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Buchstabenfestival
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
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Bewertungen

Insgesamt 806 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2025
Die Frau der Stunde
Specht, Heike

Die Frau der Stunde


sehr gut

Was wäre wenn, Deutschland in den 70iger Jahren eine AußenministerIN gehabt hätte? Wie hätte sich die Politik entwickelt?

Heike Specht spielt dieses Szenario in ihrem Roman durch. Aufgrund einer internen Krise (oder einfach ausgedrückt durch Fremdgehen und Vetternwirtschaft) muss der alte Außenminister gehen. Catharina Cornelius nutzt ihre Chance und spielt die Herren aus. Sie wird, zur Überraschung der alten Herren, Außenministerin. Kann eine Frau das überhaupt? Sie kann. Doch der Erfolg von ihr wird kaum von den Männern anerkannt. Sie hinterfragen sie stets und ständig. Können sie Catharina nicht politisch angreifen, versuchen sie es auf der persönlichen Ebene. Catharina spürt die volle Wucht der männlichen Empörung sowohl im Inland als auch im Ausland.

Die Autorin hat eine starke Frau in den Mittelpunkt gestellt. Sie ist zielstrebig, klug und weiß die Stripen zu ziehen. Seit dem Studium an iherer Seite die zwei wichtigsten Freundinnen. Das Trio hält zusammen, auch wenn sie mal nicht einer Meinung sind. Sie hören und sehen für die Andere mit, um die Freundin zu schützen und zu stärken.

Der Blick hinter die poltischen Kulissen ist interessant und spannend geschrieben. Immer wieder tauchen umschriebene reale Personen auf, die in den 70iger Jahren die Fäden in der Hand hielten. Erschreckenderweise muss man jedoch feststellen, dass sich zwischen den 70igern und dem Heute kaum etwas für die Frauen verändert hat.

Bewertung vom 26.10.2025
Wo das Eis niemals schmilzt
Markkula, Inkeri

Wo das Eis niemals schmilzt


sehr gut

Was für eine Geschichte. Voll mit schweren Themen und trotzdem nicht zu erdrückend.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar und zieht den Lesenden sofort in die Geschichte. Ich fand die Handlung gut und interessant. Spannend fand ich die Erklärungen zum Klimawandel, die Arbeiten von Unni am Gletscher und die Naturbeschreibungen. Auch haben mich die Lebensläufe von Jon und Unni mitgenommen und sehr nachdenklich zurückgelassen.

Unni, das Kind mit einem samischen Vater, das in Helsinki aufwachsen musste, weil die Mutter in Lappland nicht glücklich wurde und für Unni eine andere Zukunft wollte. Sie litt in Helsinki leise und sehnte sich nach ihrem Vater und der unberührten Natur. Weg von der Schule, dem Mobbing und der Ausgrenzung.

Auch Jons Werdegang fand ich traurig und beklemmend. Die Themen Zwangsadoption, der Verlust der Identität und die Suche nach dem inneren Frieden begleiteten den Lebensweg von Jon.

Die geschichtlichen Fakten und wie die Autorin diese verschiedenen Handlungsstränge miteinander verwoben hat, haben wir gut gefallen. Jedoch hätte ich mir bei diesen Themen mehr Tiefe, mehr Fakten und geschichtlichen Einblicke gewünscht. Die Autorin kratzt an der Oberfläche, was sie gut gemacht hat, aber für mich nicht ausreichend war. Hier hätte ich mir 100 Seiten mehr gewünscht, um dafür einen tieferen Einblick zu erhalten.

Trotzdem ist das Buch für mich eine klare Leseempfehlung. Die Themen werden nicht so häufig angesprochen und sollten doch zur Sprache kommen.

Bewertung vom 26.10.2025
Böses Licht / Mordgruppe Bd.2
Poznanski, Ursula

Böses Licht / Mordgruppe Bd.2


gut

Fina und Oliver, ein Ermittlungsduo, welches keines sein will. Oliver mobbt Fina, wann immer er eine Möglichkeit sieht bis Fina einen Tip bekommt, der Oliver überrascht.

Der Lesende steigt direkt mit einem Mord ein und wird in eine bunte, laute, undurchsichtige Theaterwelt katapultiert. In dieser Welt gibt es sehr viel Ego, viel Gerede, Machtkämpfe und Frustration. Neben den Schauspielern trifft Fina auf eine Frau, die zwischen Fan- und Stalkerstatus schwankt.

Die Charaktere werden von der Autorin gut beschrieben. Sie sind greifbar und wirken sehr realistisch. Die Verknüpfungen und Wirrungen sind gelungen und sorgen für kleine Überraschungen. Der Schreibstil der Autorin lädt zum Schmökern und abtauchen ein. Jedoch kommt Fina mit den Ermittlungen nur schwer voran, was den Mittelteil im Buch etwas zäh werden lässt. Im letzten Drittel ziehen die Geschichte und die Spannung noch mal etwas an, so dass es am Ende ein grundsolider guter Krimi wird.

Bewertung vom 18.09.2025
Jane Austen
Barchas, Janine

Jane Austen


gut

Es gibt wohl kaum einen Lesenden, der den Name Jane Austen nicht schon mal gehört bzw. deren Bücher gelesen hat. Jane Austen, eine Autorin, die zeitlebens um eine Veröffentlichung und Anerkennung gekämpft hat und doch (leider) erst nach ihrem Tod zu einer gefragten Autorin aufgestiegen ist. Noch heute wird sie verehrt und ihre Bücher von vielen Menschen gelesen und geliebt.

Die Autorin hat sich in drei Abschnitten mit Jane Austens Leben beschäftigt. 1796-1797, 1801-1809 und 1809-1817. Man erfährt leider nicht so viel aus den Bildern. Die Dialoge sind eher banal und wenig in die Tiefe gehend. Ohne Vorwissen (aus dem Leben von Jane) kann man leider nicht so gut in die Geschichte eintauchen und die Zusammenhänge nachvollziehen. Ich hätte mir hier kleine Textblöcke mit mehr Randinformationen gewünscht, die sich auf die gezeichnte Situation beziehen.

Die Zeichnungen sind minimalistisch und spröde. Die Charaktere strahlten auf mich wenig Wärme und Charme aus. Mir fehlte auch etwas die Liebe zum Detail. Meistens sagen kleine Details viel mehr aus als Texte. Die Farben Gelb, Blau und Grau ziehen sich durch das gesamte Buch. Gut fand ich, dass Jane Austens Ideen, Skizzen aus ihren Werken durch ein kräftiges Rosa und/oder Rot dargestellt worden.

Für große Jane Austen Fans ist das Buch wahrscheinlich ein Fest, für mich war es das leider nicht. Ich fand es interessant, aber optisch hat mich die Graphic Novel leider nicht abgeholt.

Bewertung vom 12.09.2025
Die Lotsin.
Deen, Mathijs

Die Lotsin.


ausgezeichnet

Es war mir wieder ein Fest Liewe Cupido und Xander Rimbach bei den Ermittlungen zu begleiten.

Sie hatten es auch diesmal nicht leicht. Sowohl private als auch dienstliche Probleme erschwerten die Suche nach dem Mörder. Oder war es doch Selbstmord, wie bisher die meisten annahmen? Doch warum springt eine junge Frau über Bord? Vieles spricht dafür, denn sie war müde, traurig und hatte mit traumatischer Erfahrung zu kämpfen. Doch reicht dies aus?

Rimbach geht zunächst allein auf das Schiff, um die Besatzung zu befragen, die jedoch recht wortkarg ihm gegenüber auftreten. Er kann nichts finden, aber er bekommt das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, nicht los. Da das Schiff das Hoheitsgebiet zweier Staaten gekreuzt hat, bricht wieder die Diskussion der Zuständigkeit aus. Rimbach gerät dazwischen und mit seinem Chef aneinander. Liewe Cupido wird hinzugezogen und so ermitteln beide weiter.

In diesem Fall führt eher Xander Rimbach die Ermittlungen. Er holt sich jedoch immer wieder den Rat von Cupido. Die Kombination aus dem eher wortkargen, verschlossenen und ruhig ermittelnden Cupido und des aufgewühlten, zu viel redenden Rimbach macht Spaß. Beide ergänzen sich gut und Rimbach kommt immer mehr auf die Augenhöhe von Cupido. Die Bindung zwischen den beiden Ermittlern wird langsam stärker.

Neben den Ermittlungen erfährt man diesmal auch etwas mehr aus dem Privatleben von Cupido. Seine Mutter und das schwierige Verhältnis zu seiner Schwester stehen im Mittelpunkt und zeigen eine andere Seite von dem Ermittler.

Die Verwicklungen von Forschung, Macht und Profit, die Einblicke in die Klimaforschung und die Schiffsfahrt und die Querelen zwischen den Behörden sorgten wieder für einen spannenden und interessanten Fall. Mathijs Deen beschreibt seine Charaktere und die Umgebung so gut, dass sie greifbar werden. Man spürt beim Lesen den Wind, die Kälte auf dem Geisterschiff und die Trauer der Charaktere.

Für mich war es wieder ein gelungener Fall und ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Liewe Cupido & Xander Rimbach.

Bewertung vom 17.05.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


sehr gut

Bis die Sonne scheint, erzählt die Geschichte der Familie von Christian Schünemann. Besonders im Blick ist seine Mutter und wie sie das Leben anpackt. Seine Erinnerungen und die unzähligen Briefe seiner Mutter an ihre Schwester sorgen für viele kleine Details, die man sonst im Laufe des Lebens vergisst.

Daniel, der Erzähler, erzählt von seiner Familie, wie ein Beobachter und nicht wie ein Teil der Familie. Die typische (westdeutsche) Familie aus den 80iger Jahren. Ein schmuckes kleines Haus, welches von außen gut ausschaut, aber im Inneren doch einige Mängel aufweist. Der Vater ein scheinbar erfolgreicher Architekt, die Mutter fleißig und nach Höherem strebend und die drei Kinder leben in einer Scheinwelt. Die heile Welt muss unbedingt nach Außen aufrecht erhalten werden, auch wenn die Mahnungen sich stapeln, das Geld nicht reicht und die Versuche Geld zu verdienen immer abenteuerlicher werden. Statt Rechnungen zu begleichen, wird schick Essen gegangen und in den Urlaub gereist. Die Mutter ist in dieser Geschichte die treibende Kraft, sie versucht alles zusammenzuhalten, auch die Fassade. Dabei wirkt sie leider nicht sehr sympathisch. Daniel steht am Rand und erzählt von seinen Träumen und Wünschen, die teilweise wie Seifenblasen platzen.

Die Geschichte wird ganz ruhig und in einem langsamen Tempo erzählt. Sie plätschert ganz leise vor sich hin. Lange wusste ich nicht, warum die Geschichte erzählt wird, was will mir der Autor mit der Geschichte sagen. Liest man das Nachwort vom Autor wird vieles klarer und emotionaler. Vielleicht hätte man diese Worte eher in eine Einleitung geschrieben, um den Lesenden auf die Geschichte vorzubereiten.

Insgesamt hat mir jedoch die Geschichte gut gefallen. Der feine Humor, der immer wieder durchblitzt, die Musik, Kleidung und das Leben in den 80iger Jahren wurden wunderbar beschrieben und in die Geschichte eingewoben, so dass man gut abtauchen konnte.

Bewertung vom 17.05.2025
Wut und Liebe
Suter, Martin

Wut und Liebe


sehr gut

Liebe, Wut, Hass, Intrigen, Lügen und mittendrin Noah. Noah ist ein brotloser Künstler, der mit sich, seiner Kunst und dem finanziellen Durchbruch ringt. Seine Freundin verlässt ihn und löst dadurch eine Dynamik bei Noah aus. Das Schicksal lässt ihn auf eine ältere Dame treffen und so kommt die Geschichte ins Rollen.

Martin Suter erzählt unaufgeregt und im mäßigen Tempo seine Geschichten. Es lohnt sich dabei zu bleiben und den Protagonisten zu folgen. Der Autor geht bei keinem Charakter in die Tiefe, aber er baut kleine Wendungen ein, die den Blick auf den Charakter verändern (können). Die Einblicke in die Kunstwelt sind ernüchtern, aber wahrscheinlich recht nah an der Realität. Es macht dem Lesenden die schwierige finanzielle Lage und den Kampf um Ausstellungsplätze und Unterstützer:innen von Künstlern sichtbar. Auch Noah kämpft um Camilla, um den Verkauf von seinen Bildern, um kreative Ideen und mit seinem Gewissen. Mit jeder weiteren Seite rutscht man tiefer in die Geschichte, folgt den Charakteren, zweifelt an und mit ihnen und sucht den Twist, den bekannten Plot-Twist, den Martin Suter sehr oft in seinen Geschichten einbaut. Und er kommt und bringt dadurch die ganze Geschichte ins Wanken.

Martin Suter ist für mich ein Autor, der es bisher immer geschafft hat, dass ich wunderbar beim Lesen abschalten kann. Gern immer wieder und immer mehr.

Bewertung vom 02.05.2025
Der Maulwurf
Spörrle, Mark

Der Maulwurf


gut

Sascha und Anna ziehen aufs Land. Ein großes Haus, ein noch größerer Garten und wenig Ahnung von der Materie. Jeder, der einen Garten hat, wird hier oftmals den Kopf schütteln oder schallend loslachen, wenn man die Aktionen von Sascha verfolgt. Ein Einkauf im Bau- und Gartenmarkt sorgt für leere Kassen (für Sascha) und Unterhaltung für den Mitarbeiter Schnappauf. Der Garten sieht den Anfall des peniblen Sascha gelassen und schickt seinen besten Mitarbeiter, den Maulwurf, ins Rennen. Ab den ersten Maulwurfhaufen driftete die Geschichte ins das Skurrile und Überzogene ab.

Wer zurück in die Normalität will, muss sich an die Kapitel aus der Perspektive von Anna halten. Sie verfällt nicht dem Maulwurfjagdwahnsinn, sondern beschäftigt sich mit ihrem Podcast, ihren Eltern und der Tochter Marie.

Ich muss zugegeben, dass mich Sascha ab der Hälfte des Buches genervt hat. Sein Aktionismus und seine Unfähigkeit waren so dominant, dass ich möglichst schnell durch seine Kapitel flitzen wollte. Die Anna Kapitel haben mir dagegen ganz gut gefallen. Vielleicht weil sie nicht so überdreht und kopflos war. Die ernsteren Themen gehen leider im (Maulwurf-)Wahnsinn unter, wären aber interessanter gewesen. Der Autor nutzte gern die typischen Klischees (Mann/Frau, Stadt/Land) und setzte sie, aus meiner Sicht, zu oft ein. Das Ende war leider absehbar und wenig überraschend.

Der Schreibstil war gut und so konnte man die Geschichte angenehm zügig lesen. Es ist ein Sommerroman, der dem Lesenden nicht viel abverlangt.

Bewertung vom 24.04.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


gut

Herbst 1986. In einer Abtei liegt ein alter Mann im Sterben. Kurz vor seinem Tod will er noch seine Geschichte erzählen.

1904 geboren als Michelangelo Vitaliani, kurz Mimo genannt, wächst er in größter Armut in Frankreich auf. Als sein Vater 1914 auf dem Schlachtfeld stirbt, gibt ihn seine Mutter zu seinem Onkel nach Italien. Mimo hat es auf dem Hof und in der Werkstatt seines Onkels nicht leicht. Er setzt sich jedoch durch und wird entdeckt. Als Bildhauer. Seine Liebe zum Detail und dem Ausdruck der Figuren machen ihn bald bekannt. Unterstützt wird er von der reichen Familie Orsini, die ihn in die richtigen Kreise einführt. Mimo verbindet mit den Orsini jedoch nicht nur die Kunst und Bildhauerei, sondern auch deren Tochter Viola. Sie sehen sich als kosmische Zwillinge. Zwei starke Charaktere, die sich anziehen, aber auch auf Jahre abstoßen.Während Mimo Karriere macht und immer reicher, arroganter und selbstzerstörerischer wird, hadert Viola dem traditionellen Frauenbild.

Es hat ein paar Seiten gebraucht bis ich in der Geschichte angekommen war. Die Geschichte umfasst das Leben von Michelangelo Vitaliani (1904-1986). Die Verknüpfung von der Lebensgeschichte des fiktiven Bildhauers Mimo, der Geschichte Italiens sowie der einzigartigen Freundschaft von Mimo und Viola fand ich gelungen.

Die Charaktere sind zwiegespalten, mal unsympathisch und arrogant, mal liebenswert und fürsorglich. Die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere zu verfolgen, war interessant und dem Autor auch gut gelungen. Leider hat der Autor nur aus der Perspektive von Mimo die Geschichte erzählt, so dass die Gefühlswelt von Viola etwas zu kurz kommt. Dafür gibt es sehr detaillierte Beschreibungen von den Werken von Mimo, die das Tempo der Geschichte erheblich gedrosselt haben. Trotzdem konnte mich der Autor mit seinem sehr schönen Schreibstil und der teilweise poetischen Sprache einfangen und durch die 500 Seiten ziehen.

Bewertung vom 13.04.2025
Ein Ende und ein Anfang
Hilmes, Oliver

Ein Ende und ein Anfang


sehr gut

Der Krieg ist vorbei. Die Menschen können aufatmen, aber sie stehen vor den Trümmern ihrer Städte und ihres Lebens. Viele haben nichts mehr, einige leben gut und manche brauchen nichts, weil sie alles haben. Und was planen die Siegermächte mit den Deutschen? Wie soll es weitergehen?

Der Autor nimmt uns mit in die Wohnstuben der Menschen. Alleinlebende Frauen, die nicht wissen, wo ihre Männer und Söhne sind und ob sie noch leben. Bekannte Künstler:innen, die aufgrund ihrer Kunst oder ihrem jüdischen Glauben in die USA geflüchtet sind, überlegen, ob sie in die alte Heimat zurückziehen sollen. Sie haben sich in den USA etabliert. Sollen sie zurück in ein zerstörtes Deutschland? Frauen und Männer, die vertrieben worden und nun einen neuen Platz in der Gesellschaft suchen.

Während die Menschen in Europa sich neu orientieren und dem Hunger standhalten müssen, verhandeln die Siegermächte, wie es mit Deutschland weitergehen soll. Die USA befindet sich noch immer in einem Krieg mit Japan. Und wie geht man mit den Besiegten um? Gerade mit den Mächtigsten aus dem "Dritten Reich"?

Oliver Hilmes schafft es die vielen geschichtlichen Zahlen, Fakten und Daten so aufzubereiten, dass man das Buch wie einen Roman lesen kann. Die geschichtlichen Passagen "lockert" er mit den Einblicken in die Gesellschaft, in das Leben der Menschen auf. Obwohl ich schon einiges über diese Zeit gelesen habe, konnte ich wieder etwas dazulernen. Die Aufarbeitung ist dem Autoren sehr gut gelungen.