen.

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