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Margret Wolfshohl, 18. Februar 1930 bis 10. Oktober 1990, genannt Piwy. Nach einer Kinderlandverschickung überlebte sie mit ihren beiden Schwestern die Festung Breslau und ab Juli 1945, zurück in Berlin, die schweren Nachkriegszeiten. 1952 tauchte Tante Piwy durch die Schauspielerin Angelika Hurwicz in die Kunst beim Theater am Schiffbauerdamm ein. Es wurde nur eine Liebelei, könnte man meinen. Ihre Schwester Gisela, meine Mutter, betrachtete es nicht als weiter schlimm, dass ihre Schwester schwul ist. Ungezählte große Bühnenstars, Intendanten, Regisseure, Brecht, Weigel, aber auch die Stasi…mehr

Produktbeschreibung
Margret Wolfshohl, 18. Februar 1930 bis 10. Oktober 1990, genannt Piwy. Nach einer Kinderlandverschickung überlebte sie mit ihren beiden Schwestern die Festung Breslau und ab Juli 1945, zurück in Berlin, die schweren Nachkriegszeiten. 1952 tauchte Tante Piwy durch die Schauspielerin Angelika Hurwicz in die Kunst beim Theater am Schiffbauerdamm ein. Es wurde nur eine Liebelei, könnte man meinen. Ihre Schwester Gisela, meine Mutter, betrachtete es nicht als weiter schlimm, dass ihre Schwester schwul ist. Ungezählte große Bühnenstars, Intendanten, Regisseure, Brecht, Weigel, aber auch die Stasi wurden fortan allgegenwärtig. 1958 ging A. Hurwicz nach Westdeutschland und Piwy wechselte mit ihrer Empfehlung zum Deutschen Fernsehfunk. Im August 1961 floh Gisela, zweimal geschieden, aber mit fünf Kindern nach Westberlin. Dort folgten noch zwei weitere Kinder. Getrennt von der Schwester im Ostsektor scheiterte die andere in Westberlin. Die darauf folgende staatliche Erziehung der sieben Kinder und die Entstehung der ummauerten DDR festigten die Trennung zu ihren Kindern, aber auch zu Tante Piwy. Im November 1961 wollte Piwy zurück zur Bühne und wechselte erneut zum Theater am Schiffbauerdamm. Die Film- und Theaterschauspielerin Carola Schmidt-Braunbock, schon viele Jahre gut bekannt, kam ihr in diesen Veränderungen immer näher. Durch sie wechselte Piwy im August 1968 bis zu ihrem frühen Ableben 1990 zur Volksbühne Berlin. Sie blieben bis zu Carolas verfrühtem Ableben 1978 und darüber hinaus nebeneinanderliegend auf dem Französischen Friedhof in Berlin ein öffentlich geheimes Paar.
Autorenporträt
Werner Schwarz wuchs mit sechs Geschwistern bei seiner Mutter in West-Berlin auf. Mit dem Entzug des Sorgerechts ihrer Mutter durch das Jugendamt Berlin wurden Werner Schwarz und seine 6 Geschwister am 1. Februar 1965 der elterlichen Erziehung entzogen. Die Kinder wurden mit den Jahren getrennt und verloren sich aus den Augen. Werner Schwarz wuchs dabei in sieben Kinderheimen in drei Bundesländern auf und besuchte in dieser Zeit sechs verschiedene Schulen. Erst im hohen Erwachsenenalter fand sich ein Teil der Kinder wieder, fanden aber nie wieder zueinander. Aus der Zeit in den Heimen und dessen Folgen in späteren Jahren berichtet Schwarz in seinen Büchern von Gewaltexzessen, sexuellem Missbrauch, Prügelstrafen, Züchtigungen, Vernachlässigungen in der Erziehung, der Ernährung und schulischen Bildung, Drogen, Alkohol und Spielsucht, Prostitution, Beschaffungskriminalität, Gefängnisstrafen, Suizid, Mord und anderen Tragödien. Schwarz begann im Alter von 16 Jahren eine Lehre als Binnenschiffer in der Rheinschifffahrt und seinen Nebenwasserstraßen. Er wurde danach Matrose, Steuermann und Kapitän. 1983/84 wurde er als Marinesoldat der deutschen Bundesmarine (Turbinengast) auf der Fregatte Braunschweig, kehrte zurück in die Binnenschifffahrt und blieb bis 2021 auf diversen Fracht- und Tankschiffen auf den europäischen Binnengewässern tätig. Diese Erlebnisse wurden in Schlechtwetterzonen Band I und II dokumentiert. 2021 wurde Schwarz EU-frühverrentet. Er lebt in Berlin.