Ein vom Vormieter zurückgelassenes Bild in einer leeren Wohnung bringt einen Schriftsteller gehörig aus der Fassung. Ein Junge nimmt die Geburtstagseinladung eines Klassenkameraden an, weil er sich in dessen Mutter verliebt hat. Ein bekannter Filmstar träumt davon, am Samstagmorgen unbehelligt seinen Wagen in der Garagenauffahrt waschen zu können. Ein Metzger versucht, mit einer Spende an das städtische Tierheim sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.Arne Nielsens Geschichten handeln von Menschen, die mit ungeahnten Hoffnungen oder nie gekanntem Leid konfrontiert werden. Oft sind es Außenseiter, die versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen, oder Sonderlinge, die nicht die Kontrolle über andere verlieren wollen. Arne Nielsen erzählt lakonisch und pointiert, mit großer Intensität und skurrilem Humor. Seine Stories sind direkt, eindringlich und lassen einen nicht mehr los.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Martin Halter findet diese Erzählungen "makaber, bizarr, oft auch unappetitlich", die Helden hässlich "und vor allem unberechenbar". Gelegentlich fühlt er sich an Raymond Carver erinnert, so kaltblütig und ungerührt erzählt Arne Nielsen. Das wirkt auf Halter manchmal eher modisch als literarisch, auch stört er sich an etlichen losen Fäden in den Handlungen. Dennoch hat Nielsens schmucklose Sprache, die zwischen den Zeilen Platz lasse für namenlose Geheimnisse, verdrängt Lüste und verschwiegene Laster, für den Rezensenten seinen Reiz. Kein Meisterwerk findet er, trotzdem "gar nicht so übel".
© Perlentaucher Medien GmbH
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